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1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinem Magen lag der berühmte Klumpen, denn ich dachte daran, daß sich Jane Collins möglicherweise in der Gewalt eines fünffachen Mörders befand, und das war nicht gerade spaßig. Ein Mann, der sich mit Schlangen auskannte und sie eiskalt als Mordwaffen benutzte.
    »Fünf Tote, Suko«, sagte ich. »Wir können nur hoffen, daß Jane nicht die sechste Leiche geworden ist.«
    Er schwieg. Aber er dachte ähnlich, das sah ich seinem Gesicht an.
    Schließlich kannten wir uns schon einige Jahre. Oftmals brauchten wir uns nicht durch Worte zu verständigen. Es reichten Blicke oder Gesten völlig aus, wie eben auch hier, denn ich deutete mit einer Kopfbewegung dorthin, wo der Bungalow des Peter Gilmore lag.
    Das Haus mit dem Flachdach war tatsächlich auf einem ebenfalls flachen Hügel errichtet worden. An diesem Tag schien nicht die Sonne, denn der Himmel war trübe. Hätte die Sonne aber geschienen, dann wären ihre Strahlen sicherlich von den großen Scheiben der Fenster reflektiert worden. Über dieser Bauweise wunderten wir uns schon. Suko sprach es aus. »Er wohnt ziemlich offen für einen Menschen, der etwas zu verbergen hat.«
    »Das kann auch Tarnung sein.«
    »Und die Schlangen?« Suko fing an zu lachen. »Wo finden wir sie? In seinem Garten etwa oder im Haus selbst?«
    »Sowohl als auch.«
    Suko räusperte sich. »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als die Augen offenzuhalten. Ich möchte nicht plötzlich auf irgendwelche Schlangen treten.«
    Das wollte ich auch nicht. Wir hielten also die Augen offen, als wir uns dem Haus näherten. Daß der Bau etwas erhöht stand, hatte seinen Vorteil. Allerdings gab es auch einen Nachteil, denn vom Bungalow aus konnte jeder sehen, wer da ankam. Eine großartige Deckung gab es für uns jedenfalls nicht.
    Hin und wieder ein paar Sträucher, die wie zu hoch gewachsenes und dürres Unkraut wirkten. Zudem hatte der Wind aufgefrischt. Er blies in unsere Gesichter. Nach all den heißen Tagen und Wochen empfanden wir ihn doch als kühl.
    In der Nähe des Hauses bewegte sich nichts, abgesehen von uns.
    Die Scheiben wirkten dunkel. Nicht etwa, weil sie nicht geputzt waren, sondern weil sich die Wolken wie neblige Gebilde darin spiegelten.
    Es wäre am besten gewesen, sich dem Haus von der Eingangsseite her zu nähern. Das sahen wir nicht als klug an, und so schlugen wir den berühmten Bogen, um an die Rückseite zu gelangen, in der sich ebenfalls ein breites Fenster befand.
    Schlangen hatten wir nicht gesehen. Zwar hätten sie auf dem Boden und auch innerhalb des Grases Deckung finden können, doch es war ihnen wahrscheinlich zu kalt und auch nicht feucht genug.
    Schlangen suchen Feuchtigkeit und Wärme.
    Wir warteten in einem gewissen Abstand und hatten uns eine Minute gegeben.
    In dieser Zeitspanne veränderte sich nichts, abgesehen vom Bild der Wolken am Himmel. Niemand zeigte sich hinter dem Fenster, und keiner verließ das Haus.
    Ich stieß Suko an. »Okay, dann nehmen wir auch den Rest in Angriff.« Er ließ mich vorgehen, blieb etwas hinter mir und gab mir Rückendeckung.
    Wir machten nicht den Fehler, uns direkt vor der Scheibe aufzubauen, sondern besetzten jeweils die beiden Fensterecken. Von dort konnten wir in das Haus hineinschauen und auch in ein recht großes Zimmer blicken, wie es eigentlich für ein Haus dieser Größe Usus war.
    Die einzelnen Möbel schälten sich hervor. Die große Couch, der Tisch, die niedrigen Möbel an den Wänden, alles das war normal.
    Mir wäre die Einrichtung zu dunkel gewesen. Sie wirkte noch düsterer, weil auch kein Licht brannte.
    Auf dem Boden lag ebenfalls etwas Dunkles. Als Suko durch die Zähne zischte, wußte ich, daß er den Umriß ebenfalls entdeckt hatte.
    Er fragte: »Weißt du, wer da liegt?«
    »Ja, ein Mensch.«
    Sekundenlang schwiegen wir. So schlimm es war, den Toten im Haus zu sehen, es war nicht Jane Collins, die dort bewegungslos auf dem Steinboden lag.
    Wir wußten beide nicht, wer der Tote war. Trotzdem stieg so etwas wie Mitleid in mir hoch, und ich dachte wieder an Jane Collins, die diesem Haus ebenfalls einen Besuch abgestattet hatte. Es durfte ihr einfach nicht so ergangen sein wie dem Fremden.
    Noch war wenig Zeit zwischen der Entdeckung und meinen Überlegungen vergangen. Wir wollten noch etwas abwarten, bevor wir das Haus auch innen durchsuchten. Es spielte nach der Entdeckung der Leiche keine Rolle mehr, ob wir einbrachen oder nicht. Aber es kam auch nicht auf die Sekunde an.
    So dachte Suko auch, der

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