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1024 - Zeitmüll

Titel: 1024 - Zeitmüll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beimengungen in der Luft sind zwar nicht ausgesprochen giftig, aber unangenehm. Sie können schwere Allergien und Lungenkrankheiten auslösen, wenn man sie einatmet. Und das haben viele Männer, Frauen und Kinder getan, als die Kuppeln einstürzten, und sie um ihr Leben laufen mußten."
    Bei einem anderen Videogerät ertönte ein Rufzeichen. Arger Staball schaltete es ein.
    Ein Labor meldete sich, dem er in der Zwischenzeit den Auftrag gegeben hatte, die aus dem Nichts kommenden Massen zu untersuchen.
    „Kannst du, bitte, zu uns kommen, Arger? Wir haben hier etwas seltsame Ergebnisse vorliegen", tönte es aus den Lautsprechern.
    „Ich komme."
    Rhodan schloß sich ihm an, als er den Raum verließ. Er glaubte, bereits zu wissen, zu welchen Ergebnissen die Laboranten gekommen waren. Zusammen mit Staball stieg er im Antigravschacht zwei Stockwerke nach oben und betrat dann eines der noch funktionierenden Labors.
    Ein blonder Mann kam ihnen entgegen. Er hielt eine graue, trockene Masse in den Händen.
    „Das ist von einem bewohnten Planeten gekommen", erläuterte er. „Wir haben Reste von Asche, eines Messers und organische Substanzen darin gefunden. Das aber ist nicht das eigentlich Aufregende, denn die vielen Tiere, die bei uns herumgeistern und nicht von Arxisto sind, lassen daran ja keinen Zweifel."
    „Was ist denn nun so interessant?" fragte Staball, dem die einführenden Erklärungen zu langatmig waren.
    „Dies hier ist frisch eingetroffenes Material. Es ist noch keine zehn Minuten hier", antwortete der Laborant. „Es ist fast sechshunderttausend Jahre alt, aber es scheint unglaublich schnell jünger zu werden, wenn ich das mal so sagen darf."
    „Du darfst", erwiderte Staball sarkastisch, „aber du darfst dich auch verständlicher ausdrücken."
    Der Laborant legte das Material auf einem Tisch ab und eilte zu einem Häufchen grauer Steine, die einige Schritte entfernt lagen. Er nahm mehrere Steine auf und hielt sie hoch.
    „Diese Steine sind etwa eine Stunde hier auf Arxisto. Bei ihnen haben wir nur ein Alter von etwas weniger als dreihunderttausend Jahren ermittelt."
    „Und das Material, das kurz vor der Auflösung steht?" fragte Rhodan.
    „Das Material kurz vor dem Verschwinden ist nur ein paar Jahre alt, und schließlich läßt sich überhaupt kein Alter mehr feststellen, bis es sich dann ganz verflüchtigt."
    Arger Staball blickte Rhodan unsicher an. Er wußte mit den Aussagen des Laboranten nicht so recht etwas anzufangen. Er war ein Wirtschaftsmanager und kein Wissenschaftler.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte er.
    „Das bestätigt, was ich vorhin schon sagte. Das ganze Zeug, was auf Arxisto herabgeht, kann eigentlich nur aus der Zukunft kommen", erwiderte Rhodan. „Eine andere Deutung läßt die bei der Altersbestimmung entdeckte Entwicklung nicht zu."
    „Ganz deiner Meinung", sagte der Laborant. „Zu diesem Ergebnis sind wir auch gekommen."
    Er deutete flüchtig auf die vier Männer und drei Frauen, die an den verschiedenen Geräten das Laboratoriums arbeiteten.
    „Aus der Zukunft?" Staball fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Deshalb also der Ausdruck Zeitweiche."
    „Richtig. Das sagte ich schon", bemerkte Rhodan. „Das Material paßt sich sozusagen den Gegebenheiten an, nachdem es die Zeitweiche verlassen hat. Es hört auf zu existieren, weil es in unserer Zeit ja noch nicht existiert - zumindest nicht nach den kausalen Regeln des Einsteinuniversums."
    „Ja. Ich glaube, ich verstehe", erwiderte Staball unsicher. „Egal, woher das Zeug kommt.
    Es ist lebensbedrohend für uns alle und zwingt uns, unsere Heimat zu verlassen. Es ist ein ungeheures Verbrechen, eine ganze Welt in dieser Weise anzugreifen."
    „Vergiß nicht, daß der Angreifer sich in einer Situation befindet, die ihm vielleicht gar keine andere Wahl läßt", mahnte Rhodan.
    Staball wischte das Argument mit einer energischen Handbewegung weg.
    „Das spielt für mich keine Rolle, Perry. Entscheidend ist, daß die Bewohner von Arxisto tödlich bedroht und zur Flucht gezwungen werden."
    „Und das ist es nicht allein", stimmte Rhodan zu, wenngleich mit einer gewissen Zurückhaltung, da er nicht bereit war, Seth-Apophis in Bausch und Bogen zu verurteilen und zu verdammen. „Wer weiß, welche Tragödien sich auf den beraubten Welten, sechshunderttausend Jahre in der Zukunft ereignen?"
    „Ja. Das ist richtig."
    „Es muß furchtbar sein, wenn plötzlich große Teile der Kontinente im Nichts verschwinden und mit ihnen

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