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104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

Titel: 104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die
beiden Polizisten lösten sich aus der stockdunklen Umgebung.
    Derjenige, den sie erwartet hatten, war
gekommen.
    Die letzte mit bösartigem Geist versehene
Wachsfigur näherte sich lautlos wie ein Schatten der Ruine.
    Die Rechnung der Männer, die seit Ende der
Suche geduldig in Dunkelheit und Kühle der Nacht auf ein Zeichen gewartet
hatten, schien aufzugehen.
    Hunter ahnte nicht, daß er beobachtet wurde.
    Er kehrte nach Hause zurück. Wahrscheinlich
nahm er an, in der Tiefe des zweiten Kellers sein endgültiges Versteck
einzunehmen, und er war sicher überzeugt davon, daß die Suche nach ihm vorerst
zumindest eingestellt war.
    Aber es war etwas anderes, das ihn
veranlaßte, an diesen Ort zurückzukehren.
    Ein Zwang, dem er sich nicht widersetzen
konnte. Etwas trieb ihn dorthin ...
    Iwan Kunaritschew gab seinen beiden
Begleitern ein Zeichen, womit er ihnen bedeutete, zurückzubleiben. Sie sollten
ihm den Rücken decken, falls etwas schief ging.
    Dann folgte der massige Russe, der sich
behend und lautlos wie eine Raubkatze bewegte, dem Schatten.
    Hunter verschmolz mit der Dunkelheit und
suchte wie vermutet den Geheimkeller auf. Die steinerne Bodenplatte hob sich
knirschend, als ihr Mechanismus betätigt wurde, und Hunter stieg die steilabwärts
führende Treppe in die Tiefe.
    X-RAY-7 folgte dem anderen dichtauf. Das war
sein Glück, denn als Hunter die unterste Tür öffnete, wurde der Mechanismus der
Klappe erneut ausgelöst, und sie schloß sich.
    Schwacher Lichtschein ließ die Konturen der
Umgebung erkennen. Die Lichtquelle war die Fackel mit dem kalten Feuer, das
nicht brannte und sich nie verbrauchte. Geheimnisvoll und rätselhaft wie das
Dasein Hunters, jetzt und damals, waren die Ereignisse um den Hexentöter
Quentin und der als »Hexe« verbrannten Janette, deren Fluch erhört worden war.
    Es gab keine natürliche Erklärung für die
Tatsache, daß eine Fackel seit über zwei Jahrhunderten brannte und ihr Feuer
keine Wärme abgab. Da war Hexerei und Zauberei im Spiel, Kräfte, die durch
einen in höchster Todesangst ausgestoßenen Fluch ausgelöst werden konnten.
    Iwan hielt sich an der Wand, während Hunter
wie in Trance der szenischen Darstellung der Hexentötung näherkam.
    Und Kunaritschew wurde Zeuge eines
einmaligen, gespenstischen Geschehnisses.
    »Ich erkenne es«, kam es über die wächsernen
Lippen des Zurückgekehrten, »du bist mein Fluch ... ich kann nicht mehr
erreichen, was ich will... Ich habe aus meiner Erinnerung diese Darstellung
geschaffen .«
    »Und uns beiden Quentin, damit ein Denkmal
gesetzt...« Wie aus ferner Sphäre klang plötzlich die zweite Stimme auf.
    Es war die zarte helle Stimme einer Frau.
    Aus dem Wandschatten weiter vorn trat im
gleichen Moment eine Gestalt, hell und durchscheinend. Ein Gespenst.
    Der Geist Leila Sheltons!
     
    ●
     
    Hunter faßte die Erscheinung ins Auge, und
Iwan Kunaritschew, nur wenige Schritte vom Ort des Geschehens entfernt, bekam
alles mit.
    Jedes Wort, jede Geste ...
    »Ich hatte dir prophezeit, daß sich unsere
Wege noch mal kreuzen würden«, fuhr Leila Shelton alias Janette unbeirrt fort.
Lautlos glitt sie bis auf einen Schritt an den Wächsernen heran, in dem
Hunters/Quentins Geist gefangen war. »Mein Fluch erfüllt sich. Lange habe ich
gesucht und nicht gewußt, was mich so ruhelos machte. Aber nun habe ich den Ort
gefunden, an dem du, Quentin, mich einst auf grausame Weise umgebracht hast.
Die Geister der Toten, die gewaltsam starben, sagt man, kehren immer wieder an den Ort des Verbrechens zurück. Auch der Geist des Täters ...
Der Kreis, Quentin, schließt sich. Ich bin gekommen, dich zu richten,
endgültig! Ich werde deine ruhelose Seele auslöschen, damit auch ich endlich
zur Ruhe komme... Diesmal, Quentin, bin ich an der Reihe. Unser beider Weg geht
hier zu Ende .«
    Die Geistererscheinung griff nach der Fackel
in der Hand des Hexentöters.
    George Hunter stand da wie erstarrt. Er
schien hypnotisiert zu sein, denn er konnte weder eine Abwehrbewegung machen,
noch einen Schritt zurückweichen.
    Die Welt der Geister und des Spuks hatte ihre
eigenen Gesetze. Und nach diesem Gesetz vollzog sich vor Kunaritschews Augen
jetzt die »Geisterrache«.
    Dieser Spuk hielt die Fackel an den
Wächsernen.
    Das kalte Licht wurde heiß. Die Feuerzungen
sprangen sofort über, erfaßten die Kleider und fraßen sich in das flüssig
werdende Wachs.
    Hunter begann wie eine Fackel zu brennen. Das
herabtropfende Wachs setzte auch den Reisigstoß und

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