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1028 - Der einsame Gefangene

Titel: 1028 - Der einsame Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geriet nur für den Bruchteil einer Sekunde in Panik. Mit einer drohenden Geste sorgte er für Ruhe bei den Piraten. Er stand neben Ford und äugte vorsichtig in den Gang hinaus.
    „Wenn es der Robotwärter ist", flüsterte er, „machen wir ihn unschädlich. Dann haben wir auch eine Waffe mehr."
    Auch Ford blickte in den Gang hinaus, und dann sah er zwei Kranen durch die Tür kommen, die sich sofort wieder hinter ihnen schloß.
    „Keine Wärter", hauchte er fast lautlos. „Sie öffnen eine der Zellen. Der eine Krane, ein dicker Bursche, spricht mit den Gefangenen. Sieht ziemlich wichtig aus, der Dicke."
    1-Lindepj zog sich ein wenig zurück, um sprechen zu können.
    „Wir warten, bis sie zu uns kommen, dann schnappen wir sie uns. Wahrscheinlich eine Art Inspektion. Der eine, das weiß ich, ist der Leiter der Festung. Den anderen habe ich noch nie gesehen."
    „Und was wollen wir mit den beiden?" wunderte sich Ford, ehe er begriff. „Geiseln?"
    „Natürlich! Wenn man unsere Bedingungen nicht erfüllt, drohen wir sie zu töten. Mal sehen, was dann passiert. Ich wiederhole: wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren, aber alles zu gewinnen."
    „Vielleicht hast du sogar recht", gab Ford nur widerwillig zu. Er bereute es bereits, den Piraten geholfen zu haben. Wäre er nur um eine Minute früher hier vorbeigegangen, befände er sich schon in dem Seitengang und wäre noch allein. Jetzt aber gab es kein Zurück mehr. „Wir müssen sie überraschen."
    „Und ob wir sie überraschen!" teilte 1-Lindepj mit und gab einigen seiner Piraten Anweisungen.
    Die beiden Kranen konnten das Fehlen von Tür und Gitter erst dann bemerken, wenn sie nahe genug herangekommen waren. Und auch dann nur, wenn sie diese Seite des Korridors inspizierten. Wenn sie sich allerdings umdrehten...
    Sie dachten jedoch nicht daran. Zu sehr waren sie mit den Zellenbewohnern auf der anderen Seite des Korridors beschäftigt und achteten nicht darauf, was hinter ihrem Rücken vorging.
    Als Jaagan das Geräusch hörte, war es bereits zu spät.
     
    *
     
    Die Piraten zerrten ihre beiden Gefangenen zurück in die Zelle. Herzog Gu war viel zu schockiert, um sich zu wehren oder ein Wort des Protestes von sich zu geben. Er ärgerte sich vorerst nur über die Tatsache, daß er seinen Roboter „Fischer" an Bord der KRANOS zurückgelassen hatte.
    Jaagan hingegen versuchte sich zu wehren, aber 1-Lindepj versetzte ihm einen Schlag auf den Kopf.
    „Du bist still, Krane! Ich gebe jedoch zu, daß diese Zelle nicht der geeignete Aufenthaltsort für dich ist. Du wirst uns also in deinen Wohntrakt bringen, von dem aus wir Kontakt zur Gefängnisleitung und Außenwelt aufnehmen können. Dein Leben ist doch sicher etwas wert, nehme ich an. Wer ist eigentlich der Dicke da?" Er deutete auf Herzog Gu, der klugerweise den Mund hielt. „Einer von der Regierung aus Couhrs-Yot?"
    Unwillkürlich nickte Jaagan.
    „Aha, ein Bürokrat. Also gut, gehen wir. Bleibt schön in der Mitte. Ford, übernimmst du die Rückendeckung?"
    Die seltsame Karawane - siebzehn Piraten, zwei Kranen und Ford - bewegte sich lautlos durch den Korridor, vorbei an der Trenntür, hinter der GUS Gefolge wartete, um eine Biegung in einen schmaleren Seitengang und erreichte schließlich eine weitere Tür.
    „Was ist dahinter?" fragte 1-Lindepj die Geiseln.
    „Die Quartiere der Tart-Wärter", gab Jaagan Auskunft.
    „Ausgezeichnet", freute sich 1-Lindepj. „Öffne die Tür, und wenn ein Tart auftaucht, dann gib ihm den Befehl, sich ruhig zu verhalten. Sonst bist du erledigt. Bringe uns so schnell wie möglich in deine Räume und ordne an, daß wir nicht belästigt werden."
    „Schon gut", erklärte sich Jaagan hastig einverstanden. „Wir tun alles, was ihr von uns verlangt."
    „Wird auch gut sein", knurrte der Pirat und setzte ihm den Lauf seiner Waffe gegen den Rücken. „Weiter!"
    Zwei oder drei Tarts hörten die Schritte und wollten auf den Korridor herauskommen, aber Jaagan jagte sie in ihre Unterkünfte zurück. Er schien sich mit der neuen Lage abgefunden zu haben, aber in Wirklichkeit überlegte er sich tausend Möglichkeiten, die Piraten und den entflohenen Ford, der mit ihnen gemeinsame Sache machte, zu überlisten.
    Die Nachrichtenverbindungen in seinem Büro boten eine Chance.
    Es war ein großer und bequem eingerichteter Raum mit einem überladenen Schreibtisch, Bildschirmen, Sesseln und Erfrischungsbar, Ford schloß die Tür und blieb bei ihr stehen.
    Der Aychartaner, den sie 1-Lindepj

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