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1038 - Der Verräter von Kran

Titel: 1038 - Der Verräter von Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hole ihn."
    Ciryak fing an, sich und seine Arbeit zu hassen. Aber dies war erst der Anfang. Er gab das Zeichen, daß die Unterhaltung zu Ende war, und deaktivierte den Monitor. Nach einiger Zeit stand er wieder auf, projizierte das Schema der Leitungen, Schaltungen und Reserveverbindungen des Gästesektors auf einen Testschirm und ließ dann den Nestcomputer drei Leitungen schalten, die nur vom Computer selbst und aus diesem Kontrollraum ein- und auszuschalten waren.
    Der Türsummer schreckte ihn aus seinen Berechnungen. Das Schott schob sich zischend auf. Eine weitere Folge von leichten Erschütterungen bewies, daß abermals einige Gruppen von Besatzungsmitgliedern dem Befehl des Orakels gehorchten und das Nest verließen. Der Gläserne kam bis an den überladenen Tisch, blinkte eine kurze Begrüßungsformel und formte dann mit den Hautfalten seiner Kinntasche einige Wörter in Krandhorjan.
    „Ich hier. Erwarte Auftrag. Große Aufregung", sagte er mühsam. Der Krane winkte ab und sagte: „Gib dir keine Mühe. Du mußt sämtliche Roboter in der Gästeebene teilweise neu programmieren."
    „Problem begriffen", blinkten die lichten Stellen des Kopfes und verfärbten sich im schnellen Rhythmus. „Definition des neuen Programms?"
    Die Ais waren in vielen Fällen sehr geschickte Techniker. Wenn sie eine gute Ausbildung besaßen, konnte man einige von ihnen als wahre Meister bezeichnen. Im Nest der Ersten Flotte arbeiteten fast nur hervorragend qualifizierte Leute. Unter den Transparentwesen von Forgan VII hatte sich eine kleine Elite herausgebildet. Sie beschäftigte sich mit Robottechnik und den betreffenden Programmen. Njaugon machte den Eindruck, als verstünde er genau, was Ciryak wollte.
    „Zuerst etwas anderes. Du hast die Funkbotschaft des Orakels gehört?"
    „Alle gehört. Undurchsichtige Lage, ergibt aufgeregte Kommunikation unter uns, und wir sehr... ungefaßt."
    „Fassungslos", blinkten dann seine Schädelflächen.
    „Wir sollen die Fassung sehr schnell wieder gewinnen. Bis es soweit ist, herrscht der Vorläufer der Anarchie im Herzogtum", belehrte ihn der Überprüfer. Die runden Augen des Gläsernen bewegten sich auf ihren Stielen synchron vorwärts und zurück. Ein Zeichen unkontrollierbarer Aufregung, wußte Ciryak. Er zeigte auf den Recorder, der an einem breiten Elastoband am Handgelenk des Ais saß.
    „Schalte das Ding ein", sagte er. „Ich werde dir erklären, wie du die Roboter zu programmieren hast."
    Ciryak entwickelte seinen Plan. Je mehr er redete, desto deutlicher spürte er seinen Zorn und eine bodenlose Enttäuschung. Er war nicht dazu berufen, einem Herzog den Tod zu wünschen, aber für einen Verräter wäre ein schneller Tod eine zu milde Strafe gewesen.
    Er zwang sich, sachlich zu bleiben. Der Ai hörte schweigend zu und stellte nur drei Fragen. Dann verließ er das Büro. Der Krane rief ihm nach: „Du bekommst den Startbefehl für den Robotereinsatz von Aljaka oder von mir.
    Verstanden, Njaugon?"
    „Verstanden und akzeptiert. Ich gehe sofort an die Arbeit", blinkte der Transparente zurück.
    Ciryak ahnte nicht einmal, wie lange die Herzöge im Nest bleiben würde. Aber er wußte, daß jeder Insasse des Nestes von Stunde zu Stunde einem ständig steigenden psychischen Druck unterworfen sein würde. Am Schluß stand die Explosion.
     
    4.
     
    Leise raschelten die Folien, wenn Herzog Zapelrow sie umwandte oder zur Seite schob.
    Der Schreibstift glitt über die Zeilen. Zapelrow schrieb Kommentare, Anweisungen, annullierte und besserte aus. Der Raum, in dem er arbeitete, lag im tiefen Dunkel. Nur ein senkrecht strahlender Lichtarm warf kreideweißes Licht auf den Tisch. Im Sichtbereich des Herzogs leuchtete das Bild Krans auf den Schirmen, von den Satellitenreflektoren ausgeleuchtet. Die Wolkenfelder und die spiraligen Strukturen, die sich unmerklich langsam veränderten, erzeugten ein Bild falscher Ruhe und tiefen Friedens. Die Interkome zu Gu und Carnuum waren aktiviert.
    Das kleine Recorder-Tagebuch des Herzogs zeigte rotes Kontrollicht. Mit gebrochener Stimme versuchte Zapelrow, seine Gedanken auszudrücken.
    „Wenn einer von uns wirklich der Verräter ist, so kann dies unter Umständen verständlich sein. Nehmen wir an, daß er sich mit der Bruderschaft verbunden hat, um sie zu gegebenem Augenblick zu enttarnen - dann wäre sein Stillschweigen bis heute gerechtfertigt. Das Orakel weiß alles? Nach der Funkbotschaft wäre im engsten Kreis eine Erklärung des Betreffenden

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