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1024 - Zeitmüll

Titel: 1024 - Zeitmüll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Glück reden, daß es uns nicht umgebracht hat."
    „Wir waren zu schwach", stellte der Jäger fest.
    „Gott sei Dank", seufzte Marlett.
    „Ich frage mich, ob es überhaupt jemanden gibt, der mit Kyrr fertig wird", sagte Anny. Sie strich sich eine blonde Strähne aus der Stirn. „Vorstellen kann ich es mir nicht."
    „Ein Haluter vielleicht", entgegnete Marlett.
    „Hoffentlich ziehen die beiden bald weiter." Tom Barrett lehnte sich an den Felsen.
    „Wenn nicht, sitzen wir fest."
    „Wollen wir tatsächlich hinter ihnen hergehen?" fragte Anny.
    „Warum nicht? Kyrr räumt alles aus den Weg, was uns gefährlich werden könnte", erwiderte der Jäger. „Besser kann es für uns gar nicht sein."
    Ein Schatten fiel auf sein Gesicht. Er blickte nach oben und zuckte erschrocken zusammen. Über ihm schwebte der Kugelkopf Kyrrs. Der ruhmsüchtige Fremde stand auf der anderen Seite des Felsens und hatte seinen Hals so weit ausgestreckt, daß er über den Felsen hinwegsehen konnte.
    „Was höre ich da?" fragte das mächtige Geschöpf. „Nur ein Haluter könnte mit mir fertig werden?"
    Tom Barrett zielte mit dem Energiestrahlgewehr auf den Kopf Kyrrs, wagte aber nicht, die Waffe auszulösen. Weder er noch die Frauen hatten damit gerechnet, daß Kyrr sie hören und verstehen würde, da sie leise, fast flüsternd gesprochen hatten.
    „Warum antwortet ihr nicht?" fragte Kique mit piepsiger Stimme. Er tauchte plötzlich zwischen den beiden Frauen auf. Energisch stemmte er die Fäuste in die Hüften. „Wenn ihr jemanden kennt, gegen den zu kämpfen sich lohnt, dann solltet ihr ihn schnell herbeischaffen."
    Anny fing sich als erste.
    „Wir kennen niemanden", antwortete sie. „Wir wissen nur, daß die Haluter die größten und besten Kämpfer dieser Galaxis sind. Niemand hat je einen Haluter im Kampf bezwungen."
    Kyrr kam um den Felsen herum. Er legte Anny einen seiner Tentakel um die Schultern.
    Sie versuchte auszuweichen, doch er hielt sie mit eisernem Griff fest.
    „Wenn das so ist, dann führt mich zu einem Haluter", forderte er mit dröhnender Stimme.
    „Das Leben ist kurz, und klein ist daher die Zeitspanne, in der ein Mann Ruhm und Ansehen erwerben kann. Kique, dieser erbärmliche Wicht, wird viel länger leben als ich, aber ihm wird niemals vergönnt sein, sich im Ruhm seiner Taten zu sonnen. Ganz anders ich. Ich werde als galaktischer Kämpfer in die Geschichte eingehen. Die Nachwelt wird von mir sprechen, und dadurch werde ich unsterblich werden, denn Kique schreibt alles auf, was mir widerfährt. Er wird das Buch meines Ruhmes verfassen und über das Universum verbreiten."
    Tom Barrett erkannte, daß keine unmittelbare Gefahr für sie bestand. Er ließ das Energiegewehr sinken.
    „Der Weg bis zum Handelskontor ist noch lang und voller Gefahren", erklärte er. „Wenn du irgendwo einen Haluter treffen kannst, dann dort. Wir werden dich dorthin führen, wenn du uns vor allen Gefahren beschützt, die uns auf dem Weg zum Handelskontor bedrohen."
    „Ein Geschäft, mit dem ich einverstanden bin", erwiderte Kyrr sofort. „Kommt. Wir brechen auf. Wir wollen keine Zeit verlieren."
    Er wandte sich um und eilte mit ausgreifenden Schritten davon.
    „Nicht so schnell", schrie Kique. „Siehst du nicht, daß mir schon die Zunge aus dem Hals hängt?"
    „Solange du dir nicht drauftrittst, bist du frisch genug, bei mir zu bleiben", antwortete Kyrr ungerührt.
    „Halt, halt", rief Barrett. „So geht das nicht."
    Kyrr blieb stehen und drehte sich um. Er beugte sich vor und blickte den Jäger mit weit geöffneten Augen an.
    „Die beiden Frauen sind zarte Geschöpfe", erläuterte Barrett. „Sie können nicht so schnell laufen. Es gehört aber zu unserem Abkommen, daß du auch sie heil zum Handelskontor bringst. Also, nimm Rücksicht auf sie."
    „Ich könnte sie tragen", schlug Kyrr vor.
    „Nein. Ich gehe", antwortete Marlett spontan.
    „Ich auch. Es soll nicht so rennen", fügte Anny hinzu.
    Das fremdartige Wesen knurrte laut.
    „Er ist ärgerlich", erklärte Kique. „Ihm gefällt nicht, daß ihr Zeit vergeuden wollt."
    „Dann muß er eben auf den Haluter als Gegner verzichten", sagte Barrett.
    „Ich finde ihn auch allein", drohte Kyrr.
    „Versuch's doch. Du wirst schon sehen, wie weit du kommst."
    Diese Worte und die feste Haltung des Jägers beeindruckten Kyrr. Er schlug mit den Tentakeln auf den Boden, drehte sich um und ging so langsam weiter, daß die anderen ihm mühelos folgen konnten.
     
    *
     
    Ein schwerer

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