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1022 - Der Held von Arxisto

Titel: 1022 - Der Held von Arxisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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paar Tagen", meinte sie stirnrunzelnd. „Es begann knapp nach dem Einsetzen der Phänomene auf unserer Welt. Ist es möglich, daß sich jemand die dabei auftretende Störung zunutze gemacht hat?"
    „Hm, an diese Möglichkeit habe ich noch nicht gedacht", meinte Hillard und mußte grinsen.
    „Was ist denn daran so komisch?" fauchte sie ihn an.
    „Das erkläre ich dir noch", antwortete er. „Aber zuerst muß ich der Sache nachgehen.
    Du hörst von mir, wenn ich die Lösung gefunden habe."
    Er hatte es plötzlich eilig, nach Hause zu kommen. Kaum war er in seiner Wohnung, schaltete er seinen Terminal ein. Wie nicht anders erwartet, erschien auf dem Bildschirm eine Schrift: Ich liebe dich, Germo, stand dort zu lesen. Zum erstenmal konnte er darüber lachen. Es war ein befreiendes Lachen.
    Und er hatte tatsächlich geglaubt, daß Linde Heafen ein Auge auf ihn geworfen hatte und ihm diese Liebesgrüße schickte, weil sie zu gehemmt war, um sich persönlich an ihn zu wenden. Er glaubte, dafür sogar einen Beweis gefunden zu haben. Denn als er den Impuls zum Absender zurückverfolgte, war er auf Linde Heafens Anschluß gestoßen.
    Nun sah die Angelegenheit aber doch etwas anders aus.
     
    *
     
    Gwen Corlin mußte seine Abenteuer im Dschungel von Tobal immer wieder erzählen.
    Dabei fand er die Geschehnisse in Arxisto-Park viel aufregender, wo doch die ganze Bevölkerung bedroht gewesen war. Aber offenbar war es die besondere Würze, daß er in der Wildnis ausgesetzt gewesen war und mit einem Minimum an Gerät auskommen mußte. Dazu kam noch, daß er schon immer den Nimbus eines Abenteurers besessen hatte.
    „Als ich völlig auf mich allein gestellt war, ohne die Möglichkeit einer Rückkehr nach Arxisto-Park, den Gefahren des Dschungels ausgesetzt und eine willkommene Beute für alle möglichen Bestien einer anderen Welt, da wußte ich zum erstenmal in meinem Leben, was Angst war. Und ehrlich, ich hatte die Hosen gestrichen voll."
    Er leitete seine Erzählung stets mit demselben aufrichtigen Eingeständnis seiner Furcht ein, schon allein deswegen, um das ungewollte Heldenimage anzukratzen, das man ihm auf zwang. Er gebrauchte gegenüber Staball und dem Piloten des Gleiters, in dem er zurückflog, die gleichen Worte wie später gegenüber Askaargud, seinen vielen Kollegen, Eleva Darton und sogar Doc Lorghen, während ihn dieser untersuchte.
    „Ich bin Jäger aus Passion. Aber es ist etwas anderes, Tiere aus Sport abzuschießen, als gegen sie ums Überleben kämpfen zu müssen. Und es war tatsächlich ein Überlebenskampf. Am Tag mußte ich ständig auf der Hut sein, um nicht auf sumpfiges Gelände zu gelangen. Hinter jedem Baum, auf jedem Ast konnte eine der unbekannten Bestien lauern, die mitunter gar nicht als Tiere zu erkennen waren. Was muß das für eine Welt sein, von der sie stammen! Nachts verkroch ich mich irgendwohin, wo ich mich einigermaßen sicher fühlen konnte, ohne jedoch wirklich in Sicherheit zu sein. Ich bekam kaum ein Auge zu ...
    Am allerschlimmsten war es jedoch, als ich über mir das Geräusch eines Gleiters hörte und vergeblich mit einer Rettungsrakete auf mich aufmerksam zu machen versuchte.
    Anderntags glaubte ich, daß ich meine letzte Chance vertan hätte. Wieder vernahm ich das Geräusch eines Gleiters und feuerte meine vorletzte Rakete ab. Der Motorenlärm entfernte sich wieder. Das war der schlimmste Augenblick in meinem ganzen Leben. Ihr könnt euch meine Erleichterung nicht vorstellen, als das Geräusch bald darauf zurückkehrte. Sehen konnte ich den Gleiter im dichten Nebel nicht, aber ich riskierte es, mit meiner letzten Rakete ein Zeichen zu geben. Mein Notsignal wurde gesehen, der Gleiter landete irgendwo ... Ich verständigte mich mit meinen Rettern durch Zurufe und orientierte mich daran. So stieß ich schließlich zu Arger Staball..."
    „Du bist eine Ausnahmeerscheinung, Gwen", sagte Doc Lorghen, nachdem er die Untersuchung abgeschlossen hatte. „Ich kenne niemand außer dir, der diese Strapazen ohne gesundheitliche Schäden überstanden hätte."
    Corlin erinnerte sich, was Eleva ihm über Saul erzählt hatte, und er fragte den Arzt, ob es um den Freund wirklich so schlecht stünde.
    „Nur sein psychischer Zustand macht mir Sorgen", sagte Doc Lorghen. „Er phantasiert dauernd von grauenhaften Monstern, die nur darauf lauern, Arxisto heimzusuchen ... Es ist blühender Unsinn. Saul macht sich damit nur selbst fertig. Er behauptet, durch ein Dimensionsfenster in diese andere

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