1022 - Der Held von Arxisto
ihm das Lächeln vergangen.
„Wir haben noch keine Details", sagte San Chien.
„Eine Ortung ist praktisch unmöglich", erklärte der Ortungsspezialist. „Wir sind weitestgehend auf optische Beobachtungen angewiesen. Das Ding ist gigantisch, aber ich kann seine Größe nicht bestimmen. Die Massetaster sprechen ebenso wenig wie die Energietaster an. Ich kann nicht einmal die Entfernung bestimmen, in der es von uns steht. Es ist fast so, als gehörte es nicht einmal diesem Kontinuum an."
„Meldung von TSUNMAI36", sagte der Funker.
„Ich möchte mit Galgan Maresch sprechen", verlangte San Chien und begab sich zum Interkom, dessen Bildschirm das sichelbehaarte Konterfei des ertrusischen Kommandanten von TSUNAMI36 zeigte.
„Was habt ihr inzwischen über dieses Objekt herausgefunden?" erkundigte sich Galgan Maresch. „Ihr wart früher zur Stelle und habt uns einiges voraus."
„Ich sehe da keinen Vorteil", meinte San Chien mit unergründlichem Lächeln. „Es ist im Grunde egal, wie lange man darauf starrt. Es hat etwa die Form und das Profil einer Schiene, mehr kann ich noch nicht dazu sagen. Es liegen noch keine Ortungsergebnisse vor."
Galgan Maresch wandte sich vom Bildschirm ab, so als bespreche er sich mit jemandem.
„Du hast recht, Sonnenschein", sagte er dann. „Unsere Ortung bestätigt deine Aussage.
Und was hältst du persönlich davon?"
„Mir erscheint es nicht unbedeutend, daß dieses Objekt so nahe von Mdreizehn steht", sagte San Chien.
„Es steht nicht, sondern es treibt dahin", berichtigte Galgan Maresch. „Wir haben festgestellt, daß es sich bewegt. Aber du hast recht, sein Standort sollte zu denken geben.
Du denkst wohl auch, daß dieses Phänomen etwas mit den Vorfällen im Arx-System zu tun haben könnte?"
„Mir erscheint es unwahrscheinlich, daß zwei extreme Phänomene, die örtlich und zeitlich so nahe beieinander liegen, nicht miteinander in Verbindung stehen sollen", sagte San Chien.
„Ich werde die Sache nach Terra melden", beschloß Galgan Maresch. „Und ich werde nicht vergessen, auf die möglichen Zusammenhänge hinzuweisen."
*
Perry Rhodan mußte an einen Ausspruch von ES denken, den das Geisteswesen schon vor Gründung der Kosmischen Hanse getan hatte. Damals hatte ihm ES prophezeit, daß er bald schon überall dort sein könnte, wohin er sich wünschte. ES hatte damit natürlich das Auge und den distanzlosen Schritt gemeint, der es ihm erlaubte, praktisch in Null-Zeit große Distanzen zu überbrücken und an Orten der Kosmischen Hanse auftauchen zu können. Rhodan war diese phantastische Möglichkeit bisher immer als ausreichend erschienen. Aber wie es im Augenblick aussah, hätte er an verschiedenen Orten gleichzeitig sein müssen.
Obwohl die Notrufe von Arxisto und den anderen betroffenen Handelskontoren immer dringlicher wurden, war es ihm einfach nicht möglich, einen der Katastrophenschauplätze aufzusuchen.
Zuerst hatte ihn Quiupu mit seinem verhängnisvollen Viren-Experiment in Atem gehalten. Dann folgte Icho Tolots Amoklauf und der Vorfall mit Bruke Tosen - und zwischendurch wurde er immer wieder von Jen Salik bedrängt, endlich in der Galaxis Norgan-Tur den Planeten Khrat aufzusuchen und im Dom von Kesdschan die Weihen eines Ritters der Tiefe entgegenzunehmen.
Und nun erreichte ihn die Meldung des TSUNAMI-Pärchens, das er nach Arxisto geschickt hatte, daß sie im Raum von M13 eine gigantische „Schiene" gesichtet hatten, die mit den Ortungsgeräten kaum anzumessen war. Galgan Maresch knüpfte an seine Beobachtungen die Vermutung, daß das unbekannte Objekt etwas mit den Phänomenen von Arxisto zu tun haben könnte.
Jen Salik kam gerade dazu, als Rhodan diese Meldung entgegennahm. Rhodan befürchtete schon, daß er wieder auf das alte Thema zu sprechen kommen könnte. Doch Salik wurde sehr nachdenklich.
„Das erinnert mich an etwas", sagte der Ritter der Tiefe. „Es war während meiner Rückkehr nach Terra. Damals passierte ich Mdreizehn in ziemlicher Entfernung und machte eine Beobachtung..."
„Davon hast du mir nichts erzählt", fiel ihm Rhodan ins Wort.
„Du sprachst über deine Probleme mit dem toten Quiryleinen und von der quälenden Langeweile während deines langen Fluges - aber daß du im Bereich von Mdreizehn eine Beobachtung gemacht hast, das erwähntest du nicht."
„Mit voller Absicht", sagte Salik. „Damals stand es mit mir nicht zum besten, so daß ich im nachhinein alles für eine Halluzination hielt. Jedenfalls
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