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1026 - Der Favorit

Titel: 1026 - Der Favorit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versicherte Murd hastig.
    Gu behielt ihn weiter im Auge. Murd rieb sich nervös die bepelzten Unterarme. Er bemerkte die Blicke des Herzog und zog die Hände hastig zurück - an ihren Innenflächen hafteten Dutzende von hellblauen Haaren. Dem Prodheimer-Fenken stand im übertragenen Sinn der kalte Angstschweiß auf der Stirn. Und genau in diesem Augenblick fing Herzug Gu eine Bemerkung auf, die ihn dazu veranlaßte, das Spiel abzubrechen.
    Irgend jemand machte eine Bemerkung über die Bruderschaft.
    Mehr war gar nicht nötig. Herzog Gu ließ noch ein wenig Zeit verstreichen, dann hob er die Tafel auf. Aus einem Nebenraum kamen seine Leibärzte und seine charmanten Reisebegleiterinnen, und den Tafelgästen bot sich ein erheiterndes Bild, das jedoch die wenigsten von ihnen in diesem Augenblick zu schätzen wußten. Herzog Gu bekam nämlich, sobald er seine Leibärzte erblickte, sofort einen heftigen Schluckauf, und das hatte geradezu bizarre Folgen. Während die Ärzte ihn beklopften und betasteten und ihre Finger gegen alle nur denkbaren „Nervenknoten" drückten, was den Schluckauf auf der Stelle beseitigen sollte, es jedoch nicht tat, probierten seine reizenden Favoritinnen konsequent alle Hausmittel und Patentrezepte an Gu aus. Die eine erschreckte ihn, die andere hielt ihm die Nase zu, und als er nach Luft schnappte, schob ihm die dritte liebevoll ein Stück Fleisch in den Mund, das beim nächsten „Hick" wieder zum Vorschein kam.
    Als der Schluckauf endlich aufhörte, hätte niemand sagen können, ob dieses Ende auf natürliche Weise entstanden war oder ob man es tatsächlich auf die Heilkünste der Leibärzte oder die Kenntnisse der jungen Kraninnen zurückzuführen hatte. Gu jedenfalls war so erschöpft, daß er sich hinlegen mußte. Eine Trage wurde herbeibeordert, vier stämmige Tarts halfen mit, als man den zwar kleinen, aber schwergewichtigen Herzog auf das tragbare Lager hievte. Kaum aber war er darauf gebettet, da sprang er auch schon Wieder herunter und erklärte würdevoll, daß er nicht auf so schmähliche Weise das Verwaltungsgebäude zu verlassen gedenke. Nun redeten alle auf ihn ein, sowohl die Leibärzte, als auch die Favoritinnen und die Tarts, und unter diesem unaufhörlichen Geschwätz verließen Gu und sein Gefolge den Saal.
    Niemand hörte, wie der Herzog denen, die anscheinend besonders heftig auf ihn einredeten, eine ganze Reihe von Befehlen erteilte.
    „Seht euch in der Stadt um", sagte er zu ihnen. „Etwas stimmt hier nicht. Kümmert euch um die Stadtverwalter. Zumindest bei Tarnis ist etwas nicht in Ordnung. Grofler hat Probleme. Findet heraus, worin sie bestehen. Dasselbe gilt für Murd und Op. Stellt fest, warum Ylsga nicht an dem Essen teilgenommen hat."
    Zehn seiner Begleiter gaben durch unauffällige Zeichen zu verstehen, welche dieser Aufträge sie übernehmen würden. Noch bevor Herzog Gu mit seinem Gefolge den Ausgang erreichte, hatten einige der „Leibärzte" und „Favoritinnen" sich still und heimlich entfernt.
     
    *
     
    Cylam und Wyskynen hatten die Ankunft des Herzogs aus der Ferne verfolgt und sich dann in ein Lokal zurückgezogen, um alles Weitere abzuwarten. Sie wußten, daß das Essen geraume Zeit dauern würde, und nutzten die Zeit, um sich auch weiterhin umzuhören, aber es kam nicht viel dabei heraus, außer daß die Anwesenheit Herzog GUS die Wogen der Erregung ein wenig glättete. Diejenigen, die sich von Gu ein mittleres Wunder erhofften, waren allerdings weit in der Minderzahl. Die meisten hatten sich allein durch den spektakulären Auftritt des Herzogs ablenken lassen.
    Nach einiger Zeit betrat eine Kranin das Lokal. Sie sah sich kurz um und ging dann zielsicher auf Cylam und Wyskynen zu. Sie betrachtete die beiden prüfend und legte dann eine rote Karte auf den Tisch.
    „Rundfahrt zu den Austragungsstätten der Lugosiade?" fragte Cylam scheinbar gelangweilt.
    Die Kranin gab mit einer Geste ihre Zustimmung bekannt.
    „Fünf Jords, vor Antritt der Fahrt zahlbar!" behauptete Wyskynen frech.
    „Mein Kommandant sagte mir, es wäre kostenlos!" entgegnete die Kranin scharf.
    „Huch!" machte Wyskynen und verschwand mit einem Satz unter dem Tisch.
    „Er meint es nicht so", versicherte Cylam und steckte die Karte ein. „Komm, wir haben einen Schweber draußen stehen."
    Niemand achtete auf sie, als sie zu dritt das Lokal verließen. Gespräche wie diese fanden zu jedem beliebigen Zeitpunkt an jedem nur denkbaren Ort statt, besonders aber in Couhrs-Yot.
    Der

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