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1036 - Das Spoodie-Schiff

Titel: 1036 - Das Spoodie-Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Schulter.
    „Zeig her!" sagte eine Frau.
    Die Robots reagierten nicht darauf, vielleicht war ihr Befehl geändert worden.
    Gashta huschte zur Seite.
    Sie stand nun zwischen zwei hohen Stapeln von Spoodie-Behältern. Knapp zehn Meter von ihr entfernt hing an einer Säule der Interkom.
    Gashta sah sich um. Niemand schien sie zu vermissen. Die Robots standen reglos.
    Ein paar Schritte, mehr wagte Gashta einstweilen nicht. Niemand rief nach ihr oder versuchte, sie zurückzuhalten. Noch ein paar Schritte. Dann war der Interkom erreicht.
    Als erstes regelte Gashta die Lautstärke herunter. Es fehlte noch, daß sich irgend jemand auf der anderen Seite lautstark meldete und damit die Robots aufmerksam machte.
    Dann erst schaltete sie das Gerät ein, wählte sie die Leitung zur Zentrale.
    Die Verbindung kam nicht zustande. Statt dessen - Zufall oder wohlbedachte Absicht - geriet sie mitten hinein in einen Disput, der sie erbleichen ließ.
    Was sie hörte, ließ nur den einen grauenvollen Schluß zu: Die SOL war gekapert worden.
     
    *
     
    „Das ist Hochverrat", sagte Tomason hart. „Ich finde kein anderes Wort dafür."
    Tanwalzen schüttelte den Kopf.
    „Es gibt sicherlich eine andere Erklärung", behauptete er. „Man muß nicht gleich mit dem Äußersten rechnen."
    „Und wie soll ich die Tatsache nennen, daß der Kommandant dieses Schiffes keinen Einfluß mehr auf den Flug hat?"
    „Eine Fehlfunktion der Positronik", sagte Tanwalzen. „Wir werden den Fehler finden und beheben."
    Tomason wandte sich an Hyhldon.
    „Sind die Gefangenen gut untergebracht?"
    „Gut? Wie ...?"
    „Sicher", erläuterte Tomason grimmig. „An ihre Bequemlichkeit habe ich nicht gedacht.
    Wo stecken diese Leute?"
    „In der Nähe, gefesselt und von erstklassigen Leuten bewacht", erläuterte Hyhldon.
    „Herschaffen", bestimmte Tomason.
    Er hatte Mühe, sich zu beherrschen. SENECA verweigerte den Dienst, und diese positronische Rebellion griff immer weiter um sich. Tomason hatte den Gedanken erwogen, ein nahegelegenes Nest um Hilfe anzurufen, aber SENECA hatte ihm die Demütigung eines solchen Hilfeersuchens erspart - der Funkverkehr war unterbunden.
    SENECA ließ keinen Impuls aus den Antennen.
    Der Kontakt zwischen der Schiffsführung und der Positronik war abgerissen. SENECA meldete sich nicht einmal mehr.
    Wenigstens funktionierte noch die Bordkommunikation. Tomason hatte sich mit der Erntemannschaft verbinden lassen. Dort war man gleichermaßen betroffen und beunruhigt.
    In der Zentrale tauchten die zwei Häftlinge auf. Tomason musterte sie finster.
    „Wo ist euer Gefährte?" fragte er schneidend.
    „Wir wissen es nicht", sagte Brether Faddon. Er schielte nach dem Bildschirm, auf dem Tanwalzens Kopf zu sehen war. Mochte er schielen, in dieser Situation konnte er auf die Solidarität des High Sideryt nicht länger bauen. Die Loyalität der Techniker untereinander fand ihre Grenzen, wenn es um das Wohl des Orakels ging.
    „Wir haben keine Ahnung, wirklich", sagte die Frau. Tomason glaubte ihr sogar.
    „Hat euer Gefährte besondere Kenntnisse im Umgang mit Positroniken?" wollte Hyhldon wissen.
    Die Antwort fiel so aus, wie es Tanwalzen erwartet hatte - die beiden verneinten.
    Eine neue Schreckensbotschaft wurde übermittelt. Tanwalzen bekam einen Zettel zugesteckt und gab den Inhalt bekannt.
    „Revoltierende Roboter halten siebzehn unserer Leute gefangen und bedrohen sie mit entsicherten Waffen."
    „SENECA!" rief Tomason. „Ich verlange eine ..."
    Ein Bildschirm leuchtete auf. Das Gesicht eines Mannes erschien darauf.
    Den beiden Betschiden quollen fast die Augen aus dem Kopf.
    „Surfo!" rief Scoutie. „Wo steckst du? Bist du in Gefahr?"
    Tomason machte eine heftige Geste. Die beiden Betschiden wurden aus dem Blickfeld der Kamera entfernt.
    „Ich höre", sagte Tomason.
    Surfo Mallagans Gesicht verzog sich zu einem herablassenden Grinsen, dann wechselte es überraschend seinen Ausdruck. Einen Augenblick lang machte Mallagan ein verwundertes Gesicht, dann wechselte der Ausdruck erneut und machte boshafter Freude Platz.
    „Die SOL hört von nun an auf mein Kommando!" sagte Surfo Mallagan.
    Tomason glaubte sich verhört zu haben. Daß dieser Bursche allerhand angestellt hatte, geisteskrank war oder verbrecherisch, das hatte der Krane bereits begriffen. Aber nicht im Traum hatte er damit gerechnet, daß Mallagan ...
    „Was soll das heißen?" herrschte Tomason den Betschiden an. „Du wirst dich augenblicklich bei mir

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