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1042 - Das Feuer-Monster

1042 - Das Feuer-Monster

Titel: 1042 - Das Feuer-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mußte längst tot sein.
    »Er schützt ihn, Suko«, flüsterte ich meinem Freund scharf zu. »Er schützt ihn.«
    »Hat er ihn auch vor dem Feuer geschützt?«
    »Ich denke schon.«
    »Aber Malik leidet.«
    »Ja, er wird überrascht sein. Aber ich glaube nicht, daß er endgültig sterben wird.«
    Damit hatte ich recht. Inmitten der Flammen sahen wir plötzlich das Zeichen der Hölle.
    Innerhalb des dunkelroten Zentrums malten sich die beiden Teufelsfratzen ab. Deshalb so gut zu sehen, weil sie diese grünblaue Farbe nicht verloren hatten. Sie waren auch nicht mehr so klein. Innerhalb der Flammen malten sie sich so groß wie Schilde ab. Wir konnten jede Einzelheit erkennen und entdeckten auch das Leben in den bösen Augen. Es war nicht das menschliche Leben, es war die Botschaft der Hölle. Ich hatte das Gefühl, als wäre Asmodis dabei, mich allein anzuschauen, weil ich zu seinen größten Feinden gehörte.
    Lachen!
    Rauh, roh, böse und zugleich von einem wahnsinnigen Triumph erfüllt, hallte uns entgegen. Zu erklären brauchte der Höllenherrscher nichts, wir wußten auch so Bescheid. Der Kampf ging weiter, und Malik wurde nicht im Stich gelassen.
    Das Lachen verstummte.
    Wieder bekam das Brausen der Flammen die Oberhand, und auch die Fratzen waren nicht mehr zu sehen. Dicker Rauch schloß die feurige Ruine ein. Auch die letzten Reste des Dachstuhls brachen zusammen und ließen einen Regen aus Funken in den Himmel steigen. Er breitete sich zu einem pilzartigen Dach aus, bevor er sich senkte.
    »Nein, das war kein Sieg!« flüsterte ich und drehte mich ab. Es war nicht mehr weit bis zum Wagen.
    Dort blieb ich stehen und stützte mich am Dach ab.
    Suko kam wenig später. Er hatte seinen Humor nicht verloren. »Wir brauchten eigentlich feuerfeste Anzüge, um unseren Freund zu suchen.«
    »Danke, ich verzichte.«
    »Was willst du tun?«
    Ich drehte den Kopf nach rechts, um den Glutofen noch einmal zu sehen. Das Feuer fand nicht mehr viel Beute. Längst hatten die Flammen ihre Kraft verloren und waren zusammengesunken. Das Haus glich jetzt mehr einem glühenden Ofen, der von nur noch kleinen Feuerzungen umtanzt wurde.
    »Warten?« murmelte ich. »Sollen wir warten?«
    »Auf wen?«
    »Malik.«
    »Glaubst du denn, daß er sich plötzlich aus dem Feuer erhebt?«
    Ich ging nicht direkt auf die Frage ein. »Er wird weitermachen, Suko, das spüre ich. Er gibt nicht auf, denn auch der Teufel hat nicht aufgegeben. Das weiß ich. Er kommt zurück. Fragt sich nur, wie er dann aussehen wird.«
    »Verbrannt.«
    »Auch.«
    »Ein Feuer-Zombie oder Feuer-Monster.«
    Ich hob die Schultern.
    »Willst du wirklich warten, bis sich die Reste hier abgekühlt haben?«
    »Wie sollen wir ihn sonst finden?«
    »Im Prinzip hast du recht, John, aber was ist, wenn Malik sich schon zurückgezogen hat? Wir konnten nur eine Seite des Pfarrhauses sehen und nicht die gegenüberliegende. Ich rechne mit allem. Wenn Asmodis mitmischt, hat er noch immer einen Joker im Ärmel, wie du selbst weißt.«
    »Dann willst du nicht warten?«
    »Nein. Wir können später zurückkehren. Laß uns erst mal nach Lukon fahren.«
    So ganz war ich damit nicht einverstanden, aber Suko konnte durchaus recht haben. Wahrscheinlich war uns Malik längst entwischt. Nicht grundlos hatten wir die beiden Teufelsfratzen leuchten sehen.
    Sie waren das Symbol der Stärke gewesen.
    Ich holte mein Kreuz hervor, das mich vor kurzem noch so schmerzvoll gewarnt hatte.
    Nichts mehr. Keine Wärme. Die Temperatur war normal. Es huschte auch kein Licht über die Balken hinweg.
    Ich warf einen letzten Blick auf die Ruine. Die Reste brannten und glühten noch immer. Manche Mauern sahen aus, als wären sie von einer in ihnen steckenden Sonne angestrahlt worden. Ein Ring aus Hitze breitete sich aus. Uns würde es nicht gelingen, nahe an die Ruine heranzukommen. Da hatte die Hölle einen mächtigen Helfer bekommen.
    »Etwas wundert mich«, sagte Suko.
    »Was denn?«
    »Warum hat er das Pfarrhaus angezündet und nicht die Kirche?«
    »Keine Ahnung. Aber er wird weitermachen. Nicht unbedingt Kirchen. Vielleicht auch Häuser, in denen Menschen wohnen, und deshalb sollten wir verdammt auf der Hut sein.«
    »In Lukon?«
    »Ja. Der Ort liegt am nächsten.«
    Wir fuhren ab. Im Rückspiegel sah ich die Ruine. Sie bestand aus einem roten, feurigen Rest, der immer kleiner wurde und schließlich völlig verschwand, als wir um die nächste Kurve bogen.
    ***
    Das Feuer war da. Es hüllte ihn ein. Malik hatte

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