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1028 - Der einsame Gefangene

Titel: 1028 - Der einsame Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Tarnis auf.
    „Jemand, der wichtig für dich sein könnte, wer immer du auch sein magst. Du hast keine Buhrlo-Narben, aber sicher sprichst du unsere gemeinsame Sprache." Und ohne Überlegung fuhr er im Idiom seines Heimatplaneten Chircool fort: „Bist du ein Betschide oder nicht? Und wenn nicht, wer bist du dann?"
    Fords Gesicht verriet Überraschung, aber er blieb bei der Sprache des Herzogtums.
    „Ich habe keine Narben. Wer ist jener Jemand an Bord des Schiffes, der für mich wichtig sein könnte?"
    „Genug jetzt!" warf Op ungeduldig ein. „Beginnt endlich mit der Verhandlung!"
    Ford sah ihn finster an.
    „Du solltest dich jetzt heraushalten, Op, und zwar in deinem eigenen Interesse. Ich kann mit diesen Leuten nicht verhandeln, ehe ich nicht weiß, mit wem ich es zu tun habe." Er wandte sich wieder den Betschiden zu. „Diese Tarts haben die schlechte Eigenschaft, sich nicht in Geduld üben zu können. Da sind mir die Kranen manchmal lieber. Also, wie ist es: beantwortet meine Fragen, bitte."
    Scoutie war schneller als Faddon. Sie ging, wie immer, direkt auf ihr Ziel los: „Du bist ein Betschide, Ford. Woher stammst du? Beantworte meine Frage, dann sind wir auch bereit, deine zu beantworten, wenn wir es können."
    Das Gespräch entwickelte sich zu einem Austausch von Fragen, die nicht beantwortet wurden. Wie es schien, bahnte sich eine ausweglose Situation an.
    Scoutie fuhr entschlossen fort: „Wer bist du? Ich will es dir sagen, ehe du dir eine Lüge ausdenken kannst: du bist ein Überlebender oder ein Nachkomme der Überlebenden der SOL, deren Wrack wir auf einem Planeten entdeckten, den man ,Kranenfalle’ nennt. Ist es so oder nicht?"
    Ford sah sie nur an, schwieg aber.
    Scoutie ließ sich nicht verwirren.
    „Du kannst es doch zugeben, oder nicht? Wir fanden das Wrack, aber es muß Überlebende gegeben haben. Und sie haben die gleichen Urahnen wie wir - und damit auch du, Ford! Warum gibst du keine Antwort?"
    Verwundert schüttelte Ford den Kopf.
    „Wie könnt ihr nur glauben, die SOL sei vernichtet worden? Dieses riesige Wrack ist lediglich ein Teil des Gesamtschiffes. Es mußte aufgegeben werden. Aber das ändert nichts daran, daß die SOL noch existiert, und mit ihr existieren auch noch die Solaner. Ihr seht ihnen verteufelt ähnlich. Darum verstehe ich nicht, daß ihr euch Betschiden nennt.
    Erklärt mir..."
    „Schluß jetzt!" Op schien endgültig die Geduld verloren zu haben, und diesmal machte auch Tarnis keine Anstalten, ihn zu unterbrechen. „Die Geschichten, die ihr euch erzählt, sind für uns von keinem Interesse. Hier geht es darum, Herzog Gu aus der Hand der Piraten zu befreien und..."
    Er schwieg plötzlich. Sein Gesicht wurde zu einer starren Maske.
    Aber es war bereits zu spät.
    Ford war zusammengezuckt, dann lehnte er sich in seinen Sessel zurück. Sein Gesicht entspannte sich plötzlich, als er zuerst Op und dann Tarnis ansah.
    „Der Dicke also ist Herzog Gu? Jetzt verstehe ich eine Menge mehr als vorher. Wenn das die Piraten erfahren...!"
    Der Tonfall verriet die unbewußte Lust an einer Erpressung, zumindest schien Ford nun gewillt, ein wenig Druck auf seine Gesprächspartner auszuüben. Op war zu voreilig gewesen.
    „Sie werden es nie erfahren", sagte Tarnis ruhig und fest.
    „Und wieso nicht?"
    „Weil sie vorher tot wären. Und weil wir dich nicht mehr zu ihnen zurücklassen können, um es ihnen zu sagen. Es sei denn, wir treffen eine vernünftige Vereinbarung. Ich nehme an, du verstehst, was ich meine."
    Scoutie beugte sich Ford entgegen.
    „Hör gut zu, Ford, was ich dir zu sagen habe, und ich sage es nur einmal: Herzog Gu befindet sich in der Gewalt der Piraten, und die haben keine Ahnung, was für einen großen Fisch sie da gefangen haben. Gu ist aber der einzige, der uns helfen kann, daher unser Interesse an seiner Befreiung. Auf der anderen Seite dürfte auch für dich seine Befreiung von größtem Vorteil sein. Ich will jetzt nicht von Belohnungen sprechen, die wären eine Selbstverständlichkeit, wohl aber von der Tatsache, daß du überhaupt keine andere Wahl hast, als uns zu helfen."
    Sie lehnte sich wieder zurück und sah ihn erwartungsvoll an.
    Ford wußte, daß sie recht hatte. Wenn er nicht einwilligte, würde Tarnis sein gegebenes Wort brechen müssen. Erneut würde er für unbestimmte Zeit zurück in sein Gefängnis wandern.
    Ihm fiel ein, was 1-Lindepj zu ihm gesagt hatte: ,Wir werden keinen Finger für dich rühren!’ Das gab den Ausschlag. Er

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