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1028 - Der einsame Gefangene

Titel: 1028 - Der einsame Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zustimmung.
    „Einverstanden! Aber wartet nicht zu lange und versucht nicht, uns hereinzulegen. Wir machen sonst kurzen Prozeß mit den beiden Geiseln. Darauf habt ihr unser Wort."
    Der Aychartaner unterbrach mit einem Griff die Verbindung.
    Jaagan mußte sich wieder setzen.
    Die Piraten hatten inzwischen die Erfrischungsbar geplündert und ihre eigenen Vorräte ergänzt. Sie taten ganz so, als hätten sie alles schon hinter sich und waren frei.
    Unbekümmert und mit sich und der Welt scheinbar zufrieden ließen sie sich in den Ecken des Raumes nieder, um zu ruhen. Die Arbeit überließen sie ihrem Anführer und Ford.
    Herzog Gu und Jaagan saßen bewegungslos in ihren Sesseln und warfen sich nur gelegentlich einen Blick zu. Sie wagten nicht zu sprechen.
    Ford machte sich auf eine längere Wartezeit gefaßt.
    Er bereute es immer mehr, den Piraten geholfen zu haben.
     
    3.
     
    Scoutie rüttelte Brether Faddon wach.
    „Aufstehen, du Schlafmütze! Wir können nicht ewig hier liegen bleiben."
    Faddon gähnte und rieb sich die Augen. Er sah hinab in die grüne Hölle der Dschungelebene von Berescheide. Allmählich schien ihm wieder einzufallen, was geschehen war.
    „Wir müssen zur Küste, sie kann nicht weit sein. Südosten, nehme ich an. Kann sein, daß es dort Ansiedlungen gibt und wir ein Boot finden."
    „Aber sicher ist es nicht", gab das Mädchen zu bedenken. „Doch wir müssen es versuchen, sonst bleibt Mallagan hilflos zurück, wo immer er auch stecken mag."
    „Meine ich auch", knurrte Faddon und erhob sich mühsam. „Machen wir uns an den Abstieg. Sind ja nur ein paar Dutzend Meter."
    Die Früchte, die er noch am gestrigen Abend geholt hatte, waren ihnen gut bekommen, um Nahrung brauchten sie sich also keine Sorgen zu machen. Wasser würde es auch genug geben. Die Hauptsache war nur, daß eventuelle Verfolger ihre Spur nicht wiederfanden.
    Faddon übernahm die Führung. Zuerst ging es den Felsgrat zurück, und dann steil nach unten. Einmal rutschte Scoutie aus, aber der kräftige Betschide war geistesgegenwärtig genug, sie im letzten Augenblick aufzufangen. Er nutzte schmunzelnd die günstige Gelegenheit, sie ein wenig länger in seinen Armen zu halten, als nötig gewesen wäre. Zu seiner Verwunderung machte das Mädchen keine Anstalten, sich zu befreien. Im Gegenteil: sie blinzelte ihm mit ihren etwas zu eng beieinanderliegenden Augen vertraulich zu. Verblüfft ließ er sie los.
    „Junge, Junge!" murmelte er nur und kletterte weiter.
    Der Boden zu ihren Füßen veränderte sich schlagartig, als sie den Fuß des Plateaus und damit die Ebene erreichten. Der Fels war verschwunden und machte weicher, feuchter Erde Platz, in der man fast bis zu den Knöcheln einsank. Sie benötigten nur wenige Schritte, um den Schutz des Waldes zu erreichen.
    „Die Spuren!" erinnerte Scoutie, als Faddon sich auf einen umgestürzten Baumstamm setzen wollte. „Wir müssen weiter."
    „Quälgeist!" knurrte dieser und drang in das dichte Unterholz ein. „Spuren hinterlassen wir so und so. Ein Blinder könnte ihnen folgen."
    Die einzige Waffe, die sie besaßen, war ein Messer. Es war jenen ähnlich, die sie als Jäger auf ihrem Heimatplaneten Chircool mit viel Geschick benutzt hatten. In der Hand eines Betschiden war es als Waffe mehr wert als ein Strahler, mit dem ein mittelmäßiger Schütze umzugehen versuchte.
    Eine Stunde später standen sie am Ufer eines trüb schimmernden Sumpfsees, den zu umgehen Stunden in Anspruch genommen hätte.
    „Da müssen wir hinüber", stellte Faddon fest und setzte sich, als könne er so besser nachdenken. „Wir würden sonst zuviel Zeit verlieren."
    „Und wie?" erkundigte sich Scoutie.
    Faddon deutete auf das überall herumliegende Holz.
    „Wir basteln ein Floß. Das Zeug ist zwar naß, aber es wird schon schwimmen.
    Versuchen wir es wenigstens."
    Die Schlingpflanzen entpuppten sich als zähes Bindematerial, und es dauerte nur eine knappe Stunde, bis sie ihr Floß, das mit einem solchen allerdings kaum eine Ähnlichkeit aufwies, ins Wasser schieben konnten.
    Es schwamm tatsächlich und trug sogar seine Last, wenn es auch sehr tief im Wasser lag.
    Scoutie blieb in der Mitte der Holz- und Gestrüppinsel sitzen, während Faddon vorsichtig mit einem langen, starken Ast zu staken begann. Der See war nicht sehr tief, aber der Grund blieb unsichtbar, dazu war das Wasser zu trübe. Die beiden Betschiden versuchten in stiller Vereinbarung nicht daran zu denken, was sich unter der

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