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1045 - In den Höhlen von Lokvorth

Titel: 1045 - In den Höhlen von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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feindlich gesinnt war.
    Sie verfolgte eigene Ziele, die ich nicht kannte. Auch wußte ich nicht, ob diese Ziele zum Wohl der Menschheit sein würden oder nicht. Alles war unklar, und ich beschloß, mich auf mein wiedergewonnenes Gefühl zu verlassen.
    „Hilfst du mir?" wisperte ich meinem Freund von der Hundertsonnenwelt zu. Parnatzel nickte mit einem Stielauge.
    Nun zögerte ich nicht mehr länger.
    Ich packte Srimavo mit beiden Händen und hob sie hoch. Sie war leicht wie eine Feder. Wenige Meter neben der Maschine setzte ich sie ab.
    „Du wirst dieses Gerät nicht mehr berühren." Ich drohte ihr mit dem Finger, wie man einem kleinen Kind droht. „Das ist kein Spielzeug. Warte, bis Quiupu kommt. Er kann nicht weit sein. Dann werdet ihr euch in meinem Beisein über alles unterhalten und den Weg finden, der für alle am besten ist."
    Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen, zwischen denen die dunklen Flammen züngelten.
    „Armer Jakob." In ihrer Stimme schwang echtes Mitgefühl. „Ich habe es schon einmal gesagt. Nichts und niemand kann mich aufhalten, am allerwenigsten du und Parnatzel."
    Sie schritt langsam auf die Maschine mit dem Trägerstuhl zu. Ich fühlte mich plötzlich wie gelähmt.
    „Halte sie zurück", rief ich dem Matten-Willy zu, aber auch mein Freund stand bewegungslos da.
    Die kleinen Hände der Sphinx huschten über die Armaturen der Maschine. Zwei kleine dunkelgrüne Kugeln tauchten an der Oberseite auf und nahmen Ziel auf Parnatzel und mich. Dabei blähten sich diese Dinger auf.
    Die eine Kugel traf meinen Körper und schleuderte mich zu Boden. Ich landete irgendwo zwischen den fremden Geräten.
    Ein Bewegen war kaum noch möglich. Die grüne Kugel war zu einer Blase geworden, die jetzt meinen ganzen Körper einhüllte. Sie legte sich ganz dicht über meine Haut und meine Bekleidung. Ich erkannte, daß ich so gefangen war, wie der hellgraue Klumpen aus Protoplasma unter der Höhlendecke.
    Nur die Augen konnte ich noch bewegen. Neben mir sah ich einen Teil von Parnatzel, der ebenso wie ich in einer grünen Hülle lag. Er veränderte pausenlos seinen Körper, aber das Energiefeld paßte sich seinen Umrissen im Bruchteil einer Sekunde an.
    Von unseren beiden Körpern lief ein hauchdünner Faden aus Energie zur Oberseite der Maschine, vor der jetzt Srimavo stand. Ihre Augen starrten auf die Kugel aus Protoplasma, auf den winzigen Bruchteil des Viren-Imperiums.
    Sie rief uns etwas zu, aber das Energiefeld verschluckte den Schall. Ich konnte nur die Bewegungen ihrer schmalen Lippen sehen.
    Ihre Finger glitten über die Maschine.
    Langsam senkte sich die hellgraue Kugel mit dem schimmernden Energiefeld nach unten. Srimavos Hände reckten sich ihr entgegen.
     
    7.
     
    Die Gestalt, die ohne besondere Eile durch die unterirdischen Gänge schritt, zog an einer Leine eine kleine Schwebeplattform hinter sich her. Auf dieser waren zwei Scheinwerfer montiert, die von der Atombatterie der Antigravmaschine mit Energie versorgt wurden. Die Plattform selbst glitt einen halben Meter über dem teils felsigen und teils morastigen Untergrund. Sie wich automatisch hervorragenden Hindernissen aus, indem sie vor diesen in die Höhe stieg.
    Derjenige, der sie zog, war 1,70 Meter groß. Er sah aus wie ein Mensch, aber er war kein Mensch. Im Unterschied zu einem Menschen besaß dieser Humanoide einen überlangen Oberkörper und ein Paar kurze Stempelbeine. Der breite Kopf saß auf einem dicken Hals. Auf dem Schädel wuchsen die schwarzen Haare in Dutzenden von unregelmäßigen Wirbeln kreuz und quer in alle Richtungen.
    Die Gestalt war Quiupu, das kosmische Findelkind.
    Seine zwischen den struppigen Haaren kaum sichtbaren Ohren nahmen das Geräusch des Wasserfalls auf, der nur noch wenige hundert Meter von ihm entfernt war.
    Das Echo der tosenden Wassermassen kam aus den vielen Nebenhöhlen und Gängen dieses unterirdischen Reiches.
    Quiupu hoffte, daß er heute die Teile vorfinden würde, die er zum Aufbau der nächsten Experimentalphase benötigte. Bis jetzt war in punkto Materialnachschub fast alles glatt gegangen. Nur gelegentlich war es zu Verzögerungen von ein oder zwei Tagen gekommen, bis das richtige Material eingetroffen war. Damit hatte er gerechnet. Für die Durchführung seiner Experimente war das unerheblich gewesen.
    Er hatte einen ersten großen Erfolg erzielt, und das erfüllte ihn mit Zufriedenheit. Bis jetzt war es nicht zu gefahrvollen Nebenwirkungen gekommen. Der Klumpen aus zusammengefügten Viren

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