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1028 - Der einsame Gefangene

Titel: 1028 - Der einsame Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie?"
    „Unfreiwillig durch Herzog Gu selbst, wenn er die Betschiden zu Gesicht bekommt, Op.
    Seine Überraschung würde ihn verraten."
    „Du könntest recht haben. Was also tun wir, um das zu verhindern?"
    „Ganz einfach: Ford muß allein mit den Betschiden verhandeln, so war es ja auch ursprünglich gedacht. Allerdings besteht hier die Gefahr, daß die Aychartaner ihm nicht voll und ganz vertrauen und nicht einverstanden sind."
    Op beugte sich vor.
    „Wie ich dich kenne, verfolgst du noch eine zweite Absicht mit deinem Plan."
    Tarnis verzog das Gesicht zu einem Lächeln.
    „Allerdings, Op. Ich zähle auf die Ähnlichkeit zwischen Ford und den Betschiden.
    Zweifellos stammen sie vom gleichen Volk ab, wie wir ja schon feststellten. Das wird die Verhandlung erleichtern und vielleicht dazu führen, daß wir in Ford einen Verbündeten gewinnen. Ich hatte ohnehin die Absicht, ihn zu begnadigen."
    „Ich weiß zwar nicht, wie uns das weiterbringen soll, aber ich stimme deinem Plan zu, Tarnis."
    Damit war ein Teil der Verhandlungstaktik festgelegt. Der Ausgang war jedoch noch ungewiß. Tarnis zählte in erster Linie auf die Überraschung der Betschiden, wenn sie Ford erblickten. Eine unbekannte Größe in seiner Rechnung, wie er genau wußte.
    Inzwischen brachten zwei Kranen Faddon und Scoutie in die Festung. Ihre Fragen wurden mit eisernem Schweigen beantwortet, so daß sie es schließlich aufgaben. So blieb ihnen Zeit und Gelegenheit, die gewaltigen Ausmaße der Anlage zu bestaunen.
    Unvorstellbar fast, daß sie einst den Planeten in einer Umlaufbahn umkreist hatte.
    Die letzte Tür schloß sich hinter ihnen, sie waren mit Op und Tarnis allein.
    „Setzt euch", sagte der Krane nicht unfreundlich und wartete, bis sie seiner Aufforderung nachgekommen waren. „Kommandant Klidser hat euch bereits informiert, was geschehen ist. Bestimmte Umstände lassen uns hoffen, daß ihr uns helfen könnt, den entführten Herzog Gu und auch Direktor Jaagan zu befreien, ohne deren Leben mehr als nötig zu gefährden. Als Gegenleistung steht unsere Versicherung, daß euer Fluchtversuch vergessen ist und wir alles unternehmen werden, euch wieder mit dem verschwundenen Mallagan zusammenzuführen."
    „Wir können also auf Couhrs bleiben?" vergewisserte sich Faddon.
    „Das Beste wird geschehen", wich Tarnis aus.
    „Wollt ihr nun helfen oder nicht?" Op verlor für einen Augenblick mal wieder seine Beherrschung, was ihm einen strafenden Blick von Tarnis einbrachte. „Wir bitten euch", fügte er schuldbewußt hinzu.
    „Natürlich werden wir helfen", versicherte Scoutie schnell, ehe Faddon weitere Forderungen stellen konnte. „Was sollen wir tun?"
    Tarnis sagte: „Bei den Entführern handelt es sich um siebzehn Aychartan-Piraten und einen Fremden, der Ford genannt wird. Er scheint der Wortführer zu sein, wenn bei uns auch inzwischen der Eindruck entstanden ist, daß er mit der eigentlichen Entführung nur wenig zu tun hat.
    Das wird die Verhandlung erleichtern - hoffen wir. Die Verbrecher verlangen ein Schiff und freies Geleit und keine Verfolgung. Sie wollen Herzog Gu und Jaagan mit sich nehmen - eine Forderung, die nicht erfüllt werden kann. Eure Aufgabe wird es sein, die Entführer zu täuschen, in erster Linie diesen Ford, falls er sich nicht bereit erklärt, die Seiten zu wechseln."
    „Warum sollte er?" fragte Faddon.
    „Es gibt gewisse Gründe, die zu einer solchen Annahme berechtigen", erklärte er geheimnisvoll. „Es ist besser, ihr erfahrt sie erst später. Am Ende sieht unser Plan vor, daß wir scheinbar auf die Forderungen der Entführer eingehen und sie beim Besteigen des versprochenen Schiffes überwältigen."
    „Klingt ja wahnsinnig einfach", bemerkte Scoutie spöttisch.
    „Ist es aber nicht. Herzog Gu, dessen wahre Identität den Entführern nicht bekannt ist und nicht bekannt werden darf, wird von ihnen genauso bewacht werden wie Jaagan, und beim geringsten Verdacht, daß wir sie hereinlegen wollen, wird ihre Verzweiflung größer sein als ihre Vernunft. Sie werden die Geiseln töten."
    Faddon schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß nicht, ob wir damit durchkommen."
    „Wir alle wissen es nicht", gab Tarnis zu, während Op beharrlich schwieg und finster dreinblickte.
    Für ihn war Herzog Gu schon so gut wie tot.
     
    5.
     
    Ähnlich sah es der Herzog selbst.
    Längst hatte er die forschenden Blicke registriert, mit denen Ford ihn beobachtete. Der Fremde mußte Verdacht geschöpft haben. Das konnte sich unter

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