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1023 - Monster-Queen

1023 - Monster-Queen

Titel: 1023 - Monster-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Körper durchstoßen zu können, um dabei noch das Herz zu vernichten. Aber diese Cynthia ließ sich nicht blicken. Sie war in der anderen Welt zurückgeblieben, während die echte ihn aus der Wohnung geworfen hatte.
    Eine Waffe, um gegen dieses Untier ankämpfen zu können, trug Joel nicht bei sich. Kein Schwert, keine Pistole, nicht einmal ein Taschenmesser, was letztendlich ja lächerlich gewesen wäre. Da hätte er auch mit einem Zahnstocher kämpfen können.
    Noch stand es in der Tür. Wie ein Besucher, der auf etwas bestimmtes wartet.
    Das war bei diesem Monstrum nicht der Fall. Seine Schultern zuckten, dann drehte es sich nach rechts, um durch die Tür in das Bad stampfen zu können.
    Genau darauf schien Dancer gewartet zu haben. Er konnte sich wieder bewegen, klappte jedoch nur seinen Mund auf, und über seine Lippen wehte ein leiser Laut. Ihm war kalt und heiß zugleich.
    Frieren und Hitze wechselten bei ihm ab. Vor ihm klatschten die hellen Geifertropfen zu Boden und zerplatzten dort.
    Das Bad war klein. Nicht zu klein für das Untier. Beim nächsten Schritt nach vorn streifte es am Duschvorhang entlang, der eine solche Berührung nicht gewohnt war. Zudem berührte die linke Schulter noch die Stange und riß sie aus der Halterung. Zusammen mit dem Vorhang krachte sie in die Dusche hinein.
    Das Monstrum bewegte sich nach vorn. Jeder Tritt hinterließ auf dem Boden ein Echo, das selbst Joel Dancer mitbekam, denn so stark zitterte der Untergrund. Er befürchtete schon, daß die Fliesen zerstört würden und er einbrechen würde, aber der Boden hielt das Gewicht des stampfenden Untiers aus.
    Die Glieder der Kette scheuerten bei jeder Bewegung gegeneinander. Joel hörte die Geräusche wie eine metallisch klingende Todesmusik, und er wünschte sich noch weiter fort.
    Mit dem Untier gelangte noch etwas anderes in den kleinen Raum hinein. Es war nichts Greifbares, nur ein Gefühl, das jeder Mensch auf der Erde kannte.
    Es war die Angst!
    Nie zuvor hatte sie Joel Dancer dermaßen intensiv erlebt wie in diesen Augenblicken. Sie schwamm ihm entgegen wie eine gewaltige, unsichtbare Woge. Sie überschwappte ihn. Sie nahm ihm die Luft zum Atmen, und sie riß ihm die normalen Gedanken aus dem Kopf fort.
    Die Angst und der Schrecken waren Brüder, die nur ein Ziel kannten. Tod und Vernichtung.
    Das Monstrum hatte sich nicht aufrichten können. Es war einfach zu groß. Die Decke war zu niedrig. Selbst jetzt, wo das Untier gebückt ging, streifte es mit dem Kopf unter der Decke her.
    Es kam näher.
    Hilflos sah es aus, als Dancer seine Arme ausstrecke. Er wollte das Monster mit seinen gespreizten Händen aufhalten. Sein Erschrecken war tief, als er den Kontakt mit der Gestalt bekam. Unter seinen Händen spürte er das Fell, das weicher war, als er angenommen hatte. Beinahe wie das einer Katze.
    Er schüttelte sich. Er weinte plötzlich. Er spürte, wie seine Hose vorn naß wurde.
    »Bi… bitte …«
    Das Monster stand genau vor ihm. Gebückt. Wie ein Felsblock, der auf der Kippe lag und noch auf den letzten Stoß wartete, um nach unten fallen zu können.
    Es war gefesselt, in Ketten gelegt, zusätzlich noch durch eine Stange behindert, die in der Mitte auf dem Stiernacken des Untiers lag.
    Aber es konnte seine Arme bewegen.
    Zuerst ruckten die beiden Enden der Schultern hoch. So hatte sich das Untier den nötigen Platz geschaffen, den es für seine nächste Aktion brauchte.
    Noch tiefer duckte es sich. So war es ihm möglich, die Stange über den Kopf hinweggleiten zu lassen.
    Dancer sah alles. Er saß wieder auf seinem Stuhl, ohne sich daran erinnern zu können, wie das geschehen war. In dieser Haltung kam er sich noch kleiner vor, und das Untier war zu einem mächtigen Killer geworden. Die Stange schimmerte hell. Sie war sicherlich aus Stahl gefertigt worden und härter als alles andere.
    Als ein Mensch sowieso…
    Joel Dancer schaffte es, einen flehenden Blick in die Höhe zu werfen. Er sah noch eine geringe Chance. Vielleicht hatte das Monstrum Mitleid, und er stotterte dem Untier auch seine Bitte entgegen.
    Ebensogut hätte er gegen eine Wand sprechen können. Der Eindringling kannte keine Gnade.
    Er rammte die Stange nach unten.
    Joel riß die Arme noch höher. Eine Verzweiflungstat, die nichts brachte, abgesehen von schrecklichen Schmerzen, als ihn der harte Stahl an den Unterarmen erwischte.
    Die Schmerzen waren wie sengende Strahlen, die von feurigen Messern ausgingen. Der Mann wußte nicht einmal, ob er

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