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1038 - Der Verräter von Kran

Titel: 1038 - Der Verräter von Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Privatkabine der Kommandantin. Wieder erzitterten Wände und Decks des alten Nestes; zwei Schiffe starteten gleichzeitig.
    Vielleicht gelang es schnell, den Verräter zu entlarven. Der alte Zustand mußte wiederhergestellt werden. Wer sollte Kran regieren, wenn nicht die zwei Herzöge, die keine Verräter waren?
    Ciryak blieb ruhig, aber er beurteilte seinen Versuch außerordentlich skeptisch.
    Shere Tak kippte seinen Reptilschädel nach hinten und zischte: „Du bist total verrückt. Aber ich helfe dir, Cir."
    Nach langer Überlegung hatte Ciryak seinen „Berufsintriganten" gefunden. Es war sein Assistent, ein Tart. Treu und zuverlässig, pflichtbewußt und, wie alle Tarts, ein Fanatiker der Gerechtigkeit.
    „Du hilfst nicht mir. Ich werde nicht ausgezeichnet, wenn du Erfolg hast. Du erhältst auch keine Belohnung."
    Der riesige Tart mit den auffallend silberglänzenden Körperschuppen vollzog die Geste der Zustimmung.
    „Ich habe begriffen. Keinen grünen Bilt kriege ich. Die Sache ist zu ernst, um darüber zu lachen."
    „Richtig. Ein Stück schmutziges Geschäft. Du mußt deine Rolle so perfekt wie möglich spielen. Wir haben alles durchgesprochen."
    Shere Tak bewegte sich im Gegensatz zu vielen Individuen seiner echsenhaften Rasse keineswegs schwerfällig. Er war stark und für einen Tart viel zu gesprächig; nur drei Prankenbreiten kleiner als sein Vorgesetzter. Seine Augen funkelten listig ;er legte unendlich viel Wert auf ein gepflegtes Aussehen. Ciryak wußte, daß er seinen Körper so oft wie möglich mit einer metallhaltigen Moorpaste seines Heimatplaneten Quonzer pflegte, die einen auffallenden, aber angenehmen Geruch erzeugte. Tarts galten bei den Kranen zu Recht als gefühlsarm, was von ihrer langen Evolutionsgeschichte kommen mochte. Diese angebliche Armut bezog sich auf das partielle Unvermögen, in die Psyche anderer Wesen eindringen zu können. Als Assistent des Überwachers hatte Shere Tak auch hier viel hinzu gelernt. Aber nicht einmal Ciryak hätte sich einer psychiatrischen Behandlung durch diesen Tart unterziehen wollen.
    „Ich kenne meine Rolle. Wo soll ich anfangen?" zischte der Tart.
    Sein Chef deutete zur Decke.
    „Wo du willst."
    „Wann?"
    „Mitten in der Ruheperiode, denn dann sind die Reaktionen langsamer und direkter. Die Widerstandskraft eines Kranen, der aus dem Schlaf gerissen wird, ist gegenüber solchen Ideen geringer."
    „Bei den Sumpflilien Quonzers! fauchte der Tart. „Willst du hundert Blaue wetten, daß ich es nicht schaffe?"
    Grüne Bilts mit einem Zentimeter Durchmesser und blaue Jords waren ebenso wie die roten Talden die Währung des kranischen Herzogtums. Der Krane lachte rauh; es lag kein Humor in diesem harten Geräusch. Dann fischte er im Gürtel nach Kleingeld und warf einen Jord auf den Tisch. Die Münze, drei Zentimeter im Durchmesser und aus massivem blauen Kunststoff geprägt, rollte wie von selbst in die Hand des Tarts.
    „Ich wette nicht. Kaufe dir in der Kantine eine dieser gräßlichen Tarts-Würste!"
    Shere Tak zeigte die Grimasse eines hungrigen Krokodils und erwiderte, zur Tür stapfend: „Große Aufgaben erfordern einen vollen Magen. Danke, Chef."
    Dann wurde er wieder ernst.
    „Ich hasse diesen Job!" zischte er. „Aber ich versuche, meine Arbeit so gut wie möglich zu machen."
    „Nichts anderes erwartet das Orakel von dir. Warte noch fünf Stunden."
    Der Überprüfer lehnte sich zurück, überlegte nicht lange und kippte einen Rufschalter.
    Ein Ai erschien auf einem Monitor. Die kleinen Vertiefungen in den Wangen und der Stirn blinkten fragend.
    Der Krane verstand den visuellen Kommunikationskode der Ai sehr gut. Nicht perfekt, aber genügend, um manche Feinheiten erkennen zu können.
    „Du bist Mshica, nicht wahr?"
    „Zutreffend", lautete die Antwort. Ciryak starrte die Gefäße und Muskeln des Körperinnern an, die bis in Höhe der Armgelenke zu sehen waren.
    „Deine Abteilung beschäftigt sich mit den nichtstationären Robotern."
    „Das ist richtig. Hast du eine Störungsmeldung?" blinkten die Organe des Gläsernen.
    „Nein. Ich möchte so schnell wie möglich den besten Programmierer deiner Gruppe hier in meinem Büro sprechen, falls er nicht mit den anderen von Bord gegangen ist."
    Die Signale gaben zurück: „Njaugon verläßt seinen Posten nicht. Ich schicke ihn zu dir. Er hat gerade frei."
    „Sage ihm, es eilt. Außerdem bekommt er von mir den wichtigsten Auftrag seiner Karriere."
    „Verstanden", signalisierte der Ai. „Ich

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