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1025 - Planet der Spiele

Titel: 1025 - Planet der Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lugosiade darauf an, daß jeder Teilnehmer seine besondere Geschicklichkeit auf diesem oder jenem Gebiet demonstrierte. Cylams Andeutungen hatten sie in dieser Meinung noch bestärkt. Nun aber mußten sie erkennen, daß sie bisher nur die turbulenteren Randerscheinungen erlebt hatten. Auf allerlei Plätzen, an den Rändern der Straßen, selbst auf den Dächern und Türmen, bot sich ihnen ein neues, geradezu unheimliches Bild.
    Tausende von Wesen aller Art hockten irgendwo herum und meditierten. Andere versetzten sich in Trance und taten dann die seltsamsten Dinge. Wieder andere hatten Zuhörer um sich geschart und hielten Vorträge mit philosophischem Inhalt. Eine deutlich spürbare Spannung hing in der Luft.
    Besonders stark war das in der Nähe der sieben Plätze zu spüren, auf denen die Lugosiade stattfinden sollte. Die Plätze selbst waren noch leer. Bewaffnete Posten wachten darüber, daß niemand die eigentlichen Austragungsstätten dieser seltsamen und rätselhaften Spiele betrat. Die Absperrungen wurden zum Teil sehr scharf gehandhabt, und die Betschiden, die das natürlich bemerkten, zogen daraus den Schluß, daß man auch in Couhrs-Yot mit unerwünschten Einmischungen von seiten der Bruderschaft rechnete. Vor den Absperrungen aber schienen sich all jene einzufinden, die den Beginn des Spektakels nicht abwarten konnten.
    Die Betschiden sahen einen Kranen, der in tiefer Trance auf einem niedrigen Podest saß und von einer flackernden, bläulichen Aura umgeben war. Ein zwergenhaftes, gelbhäutiges Geschöpf jonglierte mit Bällen, die aus reinem Feuer zu bestehen schienen.
    Direkt daneben balancierte ein Lysker auf nur einen Tentakel und gab dabei weise Sprüche von sich, die er rauh und bellend hervorstieß. Es gab Wesen, die regungslos ein Stück über den Boden schwebten, und andere, die zum Vergnügen der Menge bunte Lichteffekte um sich herum entstehen ließen, und wieder andere, die von niedrigen Säulen herab Auskunft über die Zukunft zu geben versprachen. Ein marktschreierischer, wortgewandter Prodheimer-Fenke pries lautstark die Künste eines Ais, für den er als Übersetzer arbeitete und von dem er behauptete, daß er jeden Gedanken eines Fragestellers lesen könne.
    Dazwischen boten Heilkundige, die angeblich nichts als ihre Hände und ihren Verstand benutzten, ihre Künste an. Gaukler, Zauberer und Taschenspieler verblüfften ihr Publikum mit allerlei Tricks.
    „Das sind alles Teilnehmer an der Lugosiade?" fragte Mallagan schließlich.
    Der Tart brummte zustimmend.
    „Es scheint tatsächlich keine Regeln zu geben, die vorschreiben, was man zu tun hat", stellte Scoutie fest. „Es sieht aus, als ob sie alle miteinander nicht ganz richtig im Kopf sind. Seht euch den da an!"
    „Der da" war ein massiger alter Tart, der auf dem Kopf stand und auf dessen Füßen ein Martha-Martha-Brett ruhte. Eine daumengroße, pelzige Kreatur huschte auf dem Brett herum und verschob die Figuren nach Anweisungen, die der Tart ihm gab. Der Tart spielte offenbar nur gegen sich selbst.
    Carzykos gab keinen Kommentar. Er hatte ein Mikrophon zu sich herangezogen und flüsterte ebenfalls Spielanweisungen hinein.
    „Die ganze Stadt spielt verrückt", murmelte Surfo Mallagan nachdenklich. „Sämtliche Tarts sind endgültig dem Martha-Martha-Fieber erlegen, und was den Rest betrifft ..."
    Er schüttelte ratlos den Kopf und klopfte Carzykos auf die Schultern. Als der Tart nicht reagierte, griff der Betschide kurzerhand nach dem Mikrophon und schaltete es aus.
    „Du kannst später weiterspielen", sagte er zu dem Tart, der sich empört umdrehte.
    „Erkläre uns, worauf das Ganze hinausläuft."
    „Die erfolgreichsten Teilnehmer dürfen das Spiel spielen", erwiderte Carzykos zögernd.
    „Davon haben wir bereits gehört. Was ist das Spiel?"
    „Darüber spricht man nicht!" wehrte der Tart hastig ab.
    „Warum nicht? Worum geht es dabei? Welcher Preis winkt dem Sieger, und was passiert mit denen, die verlieren?"
    Carzykos suchte nach Worten, gab es aber schließlich auf.
    „Es ist sinnlos, daß ihr mir weitere Fragen stellt", behauptete er. „Ich kann euch doch nicht die Antworten geben, die ihr erwartet."
    „Und wenn wir uns weigern, an diesem Unsinn teilzunehmen?" fragte Mallagan herausfordernd. „Niemand kann von uns verlangen, daß wir uns um etwas bemühen, von dem wir nicht einmal wissen, was es uns einbringt!"
    In den Augen des Tarts blitzte es auf.
    „Mir scheint, du hast Angst!" sagte er langsam.
    „Du irrst

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