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1033 - Die Hamiller-Tube

Titel: 1033 - Die Hamiller-Tube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ideen.
    „Heh, Sarga", rief er kurz vor dem Beginn des Überlichtflugs. „Ich habe heute an der Hamiller-Tube ein grünes Licht flackern gesehen. Es erinnerte mich irgendwie an deine giftigen Augen."
    Der Kopf mit den kurzen schwarzen Haaren der Frau fuhr herum.
    „Du solltest besser jetzt den Mund halten, Olli-Bolli", fauchte sie. „Wir gehen gleich in die Überlichtphase."
    „Aber wenn ich das Licht doch gesehen habe", maulte der Junge.
    „Dummes Zeug", behauptete Sarga streng. „Die Hamiller-Tube ist ein toter Blechkasten.
    Wenn Julian Tifflor nicht in einem Anfall von Nostalgie darauf bestanden hatte, daß der Kasten an Bord bleibt, hätte ich ihn längst verschrotten lassen."
    „Achtung! Metagrav-Vortex", sagte Waylon Javier.
    Eine Markierung auf dem dreidimensionalen Bildschirm zeigte an, wo der Schwerkraftpunkt stand. Die Farbe der Markierung war ein Maß für den Grad der Aufladung.
    Durch Javiers wortlosen Befehl ging das Leuchten des fiktiven Punktes jetzt schnell in dunklere Töne über. Draußen, nur wenige Lichtsekunden vor der BASIS entstand ein genau bemessenes Pseudo-Black-Hole. In dem Schiff war von der Veränderung des umgebenden Kontinuums nicht zu bemerken. Nur auf den Bildschirmen tauchte für einen Moment eine undefinierbare wabernde Masse auf, die sofort dem gleichmäßigen Schein der Grigoroff-Schicht Platz machte.
    „Schirmfeld steht." Olli-Bolli klatschte begeistert in die Hände. „Wie lange bleiben wir diesmal im Hyperraum?"
    Waylon Javier warf seinem Sohn einen warmen Blick zu. „Die Entfernung beträgt 28.444 Lichtjahre. Dafür brauchen wir knapp zehn Minuten."
    In dieser Flugphase, in der alles automatisch ablief, brauchte Javier nichts zu tun.
    Sandra Bougeaklis überwachte die Kontrollen.
    Er stand auf und begab sich zu Olivier. Vor dessen Sessel kniete er sich hin.
    „Du paßt stets gut auf", lobte er den Kleinen. „Wenn du groß bist, kannst du Kommandant der BASIS werden."
    „Das hat noch Zeit, Dad." Der Junge winkte ab. „Ich weiß, wie sehr du das Schiff magst.
    Du kannst ruhig noch Kommandant bleiben. Außerdem müßte ich dann ja die Besatzung auswechseln."
    „Aber warum denn das?" Javier war ehrlich erstaunt.
    „Du sagst doch selbst immer, das sei ein Trümmerhaufen."
    „Rücksturz in den Normalraum", meldete Sandra Bougeaklis.
    Javier setzte sich wieder in den Pilotensessel. Übergangslos tauchten die Sterne wieder.
    „Berechnete Position nicht erreicht", meldete die Triebwerkspositronik.
    Abweichung? dachte Javier.
    „Abweichung 371 Lichtjahre", antwortete die Positronik.
    „Der gleiche Fehler wie beim Hinflug", stellte Javier fest. „Verflixt und zugenäht."
    Er setzte sich mit Miztel in Verbindung, der im Heck der BASIS die dortigen Peripherieanlagen des Triebwerks überprüfte.
    „Ich kann den Fehler nicht finden", berichtete der Bordingenieur. „Wir wissen nur, daß es ein Fehler in der Software sein muß. Mir ist das ein Rätsel, denn bislang trat dieser Fehler nie auf. Wenn wir wieder im Orbit um die Erde sind, muß ich alles durchchecken."
    „Zeitbedarf?" fragte Sandra scharf.
    Javier tat, als hätte er die Frage nicht gehört. „Wie lange wirst du wohl brauchen, Miztel?" sagte er gelassen.
    „Eine Stunde mit Bordmitteln. Die Hälfte, wenn wir einen direkten Kontakt zu NATHAN schalten", antwortete der Arkonide.
    „Wir machen es selbst", entschied Javier.
    „Aber Perry Rhodan drängt", beschwerte sich Sandra. „Wenn wir noch mehr Zeit verlieren, gibt es Ärger."
    „Bereite lieber die Restetappe zum Solsystem vor", entgegnete ihr Javier. „Für den Ärger bin ich dann verantwortlich."
    Schmollend machte sich die Frau an die Arbeit.
    Olli-Bolli ließ es sich nicht nehmen, etwas dazu zu bemerken.
    „Ja, ja", meinte er altklug. „Da qualmen dir die Socken, liebe Sandra."
    Eigenartiger weise trat die Entfernungsabweichung bei dem Flug über die restlichen 371 Lichtjahre nicht auf. Ohne Vorkommnisse kehrte die BASIS in das Solsystem zurück.
    Javier schwenkte in einen Orbit um die Erde ein, während Deneide Horwikow die Ankunft über Funk an das HQ-Hanse meldete.
    Sie hatte ihr Gespräch gerade beendet, als aus sämtlichen Lautsprechern der Interkome ein Glockenschlag ertönte.
    „Guten Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren", erklang eine etwas gestelzte, aber wohlklingende Stimme. „Hier spricht Hamiller! Ich begrüße Sie sehr herzlich. Ich gehe wohl richtig in der Annahme, daß jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um mich bei

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