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1022 - Der Held von Arxisto

Titel: 1022 - Der Held von Arxisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Horizont zum anderen.
    Gelb zerriß den Himmel und wurde von grellweißen Lichtblitzen zerhackt. Explosionsartig ergossen sich immer neue Farbkaskaden über die Stadt, veränderten zuckend ihre Formen und Farben. Es war eine Light-Show ohnegleichen, wie sie Staball zuvor noch nie erlebt hatte. Progressiv und destruktiv zugleich. Erbauend und beängstigend ... denn allen, die dieses Lichterspiel sahen, mußte klar sein, daß dahinter das Grauen lauerte. Sie wußten nur noch nicht, in welcher Form.
    Und da teilten sich die Farben, sie bekamen förmlich einen Riß. Die wie glasierte Luft begann zu wabern. Überall am Himmel bildeten sich solche dunklen Risse, aus der Schwärze wie zähflüssig quoll. Die Lufthülle schien zu bersten, es war ein elementares Ereignis - wie beim Urknall, dachte Staball.
    Er versuchte verzweifelt, über sein Armbandgerät Verbindung mit den anderen Führungskräften zu bekommen. Aber die Störfaktoren waren zu stark. Keine Frage, daß das gesamte Computernetz zusammengebrochen war.
    Aber für diesen Fall war vorgesorgt worden. Germo Hillard hatte für alle Eventualitäten ein Nothilfeprogramm ausgearbeitet. Demnach sollten die Führungskräfte die Versorgung und den Schutz der in ihrem Bereich lebenden Kontorbediensteten nach einem genau erstellten Schema übernehmen. Auch Linde Heafen als Bürgersprecherin war in dieses Schema integriert.
    Staballs Platz war im Hauptkontor. Aber noch stand er auf der Aussichtsplattform seines Hauses. Die Stadt glich bereits einem aufgescheuchten Ameisenhaufen. In den Straßen starrten die meist nur notdürftig bekleideten Bewohner ängstlich in den irrlichternden Himmel, der sich auf tat und von unzähligen schwarzen Rissen gespalten wurde...
    Die Stadt muß evakuiert werden! dachte Staball.
    Aber wohin sollte man sich wenden?
    Die Himmelsrisse verbreiterten sich zuckend - und aus ihnen ergossen sich Schwärme unheimlicher Wesen. Keine Massebrocken, sondern lebende Wesen!
    Eines von ihnen tauchte nur wenige Meter von Staball entfernt mitten in der Luft auf. Es war ein geflügeltes und gepanzertes Geschöpf. Ein Insekt mit großen, glühenden Facettenaugen.
    Es hielt mit schwirrenden Flügeln auf ihn zu und hatte eine primitive Stichwaffe aufgepflanzt, als wolle es ihn damit aufspießen. Aber plötzlich hielt es mitten im Flug inne.
    Es tänzelte unentschlossen hin und her, machte kehrt und drehte sich im Kreise.
    Wie ein Insekt im Hochzeitsflug, dachte Staball.
    Nun schien das geflügelte Rieseninsekt seine erste Verwirrung überwunden zu haben und stieß mit aufgepflanzter Waffe auf ihn hinunter.
    Staball hatte seinen ersten Schreck ebenfalls überwunden. Instinktiv griff er zum Schaltbrett und aktivierte den Energieschirm, der den Regen und die Giftgasatmosphäre vom Wohnbereich abhalten sollte.
    Das Riesenfluginsekt prallte im vollen Flug dagegen und wurde zurückgeschleudert.
    Staball vernahm sein aufgeregtes Zirpen und konnte nun Einzelheiten an ihm erkennen.
    Die Stichwaffe war eine Art Hellebarde. Der Insektenkopf durch eine helmartige Kopfbedeckung verfremdet. Die Körperpanzerung, das konnte Staball genau erkennen, war nicht natürlichen Ursprungs, sondern es handelte sich um eine Rüstung aus einem bronzefarbenen Material.
    Insgesamt sah das Geschöpf einer terranischen Libelle ziemlich ähnlich. Aber es war von der Größe eines erwachsenen Menschen.
    Staball zuckte zusammen, als der Angreifer in blinder Wut erneut gegen den Energieschirm prallte. Diesmal konnte er sich jedoch nicht mehr erfangen, sondern fiel mit verkrümmtem Körper in de Tiefe. Staball hörte sein gequältes Zirpen unten verhallen, und dann war der dumpfe Aufprall auf der Straße zu hören.
    Als er sah, wie sich einige Rieseninsekten formierten und einen Angriff gegen ihn flogen, schloß er einfach die Kuppel durch Tastendruck und begab sich in die unteren Bereiche.
    Er mußte unbedingt das Hauptkontor aufsuchen, um die Verteidigung zu organisieren.
    Irgendwann würden die Hyperbeben aufhören, so daß der Kontorcomputer wieder funktionierte und er sich mit den anderen über das Kommunikationsnetz verständigen konnte.
    Während er den bereitliegenden Paralysator an sich nahm, dachte er: Was für ein Glück, daß Catherc die an die Bevölkerung verteilten Waffen noch nicht wieder eingesammelt hat.
     
    *
     
    Auf der Hauptstraße standen die Leute dichtgedrängt und starrten geblendet in den irrlichternden Himmel. Sie sprachen aufgeregt durcheinander, und es war kaum einer

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