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1025 - Planet der Spiele

Titel: 1025 - Planet der Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er. „Ich nehme an, du hättest es auch anders machen können, oder?"
    „Ja", antwortete der Krane ungerührt. „Aber du hattest dir eine Lehre redlich verdient."
    „Ich habe mich ziemlich dumm angestellt."
    In den Augen des Kranen blitzte es auf.
    „Ganz im Gegenteil", versicherte er so leise, daß niemand außer Mallagan ihn verstehen konnte. „Du warst hervorragend."
    Er warf einen kurzen Blick auf das Tor. Mallagan folgte seinem Beispiel und sah einen Tart, der den Hof betrat. An der geringen Körpergröße und einigen anderen Merkmalen erkannte er Carzykos.
    „Ich bin sicher, daß er zu euch will", flüsterte Cylam. „Er wird euch die Stadt zeigen. Sieh dich genau um - und hüte dich vor der Bruderschaft!"
    Surfo Mallagan war so perplex, daß er den Kranen nur noch schweigend anstarren konnte. Cylam lächelte. Dann drehte er sich geschmeidig um und ging auf den Tart zu, der ungeduldig, mit dem Schwert in der Hand, darauf wartete, daß der Krane den Unterricht fortsetzte.
    Surfo Mallagan bemerkte erst jetzt, daß sein „Kampf" mit Cylam allgemeine Beachtung gefunden hatte. Die Kämpfer, die im Hof trainierten, lösten sich aus ihrer Erstarrung und setzten ihre Arbeit fort. Kampfschreie und die Geräusche, die von fremden, seltsamen Waffen verursacht wurden, erfüllten den Hof, als der Betschide auf Carzykos zuging.
    Carzykos war stehengeblieben und blickte dem Betschiden mißtrauisch entgegen.
    „Hat es Ärger gegeben?" fragte er, als Mallagan heran war.
    „Keineswegs", versicherte der Betschide lächelnd, wobei er sich völlig darüber im klaren war, daß der Tart die Mimik eines Menschen nur in sehr begrenztem Umfang würde deuten können. „Wir haben uns nur ein wenig kennen gelernt. Ist das verboten?"
    „Natürlich nicht", antwortete Carzykos verlegen. „Schließlich werdet ihr alle während der Lugosiade Konkurrenten sein."
    „Du gibst also zu, daß wir zu den Teilnehmern gehören?"
    Der Tart wand sich förmlich.
    „Ja", brachte er widerwillig hervor.
    „Und warum bereitet dir das so viel Unbehagen? Hältst du uns für unwürdig?"
    Aus den Blicken des echsenähnlichen Wesens sprach so viel ehrliche Abneigung, daß Mallagan fast schon wieder bereit war, Verständnis, sogar Sympathie für Carzykos aufzubringen. Dieses Gefühl steigerte sich, als er die Antwort des Tarts hörte, denn er erkannte das ungeheure Maß an Selbstbeherrschung, das Carzykos in diesem Augenblick aufbrachte, obwohl ihm der Grund für dessen offensichtliche Erregung nicht klar war.
    „Jedem steht der Weg in die Lugosiade offen", sagte Carzykos. „Auch Wesen wie euch, die von einer gerade erst entdeckten Welt stammen und nichts von unseren Traditionen wissen."
    Es klang recht ehrlich, aber Mallagan ahnte, daß Carzykos an diesen Worten fast erstickte. Er hätte gerne die Situation ausgenutzt, um dem Tart weitere Informationen zu entlocken, aber in ihm regte sich ein Mitleid, das möglicherweise unangebracht, nichtsdestoweniger aber ungeheuer stark war.
    Er hörte leise Schritte hinter sich. Es waren Scoutie und Brether Faddon, die schweigend heran kamen.
    „Gehen wir", schlug Mallagan dem Tart vor.
    Carzykos drehte sich schweigend um und führte die drei Betschiden zu einem Schweber, der vor dem Tor wartete.
     
    4.
     
    Couhrs-Yot war die schönste Stadt, die sie bisher zu sehen bekommen hatten, eine Metropole, die fünf Millionen Einwohner in ihren Mauern barg. Die meisten davon waren Kranen. Da diese hochgewachsenen Wesen einen größeren Raumbedarf als Menschen hatten, wirkte alles in dieser Stadt auf die Betschiden etwas überdimensioniert, als wären sie Kinder, die in einer Welt der Erwachsenen ständig gezwungen waren, nach oben zu blicken, anstatt geradeaus zu sehen.
    Carzykos lenkte den Schweber auf eine Straße, die talwärts führte, und sie bestaunten die prächtigen Paläste, die sich ringsum erhoben. Es schien in dieser Stadt gar keine normalen Häuser zu geben, geschweige denn jene schlichten Bauten, in denen die weniger begüterten Bürger Unterschlupf fanden. Erst als der Tart sie auf einen Turm führte, von dem aus sie einen großen Teil der Stadt überblicken konnten, entdeckten sie auch einige weniger prächtige Viertel. Aber selbst sie machten einen sehr sauberen, wohlhabenden Eindruck.
    Aber so erstaunlich Couhrs-Yot an sich auch sein mochte - das, was sich zur Zeit in den Straßen abspielte, bot noch weit mehr Anlaß zur Verwunderung.
    Bisher hatten sie den Eindruck gewonnen, als käme es bei der

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