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1027 - Das Superspiel

Titel: 1027 - Das Superspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Konkurrenten bereits damit befaßt, während er hier noch stand und sich in fruchtlosen Grübeleien erging?
    Mallagan zuckte mit den Schultern und trat auf die Wand zu, durch die der verkrüppelte Tart verschwunden war. Als er sich fest gegen das leuchtende Material preßte, gab es nach. Mallagan war plötzlich überzeugt davon, daß er mehrere Ziele ansteuern konnte - er mußte sich nur entscheiden. Aber seine Unsicherheit war zu groß, die Zeit zum Nachdenken zu knapp. Außerdem waren seine Sinne auf das konzentriert, was er sehen konnte: Eine kompakte Anhäufung von Zellen, in denen sich entweder zwei, einer oder überhaupt keine Akteure aufhielten.
    Der Betschide wurde von einem Gefühl der Furcht ergriffen, als er registrierte, daß sein Wechsel ein zielloser zu werden drohte. Aber der Prozeß hatte bereits begonnen, er ließ sich nicht mehr steuern.
    Mallagan krampfte sich zusammen, als er spürte, wie er von einigen Zellen abgestoßen wurde, Räume, die offensichtlich besetzt waren. Im Vorbeihuschen glaubte er darin Gestalten mit schwarzen Bändern um den Körper zu sehen.
    Dann materialisierte er.
    Er hatte erwartet, in einer anderen Kammer herauszukommen, und genau so war es auch.
    Doch er war nicht allein.
    Vor ihm stand ein ovaler Roboter. Die Maschine verhielt sich bei Mallagans Erscheinen passiv, aber er hatte den Eindruck, daß sie ihn mit ihren Sensoren begutachtete.
    Der Betschide sah, daß um den Körper des Roboters ein Band geschlungen war. Es war weiß.
    Mallagan ergriff die Initiative.
    „Wer bist du?" fragte er schnell. „Und was machst du hier?"
    „Ich würde dir gern antworten", versetzte der Automat. „Aber meine Auskünfte würden dich sicher nicht befriedigen. Außerdem kann ich mich nicht mehr halten. Seit deiner Ankunft ist meine Position nicht mehr haltbar. Ich werde von dir verdrängt."
    Es ist wahr! dachte Mallagan bestürzt. Ich bin verrückt geworden!
    Da löste sich der Roboter auf. Sein Verschwinden unterschied sich jedoch erheblich von dem Quargons, der durch die Wände in eine andere Kammer übergewechselt war.
    Der Roboter verschwand völlig! Keine Wand wurde dabei transparent.
    „Tut mir leid, daß ich dich quasi hinausgeworfen habe", bedauerte Mallagan, obwohl er nicht sicher war, ob die Maschine seine Worte noch hörte. „Aber ich bin ziemlich blindlings hier herein getappt."
    Wo, zum Teufel, ist das Ding? fragte er sich.
    Entweder hatte der Roboter aufgehört zu existieren, oder er befand sich jetzt außerhalb des Gebäudes, in dem das Spiel ausgetragen wurde. Mallagan entschied sich für die zweite Möglichkeit - sie erschien ihm sympathischer.
    Das weiße Band! schoß es ihm durch den Kopf.
    Wenn es stimmte, daß ein Band die Zugehörigkeit zu einer Gruppe illustrierte, gehörten Mallagan und der Roboter zwei verschiedenen Parteien in diesem Spiel an.
    Mallagan stieß einen Pfiff aus.
    „Es sieht so aus, als hätte ich einen Gegenspieler überrumpelt", sprach er gegen eine der vier glatten hellen Wände.
    Aber ein Roboter konnte kein Gegenspieler sein. Roboter hatten an der Lugosiade nicht teilgenommen - wozu auch? Maschinen besaßen keine außersinnlichen Fähigkeiten, mochten sie auch noch so kompliziert sein.
    Mallagan hörte sich stöhnen. Er wünschte, er wäre besser bei Kräften gewesen.
    Was bedeutete dieser verdammte Roboter? fragte er sich wieder und immer wieder.
    Wieder hatte er den Eindruck von Bewegungen rings um sich. Er duckte sich, denn er spürte instinktiv, daß mit einem Teil dieser Bewegungen Gefahren für ihn verbunden waren.
    Wenn ich nicht schon wahnsinnig bin, habe ich alle Aussichten, es in kürzester Zeit zu werden! dachte er grimmig. Das Spiel würde ihn in den Wahnsinn treiben.
    Eine Veranstaltung, die solche Folgen haben konnte, durfte man eigentlich nicht „Spiel" nennen - sie war bitterer Ernst. Vielleicht ging es sogar um Leben und Tod.
    „He!" schrie Mallagan. „Gibt es hier noch Träger von schwarzen Bändern, die mich hören können? Ich brauche Hilfe."
    Er bekam keine Antwort.
    Womöglich waren seine Sorgen auch unbegründet. Es war einfach, einem fühlenden Wesen Gefahren zu suggerieren, die in Wirklichkeit nicht bestanden. Auf diese Weise konnte die Authentizität des Spiels erhöht werden.
    Müde wollte sich Mallagan gegen eine Wand lehnen, aber im letzten Augenblick wich er davor zurück, weil er nicht wußte, welche Folgen das haben würde. Er ließ sich auf den Boden sinken, dort wurden anscheinend keine

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