1033 - Die Hamiller-Tube
Kilometer."
„Das Ding ist ja größer als wir", staunte Olli-Bolli. Ansonsten blieb der Junge aber ganz ruhig. „Das Ultimatum wird zum letzten Mal wiederholt", ertönte die Positronik, die laufend die Datensendung auswertete. „Wenn wir nicht binnen fünf Minuten kapitulieren, will man das Feuer eröffnen."
„Sämtliche Schutzschirme einschalten", befahl Javier.
Dann sprang er auf. „Hamiller-Tube", brüllte er. „In welche Lage hast du uns da gebracht?"
Die geheimnisvolle Positronik aber schwieg.
Das unter seinen Energieschirmen leuchtende Wabenschiff war noch knapp eine Lichtminute entfernt.
Miztel meldete, daß er einen Hyperfunksender aufgebaut habe.
„Es war aber eine vergebliche Mühe, Chef. Die ganze BASIS ist von einem Energiefeld eingehüllt, das alle Hyperwellen reflektiert. Ich bekomme kein halbes Watt nach draußen."
6.
Gleißende Helle erfüllte plötzlich einen Teil der Bildschirme. Ein leises Zittern lief durch das mächtige Schiff.
Die Anzeigen der Schirmbelastungen schnellten in die Höhe. Sandra rief Javier einige Werte zu, aber der Kommandant hörte nicht zu. Er war jetzt völlig über die Sensoren mit dem Schiff verbunden.
Javier flog ein kurzes Ausweichmanöver, das ihn über eine der großen Flächen des Wabenschiffs brachte. Auf den Bildschirmen ließ sich nicht erkennen, wo der Antrieb und die Waffen des Verbundschiffs zu finden waren. Das erschwerte die schnelle Auswertung.
Noch zögerte Javier, für die BASIS Feuer frei zu geben. Er wußte, daß Leo Dürk in der Waffenleitzentrale nur auf dieses Kommando wartete.
Es entsprach nicht der Mentalität des Kommandanten, blindlings auf einen Angreifer zu feuern. Das war nicht die Sprache, um die sich die raumfahrende Menschheit bemühte.
Erneut schüttelte sich das Schiff unter den anstürmenden Energiewaffen. Die Belastung der Schutzschirme stieg an einigen Stellen auf 75 Prozent.
„Kritischer Wert erreicht", meldete eine Positronik. Die Hamiller-Tube schwieg beharrlich, aber der Verbund der Computersysteme der BASIS spielte fehlerfrei zusammen.
„Narkosestrahler einsetzen", befahl Javier.
Die Anzeige in der Zentrale, die den Einsatz der Narkosegeschütze signalisierte, erfolgte keine Sekunde später.
„Keine Reaktion", meldete Sandra.
Waylon Javier hatte eigentlich auch nicht damit gerechnet. Die Energieschirme des Gegners waren zwar in ihrer Struktur noch nicht bekannt, aber würden den relativ energieschwachen Narkosegeschützen bestimmt widerstehen.
„So hat das keinen Sinn, Chef", brüllte Dürk über die jetzt ständig durchgeschalteten Interkomverbindungen.
Javier leitete ein neues Ausweichmanöver ein. Dann beschleunigte er stark in Richtung der Doppelsonne.
Die nächste Salve des Wabenschiffs ging ins Leere. Zu schnell hatte die BASIS reagiert.
„Achtung, Kommandant. Hier Ortungszentrale. Der Verband in der Nähe des 17.
Planeten hat sich formiert. Er stößt schnell auf uns zu. Es handelt sich um mindestens 1000 Einheiten. Form und Struktur gleichen den schon bekannten Quaderschiffen."
„Wir ziehen uns erst einmal in die Nähe der Sonnen zurück", entschied Javier. „Liegen schon Daten über die Hyperenergien der beiden blauen Riesen vor?"
Er wollte nicht ohne Prüfung in die oberen Schichten einer Sonne fliegen. Gerade Doppel- und Mehrfachsterne wiesen oft hyperenergetische Komponenten auf, die transmitterähnliche Effekte bewirken konnten. Die alten Lemurer hatten sich diese Naturkräfte zunutze gemacht, indem sie Giganttransmitter aus mehreren gleichartigen Sternen erzeugten.
Die Werte der blauen Riesen waren harmlos. Javier beschleunigte erneut sein Schiff. Der riesige Kasten des Wabenschiffs folgte ihm dichtauf. Das Feuer prasselte nun ohne Unterbrechung auf die BASIS. Unter Sandra Bougeaklis' Führung wurden die Energien so umverteilt, daß die Abwehrschirme in Richtung des Wabenschiffs stets überladen waren.
So konnte das Schiff dem Ansturm der Energien noch standhalten.
„Hier Ortungszentrale. Der zweite Verband hat sich ebenfalls zu einem geschlossenen Wabenschiff umgeformt. Länge über alles 31 Kilometer."
„Jetzt wird es kritisch", murmelte Javier. Sein Blick fiel kurz auf Olivier, der seelenruhig neben dem Kommandosessel stand und gespannt auf die Bildschirme und Anzeigen starrte.
Mit seinen Gedanken bereitete Javier eine Überlicht-Etappe vor, die die BASIS in unmittelbare Nähe der blauen Riesen bringen sollte. Die Steuerpositronik übermittelte ihm eine Entfernung
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