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1020 - Das Viren-Experiment

Titel: 1020 - Das Viren-Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte.
    „Wenn es hier eine Gefahr gibt, bist du genauso davon bedroht wie wir", entgegnete sie.
    „Warum begleitest du uns nicht?"
    „Weil ich für alles Verantwortlich bin", sagte er gequält. „Aber ich konnte nicht vorhersehen, daß das Viren-Experiment einen derartigen Verlauf nehmen würde."
    „Was meinst du damit?" mischte Kadek sich ein. „Was bedeutet das überhaupt - Viren-Experiment?"
    Quiupu starrte ihn nachdenklich an, als zögerte er, gewisse Informationen preiszugeben.
    Es konnte aber auch sein, daß er die beiden Menschen für unfähig hielt, sein Problem zu begreifen.
    Schließlich sagte er: „Es geht darum, den Beweis zu erbringen, daß der Wiederaufbau des Viren-Imperiums möglich ist. Deshalb versuche ich seit meiner Ankunft auf der Erde, die kleinsten Fragmente in der Peripherie des Katastrophengebiets zusammenzufügen."
    „Ich verstehe nicht", brummte Kadek. „Es geht scheinbar um Viren."
    „Ja", stimmte Quiupu zu.
    „Die Herkunft der Viren", wandte Kadek sich an seine Begleiterin, „gilt bei einigen Forschern noch immer als umstritten."
    „Sind Viren nicht die kleinsten bekannten Organismen?" erkundigte sie sich.
    „Nicht unbedingt, denn sie weisen nicht mehr alle Eigenschaften des Lebens auf. Man vermutet, daß sie sich aus Kern- oder Chromosomen-Bruchstücken, sogenannten vagabundierende Genen, entwickeln."
    Quiupu schaltete sich ein: „Viren sind keine Organismen. Es sind die kleinsten Teile des zerstörten Viren-Imperiums. Wenn ihr so wollt, sind es winzige Maschinen."
    „Maschinen?" wiederholte Kadek fassungslos. „Du weißt offenbar nicht, in welcher Weise sie sich vermehren. Nach einem passiven Zusammentreffen mit einer geeigneten Wirtszelle beginnt der Vermehrungszyklus, der in drei großen Hauptphasen abläuft. Ein Virus dringt durch kleinste Spalten in die Wirtszelle ein, manchmal löst es auch die Zellwand auf oder nur seine Nukleinsäure dringt ein. Die zweite Phase ist die Eklipse, bei der das Virus selbst nicht nachweisbar ist. Wir wissen jedoch, daß die Virus-Nukleinsäure den Stoffwechsel der Wirtszelle steuert und ihn auf die Produktion von Virenteilchen ausrichtet. Im Verlauf von fünfzehn bis dreißig Minuten entstehen auf diese Weise neue Virenteilchen, die in der dritten Phase die Wirtszelle verlassen, zum Teil auch durch Auflösung der Zellwand."
    „Meine Forschungen bestätigen das", stimmte Quiupu zu. „Die Viren haben sich den hier angetroffenen Gegebenheiten angepaßt. Das bedeutet schließlich nicht, daß meine Aussagen falsch sind."
    „Deine Aussagen klingen verrückt", entfuhr es Kadek. „Man kann keine Viren wie Teilchen einer Maschine zusammenbauen."
    Quiupu deutete zu den Gipfeln der Wanderberge hinauf.
    „Aber ich habe es getan", versicherte er.
    Margo spürte, daß sie am ganzen Körper erschauerte.
    „Frage ihn, was das bedeutet!" forderte sie Terrel auf.
    „Ich habe ein Viren-Experiment durchgeführt", antwortete Quiupu an Kadeks Stelle.
    „Aber irgend etwas Unvorhergesehenes ist passiert. Es gibt eine Komponente, die ich nicht berücksichtigen konnte, weil ich sie nicht kenne. Es scheint, daß die Viren pervertiert sind. Das, was ich geschaffen habe, ist böse und außer Kontrolle geraten."
    Kadek blickte zu den bereits in den ersten Schatten der Nacht liegenden Bergen hinauf.
    „Was ist dort oben?" fragte er dumpf.
    „Etwas Schreckliches", antwortete der Extraterrestier. „Und wenn wir es nicht bald vernichten, kann es zu einer globalen Bedrohung werden."
    Margo schluckte.
    „Eine globale Gefahr?" stöhnte sie. „Quiupu, weißt du, was du da sagst?"
    „Leider nur zu genau. Ich habe das Gebilde bereits zu vernichten versucht, aber es ist mißlungen. Deshalb brauche ich Hilfe."
    Margo und der Raumfahrer sahen sich an.
    „Was nun?" fragte die Pädagogin.
    „Wir alarmieren die Behörden in Shonaar", sagte Kadek fest.
    Quiupu spürte, daß eine Entscheidung gefallen war. Er gab einen klagenden Laut von sich und stürmte davon, ohne sich noch einmal um die beiden Menschen zu kümmern.
     
    7.
     
    Perry Rhodan hatte die Spezialklinik, in der Bruke Tosen untergebracht war, vor wenigen Minuten verlassen und bereitete sich in seinem Büro im Hauptquartier der Kosmischen Hanse darauf vor, per distanzlosem Schritt nach Luna zu gehen. Dort wollte er NATHAN alle Einzelheiten vorlegen, die er von Saedelaere und Salik im Zusammenhang mit den drei Ultimaten Fragen erfahren hatte. Es würde, wenn man im Zusammenhang mit der Großpositronik

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