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1045 - In den Höhlen von Lokvorth

Titel: 1045 - In den Höhlen von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte ich heiser. Auch mich ergriff im Anblick dieser fremdartigen Hexenküche mit dem Riesenball aus Protoplasma eine seltsame Unruhe.
    Sri musterte mich mit einem Blick, der eine unendliche Erfahrung ausstrahlte. Ihre Stimme klang gekünstelt, als sie sprach.
    „Siehst du nicht, was er erreicht hat? Auch er hat einen erfolgreichen Anfang erschaffen. Spürst du nicht die einzigartige Magie, die von dieser Kuppel ausgeht?
    Weißt du wirklich nicht, was das ist?"
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Nein", blubberte Parnatzel neben mir und klammerte sich an mein rechtes Bein.
    „Er hat", verkündete sie mit schriller Stimme und stockte kurz. „Er hat einen winzigen Bruchteil des Viren-Imperiums rekonstruiert. Ich habe es geahnt, daß es ihm gelingen würde. Aber ich habe nicht geglaubt, daß es ein Teil ist, der voll funktionsfähig ist."
    Viren-Imperium!
    Dieses Wort wischte schlagartig die dumpfe Last aus meinem Gedächtnis, die mich wochenlang beeinträchtigt hatte. Die schwarzen Flammen aus ihren unergründlichen Augen mußten mich regelrecht eingelullt haben.
    Mir fiel wieder ein, was Perry Rhodan mir vor dem Abflug von der Erde gesagt hatte.
    Parnatzel und ich sollten auf Sri aufpassen. Natürlich hatte mir diese Rolle nicht sonderlich gefallen. Da sie selbst aber unsere Begleitung nachdrücklich gewünscht hatte, hatte es kein Zögern gegeben.
    Mir fiel auch ein, was vor Monaten unweit meiner Wohnung in dem Wandergebirge von Shonaar geschehen war. Rhodan hatte mich in diese Fakten eingeweiht. Quiupu hatte dort im Oktober 424 ein erstes Viren-Experiment durchgeführt, das beinahe in einer Katastrophe geendet wäre. Es war damals ein schreckliches Protoplasmawesen entstanden, das viel Unheil angerichtet hatte und nur mühsam ausgeschaltet werden konnte.
    Natürlich war dies hier Quiupus geheimes Labor. Die Gründe, weswegen er das Sumpftal verlassen hatte, kannte ich nicht. Sie spielten im Augenblick auch keine Rolle.
    Wichtig war nur, daß hier eine neue Protoplasmamasse entstanden war, die ein noch gefährlicherer Feind werden konnte, als es das Ungeheuer von Shonaar gewesen war.
    Die Katastrophe, die sich hier anbahnte, konnte nur schlimmer sein, denn sicher hatte Quiupu inzwischen dazugelernt.
    „Du mußt uns helfen, die Gefahr, die von diesem Klumpen ausgeht, zu bannen." Ich deutete auf die pulsierende Kugel aus Protoplasma.
    „Gefahr?" Srimavo lachte tiefgründig. „Jakob, du verstehst absolut nichts."
    „Da bin ich ganz anderer Meinung", widersprach ich heftig. Ich spürte, wie ihr Einfluß auf mich nachließ, weil sie sich auf etwas anderes konzentrierte. „Quiupus Werk ist eine tödliche Gefahr. Du mußt ihm helfen, den richtigen Weg zu finden."
    Sie lachte glucksend. „Ich stehe vor meinem ersten Ziel, und du sprichst von einer Gefahr. Wenn die Bedeutung dieses Augenblicks nicht so gewaltig wäre, würde ich dich auslachen."
    Ich wurde unsicher. „Du wolltest doch Quiupu helfen? Das hast du angekündigt."
    „Natürlich helfe ich. Nur weiß ich nicht, ob meine Art der Hilfe die ist, die du dir vorstellst."
    Sie wurde mir immer unheimlicher. Das unverhohlene Verlangen in ihrem Blick berührte mich zwar kaum noch, aber es war vorhanden. Ihre Hände glitten wieder über die Maschine des Trägerstrahls.
    „Komm da weg!" schrie ich plötzlich. Es war noch ungewohnt für mich, mit solcher Heftigkeit gegen Srimavo vorzugehen, die ich eigentlich immer wie ein schutzbedürftiges Kind gesehen und behandelt hatte. „Du darfst nichts berühren oder verändern. Wenn du das Protoplasma freisetzt, bricht die Hölle aus."
    Sie ließ sich von meinen Worten nicht beeindrucken. „Ich muß es haben", sagte sie mit aller Konsequenz. „Nur dann kann ich das erste Ziel vollenden. Das Energiesiegel muß gebrochen werden."
    „Willst du nicht lieber warten", jammerte Parnatzel, „bis dieser Quiupu wieder hier ist?"
    „Warten?" Sie lachte wieder. „Was wißt ihr davon, wie lange ich schon warten mußte.
    Es ist Quiupus Sache, wenn er zu langsam gearbeitet hat. Und es ist Sache der Terraner, wenn sie zur Erfüllung nicht genug getan haben. Ich werde das tun, was ich für richtig halte."
    Ich geriet in Zweifel. Einerseits glaubte ich fast an das Gute im Wesen Srimavos. Es war vorhanden, auch wenn ich vielleicht zeitweise von ihr unbewußt beeinflußt worden war. Andererseits war ich mir nicht darüber im klaren, ob sie Quiupu wirklich helfen wollte. Ihr jetziges Verhalten deutete eher darauf hin, daß sie dem Virenmann

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