1042 - Gefahr aus M 19
wartete, Erkundigungen über die Meldungen des Informationsdiensts eingezogen, die wir heute nacht während des Rückflugs vom Raumhafen hörten. Sie stimmen größtenteils, und ein anderer privater Informationsdienst berichtete inzwischen über neue Fälle, in denen Pflanzen ihnen nahestehenden Menschen Voraussagen über Krankheiten und Unfälle machten, die nur als Prophezeiungen gewertet werden können."
„Tatsächlich?" rief Perry Rhodan überrascht. „Das ergibt natürlich ein anderes Bild. Ich kann nicht länger an zufällige Ursachen glauben, Freunde. Es muß sich um eine gezielte Manipulation handeln."
„Aber doch nicht um eine feindselige", erwiderte Waringer. „Wem schadet es denn, wenn Pflanzen prophetische Voraussagen machen, wie auch immer? Das kann doch höchstens nützlich sein."
„Für mich nicht, Geoffry", widersprach Gucky, und seine Augen blickten traurig drein. „Wie könnte ich mich noch dazu überwinden, eine Karotte aus der Erde meines Gemüsegartens zu ziehen und genußvoll zu verspeisen, wenn ich wüßte, daß es sich um ein fühlendes und denkendes Wesen handelt!"
„Ich glaube nicht, daß Gemüsepflanzen ebenfalls intelligent beziehungsweise emotiointelligent werden", meinte Bull. „Das wäre ja nicht auszudenken! Wo ich zum Steak so gern gebackene Kartoffeln esse!"
„Aber wenn es doch so wäre, würde unsere gesamte Versorgung mit Lebensmitteln zusammenbrechen", sagte Saedelaere. „In dem Fall würde ich an eine Aktion von Seth-Apophis glauben, denn damit würde auch die Hanse schwer erschüttert."
„Ich denke, du greifst zu weit vor, Alaska", sagte Rhodan. „Es ist bisher eine reine Vermutung, daß auch Gemüsepflanzen eine Art Intelligenz entwickeln können. Ich persönlich halte das für übertrieben. Aber selbstverständlich werden wir allen Anhaltspunkten und auch allen Vermutungen nachgehen müssen."
Er wandte sich an Galbraith Deighton. „Gal, ich bitte dich, den Untersuchungsstab zusammenzustellen, ein Computerprogramm auszuarbeiten und die Ermittlungen zu koordinieren. Als ehemaliger Chef der SolAb hast du bewiesen, daß du ein genialer Organisator bist."
„Was heißt genial?" protestierte Deighton verlegen. „Nimmst du an?" fragte Rhodan. „Selbstverständlich", antwortete der „Gefühlsmechaniker". „Wenn du erlaubst, gehe ich sofort an die Arbeit."
„Danke, Gal", erwiderte Rhodan und nickte Deighton dankend zu. „Halte mich bitte auf dem laufenden, ja!"
Er wandte sich an Lloyd und Gucky. „Euch möchte ich bitten, daß ihr euch in Terrania und an anderen Orten Terras umseht."
Er lächelte bitter. „Ich weiß selbst, daß ihr ohne Anhaltspunkte aus einem Ozean von Gedanken nur schwer diejenigen herausfinden könnt, die eventuell verraten, daß jemand gezielte Manipulationen vorgenommen hat oder noch vornimmt, die mit unserem Problem zusammenhängen."
„Es ist wie die Suche nach einer Nadel in einem Heuhaufen", meinte Gucky. „In einem planetengroßen Heuhaufen."
„Vielleicht solltet ihr nach Gedanken suchen, die sich mit einer von langer Hand vorbereiteten Aktion befassen", warf Saedelaere ein. „Möglicherweise waren es genetische Manipulationen, die dann erst in der nächsten Generation Wirkung zeigten."
„Wir müssen also nach Genetikern suchen", sagte Fellmer Lloyd. „Das erleichtert unsere Aufgabe."
„Aber es gibt keine Garantie, daß es sich um genetische Manipulationen handelt", erklärte Rhodan. „Bully und ich werden ins Informationszentrum des Hauptquartiers gehen und alle Meldungen studieren, die mit unserem Problem zu tun haben. Vielleicht ergeben sich dadurch Anhalts- und Ansatzpunkte."
„Ich sehe schon meinen Kopf rauchen", meinte Bull.
Perry Rhodan lächelte. „Die gewöhnliche Denkarbeit überlassen wir natürlich den Computern, Dicker."
Er stand auf. „Packen wir's an, Freunde!"
5.
Rund drei Stunden später hatten sich Perry Rhodan und Reginald Bull einen Überblick verschafft.
Die Computer-Terminals im Informationszentrum des HQ-Hanse hatten in ihrem Auftrag, bei den Computern vieler terranischer Stadtverwaltungen und zahlreicher Daten-Agenturen alle den Fall betreffenden Informationen abgefragt, sie über ihre Bildschirme wandern lassen, gespeichert und der Hauptpositronik des HQ's überspielt, die ihrerseits Analysen vorgenommen und den beiden Männern über die Terminals zugängig gemacht hatte.
Danach waren inzwischen siebenhunderteinunddreißig Fälle registriert worden, bei denen Bürger der
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