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1027 - Das Superspiel

Titel: 1027 - Das Superspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Martha-Martha keineswegs eiserner Disziplin und hartem Training zu verdanken hatte, wie dies bei anderen Experten unter den Tarts der Fall war. Daevelnyk war spielerisch von Sieg zu Sieg geeilt, die Intuition war seine wahre Stärke.
    Niemals würde er Valtrans verzerrtes Gesicht nach dem entscheidenden Endspiel auf Quonzor vergessen.
    „Dein Spiel ist nicht von dieser Welt", hatte der als unschlagbar geltende Valtran nach Beendigung der Auseinandersetzung hervorgestoßen. „Entweder steht dir das Licht des Universums zur Seite - oder alle finsteren Mächte dieses Universums."
    Dem Mystiker Doevelnyk waren diese Worte unter die Haut gegangen.
    Denn Valtran hatte recht!
    Es gab eine Kraft in Doevelnyk, die nicht rational war.
    Sie war es, die in entscheidenden Phasen eines Martha-Martha-Turniers seine Hände lenkte.
    Weil er diese seltsame Fähigkeit besaß, war er mit anderen Bürgern des Herzogtums nach Couhrs gekommen, um an der Lugosiade teilzunehmen.
    Viele Neider (natürlich keine Tarts, die wußten seine Leistungen zu schätzen) nannten ihn einen Gaukler. Ihre Stimmen waren während der Lugosiade leiser geworden und nun, nach dem Spiel, würden sie ganz verstummen, ja, ehrfurchtsvoll schweigen.
    Doevelnyk reckte sich.
    Dann entstand ein neuer Gedanke in seinem Bewußtsein. Ein Gedanke wie schleichendes Gift.
    Was war nach dem Spiel?
    Was würde mit dem Sieger Doevelnyk geschehen?
    Entsprach es der Wahrheit, daß viele Gewinner des Spiels für immer verschwanden?
    Wurden sie wirklich zu Helfern und Freunden der drei Herzöge und des Orakels von Krandhor?
    Der Martha-Martha-Meister begriff, daß mit dem Sieg eine Zäsur in seinem Leben einhergehen würde. Doch deshalb wollte er auf den Erfolg nicht verzichten. Wenn er wirklich nach Kran gelangte, fand er dort vielleicht Antworten auf die Fragen, die mit seiner seltsamen Kraft in Zusammenhang standen und die ihn so häufig beschäftigten.
    Er wurde jäh aus diesen Überlegungen gerissen, als sich das Empfinden heftiger und entscheidender Bewegungsabläufe in seiner Nähe verstärkte.
    Ich muß aufpassen! dachte er alarmiert. Sonst verpasse ich alles.
    Wer mochten seine Gegner sein?
    Er konnte nur Mitleid mit ihnen empfinden. Während er den Sinn des Spiels längst begriffen hatte und im Begriff war, entscheidende Schritte zu planen und auszuführen, tasteten alle anderen vermutlich noch blind und verunsichert ihre Umgebung ab. Sie würden ihre Grenzen schnell erkennen. Sicher, einige von ihnen würden einen vagen Begriff der Vorgänge erhaschen, mehr wohl kaum.
    Etwas wie Beklemmung machte sich in ihm breit.
    Bedeutete dieses unkontrollierte Umhertasten der anderen nicht eine Gefahr? öffnete es nicht dem Zufall die Tür?
    Unsinn! dachte er entschieden. Ich werde alle Zufälligkeiten aus dem Weg räumen und die Dinge in den Griff bekommen.
    Und er machte sich daran, den Beweis zu beschaffen.
     
    *
     
    Wenn er die Bestätigung für seine Theorie bekommen wollte, mußte er seine Aufmerksamkeit auf die Räume unmittelbar vor und über sich konzentrieren, denn nur in einen davon konnte er im Augenblick gelangen - vorausgesetzt, einer war frei.
    Es kam Doevelnyk nicht darauf an, seinen derzeitigen Platz zu verlassen (das war nach allem, was er über die Konzeption des Spiels wußte, sogar ausgesprochen töricht), sondern er wollte lediglich einen weiteren Blick in seine Umgebung werfen und sich den Beweis holen. Einen Blick auf die Szenerie in seiner Nähe hätte er auch durch den Versuch erreichen können, eine besetzte Kammer zu betreten. Doch er dachte mit Schrecken daran zurück, auf welch schmerzhafte Weise solche Fehler während des Spiels korrigiert wurden.
    Obwohl er so sicher war, wuchs seine Aufregung.
    Sogar während des Endspiels gegen Valtran war er gelassener gewesen.
    Er trat an die Wand, über die sich der Transmittereffekt dieses Raumes offenbar aktivieren ließ. Ein kurzes Zögern, dann preßte er sich gegen die kühle Metallfläche.
    Alles lief so ab, wie er vorhergesehen hatte.
    Die Wand gab nach und wurde durchsichtig. Er durchdrang sie. Das Bild, das er sah, unterschied sich nicht von dem, das er sich in Gedanken von seiner Umgebung gemacht hatte. Allerdings waren die Räume nicht so besetzt, wie er erwartet hatte. Das war jedoch nur natürlich, denn er konnte unmöglich alle bisher stattgefundenen Stellungswechsel erraten.
    Seine Vision als Realität zu erleben, überwältigte ihn.
    Er sprudelte und zischte wilde Worte der Verzückung.
    Dann

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