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1020 - Doriel

1020 - Doriel

Titel: 1020 - Doriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angelogen!«
    »Schon gut. Wir lassen ihn hier mit dem offenen Sarg stehen und ziehen Leine.« Dave grinste verzerrt. »Was haltet ihr davon?«
    Jesse stimmte zu.
    Marvin sagte nichts. In den letzten Sekunden fühlte er sich immer unbehaglicher. Etwas hatte sich in ihrer nächsten Umgebung verändert. Äußerlich war nichts zu sehen. Einzig und allein vom feeling her spürten sie dieses andere und auch fremde, das sich herangeschlichen hatte.
    War es kälter geworden? Marvin glaubte daran. Er hätte sich gern bei den beiden anderen erkundigt, aber er traute sich irgendwie nicht, weil er sich fürchtete, sich lächerlich zu machen.
    Noch einmal schaute er auf die Leiche - und wurde totenbleich.
    Die Augen des Toten standen jetzt weit offen!
    ***
    Marvins Starre dauerte nicht sehr lange. Er schüttelte den Kopf, es war unglaublich. Plötzlich war sein Nacken mit kaltem Schweiß bedeckt. Seinen beiden Begleitern sagte er nichts, denn er wollte sich nicht blamieren, aber er konnte seinen Blick auch nicht von dieser Veränderung wegnehmen.
    Eine Leiche, die keine war, die lebte. Die es noch schaffte, die Augen zu öffnen, um ihre Pupillen zu zeigen. Sie waren so anders, so hell, so außergewöhnlich, und sie erinnerten an kleine Sonnen, in denen sich ein bestimmtes Licht verteilte. Nicht hell und klar, sondern schwammig und verwaschen.
    Der Tote starrte ihn an. Er war einzig und allein auf ihn fixiert. Marvin fühlte sich von diesem verdammten Blick verfolgt, und seine Angst stieg. Sie preßte ihm den Magen zusammen. Wenn er tief durchatmete, verspürte er in der Brust Schmerzen, als wäre sie von unsichtbaren Händen zusammengedrückt worden.
    Er sah nur den Toten. Die übrige Welt war für ihn verschwunden. Der Tote versuchte zu herrschen, ihn zu beherrschen. Er war derjenige, der die Lebenden kontrollierte.
    »Marvin. He, Boß…«
    Jesse hatte gerufen, aber Marvin achtete nicht auf ihn. Es gab für ihn nur die Leiche, die jetzt keine mehr war, und er trat noch näher an den Sarg heran.
    Er beugte sich nach vorn.
    »Scheiße, was ist denn, Chef?«
    Marvin schüttelten den Kopf. Der andere lockte ihn. Er spürte etwas in seinem Innern. Er war wie Eisen; der Tote hatte sich in einen Magneten verwandelt, der das Metall immer stärker anzog, um es in seine Nähe zu bekommen.
    Marvin bückte sich tiefer.
    Genau darauf hatte der Tote gewartet. Sein Oberkörper schnellte blitzartig hoch. Zugleich streckte er seinen rechten Arm aus, und die Hand war zur Klaue geöffnet.
    Bei normaler Reaktionsfähigkeit hätte Marvin noch eine Chance gehabt, jetzt stand er zu stark unter dem Bann dieser verfluchten Leiche, die keine mehr war.
    Der Tote griff zu.
    Die Hand umklammerte Marvins Hals. Sie ließ nicht los, sie drückte zu. Da waren die Finger plötzlich zu Messern geworden, denen kein Hindernis entgegengesetzt wurde.
    Erst jetzt bemerkten Jesse und Dave, was da geschah. Bei einer normalen Prügelei hätten sie sofort eingegriffen. Hier aber standen sie unbeweglich und mußten mit ansehen, wie die Finger durch die dünne Haut in den Hals ihres Chefs hineinstießen und aus den verschiedenen Wunden das Blut hervorquoll wie eine rote Soße…
    ***
    Die lebende Leiche war durch die Kräfte der Hölle stark gemacht worden. Den Vergleich mit einer menschlichen Kraft konnte bei ihr nicht angewendet werden. Sie war viel, viel stärker, und sie brauchte den Sarg nicht einmal zu verlassen, um ihre grauenvolle Tat durchzuführen. Die Klaue hielt Marvin eisern fest und schüttelte ihn durch wie der Wind einen Zweig mit Laub.
    Das Blut ließ sich nicht stoppen. Es sickerte aus den Wunden am Hals hervor. Mit gleicher Intensität nahm die Kraft des Mannes ab. Marvins Beine berührten zwar noch den Boden, das allerdings glich einer Farce, denn er selbst konnte nichts dazu, bei ihm war nicht einmal klar, ob er noch lebte oder schon tot war.
    Das letztere traf eher zu, denn der lebende Tote mit dem schönen Gesicht und dem ungewöhnlichen Körper hielt ihn weiterhin fest. Sekunden nur, auch wenn die Zeit den beiden Zuschauern mehr als drei- oder vierfach so lang vorkam.
    Der untote Jüngling schüttelte Marvin.
    Dann stieß er ihn weg.
    Jesse und Dave mußten zuschauen, wie ihr Chef noch zuckte. Es war nicht mehr vom Gehirn gesteuert. Man konnte bei ihm nur noch von Reflexen sprechen, und es war ihm nicht mehr möglich, sich auf den Beinen zu halten, obgleich die Füße den Boden noch berührten.
    Fast wäre er noch gegen Dave geprallt. Er aber trat

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