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1028 - Der einsame Gefangene

Titel: 1028 - Der einsame Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bereits Abend sein, als er sich entschloß, die nächste Fluchtetappe einzuleiten.
    Er nahm den Beutel mit den Vorräten und kroch aus seinem Versteck. In der unterirdischen Anlage brannte Tag und Nacht Licht, genauso wie in allen anderen Abteilungen der Festung. Das war gut für die Orientierung, machte aber eine Entdeckung leichter.
    Um ins Freie zu gelangen, mußte Ford einige Blöcke mit Zellen passieren. Außer regelmäßig patrouillierenden Robotwärtern hielt sich dort nachts niemand auf. Die Trenntüren besaßen keine nennenswerten Sicherungen. Sie waren auch überflüssig, denn es war bisher noch keinem Gefangenen gelungen, aus der Festung zu fliehen.
    „Alles passiert zum erstenmal", murmelte Ford, als er den Trakt mit den Gemeinschaftszellen betrat und feststellte, daß der Korridor leer war.
    Wenn er ihn hinter sich hatte, so erinnerte er sich, bog ein Seitengang nach rechts ab, der zur Außenwand des Ringgebäudes führte. Dort allerdings befand sich eine Tür, die elektronisch verschlossen war. Sie würde einige Schwierigkeiten bereiten.
    Vorsichtig ging er weiter, vorbei an den herabgelassenen Türen der Gemeinschaftszellen, als er plötzlich mit einem Ruck stehenblieb.
    Eine der Türen glitt nach oben und gab den Blick in die dahinterliegende Zelle frei. Er starrte in die Gesichter von mehr als einem Dutzend Aychartan-Piraten, die genauso überrascht und erschrocken schienen wie er selbst. Ford kannte diese Wesen aus dem Gemeinschaftsraum. Sie waren erst wenige Monate hier.
    Für lange Sekunden standen sie sich gegenüber, nur durch das Metallgitter getrennt.
    Ein besonders kräftig gebauter Aychartaner faßte sich zuerst und überwand die Schockstarre.
    „Rühr dich nicht vom Fleck!" warnte er und richtete eine kleine Strahlwaffe auf Ford.
    „Wenn du eine falsche Bewegung machst, bist du tot. Wir haben nichts mehr zu verlieren.
    Bist du ein Gefangener? Was machst du hier?"
    Ford wußte, daß die Aychartaner nicht zum Herzogtum gehörten und sich auch weigerten, darin integriert zu werden. Sie lebten von Überfällen und Raubzügen. Er hatte sie nie Krandhorjan sprechen hören. Vermutlich hatten sie es in ihrer Zelle gelernt.
    „Ihr habt Waffen?" wunderte sich Ford und blieb reglos stehen, um keine für ihn gefährlichen Reaktionen auszulösen. Die Lage war mehr als schlecht. Die Piraten waren zur Flucht entschlossen und hatten ihre Vorbereitungen getroffen, sonst besäßen sie keine Waffen. „Ich bin ein Gefangener wie ihr. Mein Name ist Ford."
    „Du bist aus deiner Zelle geflohen ...? Daher also der Alarm. Für uns eine günstige Gelegenheit, es ebenfalls zu versuchen. Öffne das Gitter!"
    Fords Gedanken und Überlegungen überschlugen sich. Wahrscheinlich hatten die Piraten ursprünglich das Gitter mit dem Strahler aufschweißen wollen, aber sein unerwartetes Auftauchen hatte ihre Pläne geändert und vereinfacht. Seine eigene Flucht hingegen würde erheblich schwieriger werden.
    „Wie soll ich es öffnen?" stellte er sich dumm, um Zeit zu gewinnen.
    „Drücke den Knopf zum Öffnen" der Tür zweimal, dann schiebt sich das Gitter beiseite.
    Wir werden gemeinsam fliehen."
    Noch immer zögerte Ford. Vielleicht konnte er sich in Sicherheit bringen, wenn er blitzschnell zur Seite sprang, um aus der Reichweite der Strahlwaffe zu gelangen, aber dann konnten die enttäuschten Piraten Alarm schlagen, selbst wenn sie ihre eigenen Absichten damit gefährdeten.
    „Also gut", sagte er schließlich. „Vielleicht haben wir gemeinsam eine größere Chance.
    Du kannst deinen Strahler wieder verschwinden lassen."
    Zweimal drückte er auf den Knopf, und tatsächlich glitt das Gitter nach oben und verschwand neben der bereits dort vorhandenen Tür in der Decke. Nun trennte ihn nichts mehr von den Piraten, die ihm zuwinkten.
    „Komm herein", riet ihr Anführer, den die anderen 1-Lindepj nannten. „Wir wollen uns beraten - oder hast du einen bestimmten Plan?"
    „Ich kenne den Weg ins Freie", sagte Ford. „Das einzige Problem ist die Außentür. Wir werden sie aufbrechen müssen, und das erzeugt Lärm. Schweißen wird besser sein."
    „Keine Sorge, Ford, das werden wir schaffen. Wir müssen nur unbemerkt aus diesem Block heraus. Die Runde des Wärters ist bald fällig. Wir müssen vorher verschwunden sein, denn wenn er das geöffnete Gitter sieht, gibt er Alarm."
    „Dann beeilen wir uns", riet Ford und lauschte in den Korridor hinaus. „Drüben wird die Tür geöffnet! Schon der Wärter?"
    1-Lindepj

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