1022 - Der Held von Arxisto
kommen.
„Jupp hat einen interessanten Vorschlag gemacht", erklärte Catherc.
„Gwen soll den Anführer der Insektenkrieger zum Zweikampf herausfordern. Wenn Gwen ihn besiegt, woran ich nicht zweifle, werden die Krieger vermutlich so demoralisiert sein, daß sie fliehen."
„Aha", meinte Staball abwesend. „Ein Kampf wie zwischen David und Goliath."
„Aber ohne mich!" rief Gwen Corlin.
9.
Ihr Ziel lag im Kugelsternhaufen M13, rund 34.000 Lichtjahre vom Solsystem entfernt, aus dem sie gestartet waren. Die Entfernung zu Arkon war dagegen mit 87 Lichtjahren relativ gering. Diese Nähe zu den Arkoniden war bewußt gesucht worden, um die Handelsbeziehungen mit diesem Volk verstärken zu können.
Das war aber auch schon die einzige besondere Bedeutung, die dem Handelskontor auf Arxisto, dem zweiten Planeten der kleinen blauen Sonne Arx, zukam, sah man davon ab, daß Arxisto in hartem Konkurrenzkampf mit den Springern, den Galaktischen Händlern, lag.
Galgan Maresch, ein gewichtiger Ertruser und seines Zeichens Kommandant von TSUNAMI36, hatte sich gleich nach dem Start von Terra eingehend über Arxisto informiert. Er ging immer gründlich und gewissenhaft vor.
Der Planet besaß einen Durchmesser von 17.500 Kilometern, eine Schwerkraft von 1,1 Gravos und mit 29,5 Grad plus Celcius eine ziemlich hohe mittlere Temperatur. Kein Wunder, denn Arxisto war eine Dschungelwelt mit drei größeren Kontinenten, die Avis-Tar, Polax und Tobal hießen. Letzterer lag auf der nördlichen Hemisphäre, und dort, in gemäßigterem Klima, war der Stützpunkt der Kosmischen Hanse errichtet worden.
Der Tag auf Arxisto betrug 26,7 Stunden, die Atmosphäre war mit vielen Gasen angereichert und für Sauerstoffatmer nicht frei atembar. Man mußte Atemfilter tragen. Das behagte Maresch nicht sonderlich, aber vielleicht kam er gar nicht in die Situation, sein Raumschiff verlassen zu müssen. Als Kommandant eines TSUNAMIS war sein Aufgabenbereich ein ganz anderer.
Aber der Auftrag hatte gelautet, das Handelskontor Arxisto anzufliegen und die auf dieser Welt aufgetretenen Phänomene zu untersuchen. Maresch überlegte sich schon jetzt, ob er den Einsatz auf dem Planeten nicht auf die Besatzung des Begleitschiffs abschieben könnte. Als Befehlshaber eines TSUNAMIS mit einem ATG-Feld genoß er gegenüber den „ungeraden" Schiffen, die nicht mit einem Antitemporalen Gezeitenfeld ausgerüstet waren, gewisse Vorrechte. Und das Begleitschiff TSUNAMI97 gehörte in diese Kategorie.
Doch darüber zerbrach sich Maresch nicht den Kopf. Es würde sich an Ort und Stelle weisen, wie sie vorzugehen hatten.
Wie gesagt, er hatte sich gewissenhaft über Arxisto informiert, über die Flora und Fauna dieser Welt und über die Entstehungsgeschichte des Handelskontors. Möglicherweise trug dieses Wissen nichts zur Lösung des Falles bei, aber Maresch wußte immer gerne, woran er war.
Er hatte sich sogar gefragt, ob die gegenwärtigen Ereignisse irgend etwas mit der Vergangenheit dieser Welt zu tun haben könnten und sogar dahingehende Berechnungen vom Bordcomputer anstellen lassen. Ergebnis negativ.
Der Kommandant von TSUNAMI36 war sogar versucht gewesen, den Kontracomputer mit diesem Problem zu beschäftigen, doch dabei war er beim Koco-Interpreter Lasso Hevarder auf Widerstand gestoßen.
„Der Koco ist kein Spielzeug", hatte der Siganese erklärt. „Der Kontracomputer geht bei seinen Berechnungen zwar stets von der Annahme der entgegengesetzten Voraussetzungen aus, bezweifelt Wahrscheinlichkeiten und ist für jede hochgradig unwahrscheinliche Interpretation gut. Aber mit solchem Unsinn, daß das Problem in der Vergangenheit des Planeten verankert ist, sollte man ihn verschonen. Denke bitte daran, Galgan, daß auch andere Handelskontore von den gleichen Phänomenen wie Arxisto betroffen sind. Warum hältst du dich nicht an deine Magie der geometrischen Formen?"
Maresch mußte sich solche Sticheleien gefallen lassen, denn tatsächlich experimentierte er mit geometrischen Formen und war sicher, daß man aus den verschiedenen Konstellationen viel herauslesen konnte. Nur war es für ihn keine Magie, sondern eine ernsthafte Wissenschaft.
„Das habe ich bereits getan", erwiderte der Ertruser und übersah das Grinsen der Anwesenden. „Dabei ist herausgekommen, daß alle betroffenen Handelskontore in einer starken Beziehung zueinander stehen."
„Welche unsichtbaren Bande verbinden sie denn miteinander?" erkundigte sich Beryll Fhance, die
Weitere Kostenlose Bücher