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1028 - Der einsame Gefangene

Titel: 1028 - Der einsame Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wink, die Tür zu schließen.
    „Sind hier alle so?" erkundigte er sich schockiert.
    „Aber nein, das hier ist eine Ausnahme. Es wird noch lange dauern, ehe man ihn freilassen kann."
    Man sah Gu an, daß er mit der Auskunft nicht ganz zufrieden war.
    Er deutete auf eine andere Tür.
    „Wer wohnt dort?"
    „Ein Prodheimer-Fenke, im Grunde harmlos und sehr verspielt. Soweit ich mich erinnere, war er Mediziner in der Stadt. Leider hat er gestohlen."
    Das anderthalb Meter große Wesen, das stark an ein Eichhörnchen erinnerte, blickte neugierig auf, als sich die Tür öffnete. Herzog Gu nannte seinen Namen und erkundigte sich nach seinem Ergehen.
    „Danke, es geht mir gut", gab der Prodheimer-Fenke ebenso freundlich zur Antwort. „Der einzige Nachteil ist, daß es hier nichts zum Stehlen gibt. Und sich selbst zu bestehlen macht keinen Spaß."
    Gu wußte nicht so recht, ob er auf den Arm genommen wurde, oder ob er es mit einem geborenen Kleptomanen zu tun hatte.
    „Mußt du stehlen?" erkundigte er sich leutselig.
    „Ja, ich muß! In einem Jahr kann ich wieder, dann bin ich frei."
    Draußen auf dem Korridor meinte Herzog Gu: „Ich habe das Gefühl, daß nur wenige Gefangene gebessert die Festung verlassen, aber hoffen wir auf die Ausnahmen."
    „Wir kommen nun in einen Trakt", lenkte Jaagan schnell ab, „in dem hauptsächlich Aychartan-Piraten untergebracht sind. Ich nehme an, du hast wenig Interesse, mit ihnen zu reden."
    Herzog Gu watschelte durch die Trenntür und meinte salbungsvoll: „Gerade mit denen will ich reden, Jaagan. Komm schon!"
    Jaagan folgte ihm, wenn auch von unbehaglichen Empfindungen geplagt. Ein Häftling war entflohen, und er konnte sich jetzt nicht darum kümmern. Wenn er geahnt hätte, daß auch dem Herzog zwei Gefangene entkommen waren, wäre ihm sicher wohler gewesen.
    Gu unterhielt sich längere Zeit mit einem Kranen, der wegen Veruntreuung in die Festung geschickt worden war. Das war ein Verbrechen, daß der Herzog für nicht allzu schlimm hielt, und er versprach dem Reumütigen, sich für ihn einzusetzen - ein Versprechen, das er allerdings wenige Minuten später wieder vergessen hatte. Aber darauf kam es ja nicht an, wichtig war nur, Zuversicht zu vermitteln.
    „Der Block mit den Gemeinschaftszellen würde mich noch interessieren", sagte Herzog Gu zu Jaagan. „Ich frage mich immer, ob es eine besondere Strafe sein soll, oder eine Erleichterung."
    „Mehr eine Platzfrage", gab Jaagan geistesabwesend Auskunft. Seine Gedanken waren bei dem entflohenen Ford. „Ich glaube, manche Gefangenen ziehen die gemeinsame Unterkunft vor."
    „Wir werden ja sehen", meinte Gu und gab seinen Begleitern einen Wink. „Der Anblick so vieler Autoritäten verwirrt unsere Schutzbefohlenen nur, meinst du nicht auch, Jaagan?
    Ich schlage vor, daß wir allein den nächsten Block besichtigen. Das beseitigt eventuelle Hemmungen, die Leute werden freier sprechen."
    „Eine gute Idee", stimmte Jaagan zu und erteilte seinem Begleitpersonal entsprechende Befehle.
    Ein Wärter öffnete die Tür zum Gemeinschaftsblock und ließ den Gefängnisdirektor und den Herzog durch.
    Sicherheitshalber hütete sich Jaagan, die Türen der Gemeinschaftszellen zu öffnen, aber das war auch nicht notwendig. Mit einem Knopfdruck betätigte er den Mechanismus, der die Tür nach oben in die Decke gleiten ließ. Übrig blieb ein massives Metallgitter, das die Gefangenen vom Korridor trennte.
    Herzog Gu stellte Fragen und erhielt auch einige befriedigende Antworten. Jaagan hielt sich zurück und hoffte, daß es keine Beschwerden gab. Für seine Begriffe war der Herzog zu leutselig und rücksichtsvoll den Gefangenen gegenüber.
    Die Tür schloß sich wieder.
    In diesem Augenblick vernahm Jaagan ein Geräusch, aber noch ehe er sich umdrehen konnte, sagte eine ruhige und feste Stimme: „Bewegt euch nicht, wenn ihr weiterleben wollt...!"
     
    *
     
    Ford spürte allmählich seine Glieder steif werden, obwohl er sich in seinem Versteck bequem ausstrecken konnte. Er hatte die Türklappe einen Spalt weit geöffnet, damit Licht eindringen konnte. Einmal ging ein Wartungsroboter seine Runde, überprüfte Instrumente und Kontrollen und verschwand wieder.
    Auch einer der alarmierten Suchtrupps geriet in die Schaltzentrale und durchstöberte alles, was an ein Versteck erinnerte, fand aber Ford nicht. Als der Trupp den Raum verließ, konnte Ford ziemlich sicher sein, daß er hier vorerst ungestört bleiben würde.
    Seiner Schätzung nach mußte es

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