1039 - Die Heroin-Zombies
stehen und wartete, bis ich mich auf den Säcken an der gegenüberliegenden Seite niedergelassen hatte. So war es mir befohlen worden.
»Vor den Zombies brauchst du dich ja nicht zu fürchten, Sinclair. Die hast du geschafft. Good bye und viel Glück in deinem Job, das meine ich ehrlich.«
Sie trat zurück.
Sie rammte die Tür zu.
Sie legte den Riegel vor, ehe ich in einem Akt der Verzweiflung die Tür erreichen konnte.
Das letzte, was ich von ihr hörte, war das Geräusch des startenden Rover. Sie hatte es auch noch geschafft, die Autoschlüssel an sich zu nehmen.
Wäre sie keine Mörderin gewesen, hätte ich sie sicherlich bewundert. So aber mußte ich mir den Vorwurf gefallen lassen, daß eine Killerin durch meine Dummheit entkommen war.
Das tat verdammt weh…
Elena Cerez hatte Wort gehalten. Zwar waren drei Stunden vergangen, dann aber hörte ich die Geräusche anfahrender Wagen und auch die Stimmen.
Der erste, der die Tür öffnete, war mein Freund Suko. »Tatsächlich«, flüsterte er und schaute mich erstaunt an. »Du bist hier.«
»Ja, wie du siehst. Und es ist mir nicht gelungen, mich zu befreien. Vielleicht hätte ich ja durch das Dach klettern können, aber ich wußte ja, daß du kommen würdest.«
»Da rief eine Frau an«, sagte Suko verwundert.
»Ja, eine Mörderin, die mir entkommen ist.«
»Was? Wieso? Das mußt du erzählen.«
»Später«, sagte ich und winkte ab. »Alles später. Erst einmal muß ich mit mir selbst zurechtkommen. Ach so und noch etwas. Die fünf mit Rauschgift gefüllten Zombies existieren nicht mehr. Ich habe sie erledigen können. So ist mein Einsatz wenigstens nicht ganz umsonst gewesen.«
Nach dieser Erklärung ließ ich Suko stehen und ging hinein in den anbrechenden Abend. Ich mußte jetzt wieder allein sein, um mit meinem Frust zurechtzukommen.
So etwas war mir noch nie passiert. Letztendlich sind wir alle Menschen und keine Supermänner…
Ein Nachsatz noch!
Elena wurde auch in den folgenden Tagen nicht gefunden. Sie blieb wie vom Erdboden verschluckt. Ob sie noch im Land war oder sich abgesetzt hatte, wußte ich nicht. Mit ihrem Gewissen aber mußte sie selbst zurechtkommen…
ENDE
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