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1045 - In den Höhlen von Lokvorth

Titel: 1045 - In den Höhlen von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegenüberliegende Seite zu und maß dem künstlichen Zustand keine Bedeutung bei.
    „Da!" Parnatzel stieß mich in die Seite.
    Ich leuchtete in die Richtung, in die er deutete. Dort stand eine Maschine, die ich nur zu gut kannte. Es handelte sich um einen automatischen Gesteinsdesintegrator terranischer Bauart.
    Das Vorhandensein eines bekannten Gegenstands erfüllte mich in dieser trostlosen und dunklen Welt mit Freude. Ich erkannte, daß Srimavo uns an einen Ort führen würde, an dem nicht nur Menschen gewesen waren. Vielleicht trafen wir hier sogar welche.
    Als wir den Gang betraten, der aus dem künstlichen Dom führte, flammte an der Decke eine Beleuchtung auf. Ich konnte die Lampe einpacken. Sri nahm auch das ohne jede Regung zur Kenntnis.
    Sie ging ohne Unterbrechung geradeaus weiter und ähnelte dabei einem Roboter, der nur für eine einzige Aufgabe programmiert war, nämlich vorwärts zu gehen.
    Der beleuchtete Höhlengang endete vor einer Stahltür. Sri blieb stehen und tastete mit beiden Händen über das Metall. Ich stellte mich schweigend neben sie und beobachtete ihr Tun.
    Völlig geräuschlos glitt das Tor zur Seite und gab den Weg in einen riesigen Felsdom frei. Dieser Raum war so groß, das er niemals allein von den Riesenwurzeln erschaffen worden sein konnte.
    Auch hier flammten automatisch Beleuchtungskörper auf.
    Wir traten ein. Hinter uns schloß sich das Tor mit einem schmatzenden Geräusch.
    Als erstes verspürte ich die Wärme, die hier herrschte. Dann blickte ich mich um.
    Der Raum war kreisrund und etwa fünfundzwanzig Meter hoch. Seinen Durchmesser schätzte ich auf einhundert Meter. Er war angefüllt mit verschiedenen kleineren und größeren Maschinen und Geräten, die eindeutig terranischen Ursprungs waren. Das konnte ich feststellen, wenngleich mir der Sinn des Ganzen verborgen blieb.
    An vielen Stellen leuchteten Signallampen. Andere Teile waren in Bewegung und gaben gleichmäßige Geräusche von sich. In der Luft lag ein eigenartiges Summen und Singen.
    Menschen oder andere Lebewesen sah ich nicht, aber ich hatte den Eindruck, daß der oder die Besitzer vor kurzem noch hier gewesen waren.
    In der Forschungsstation hatte ich einmal einen Blick in die großen Laborkuppeln geworfen. Dieser Raum erinnerte mich stark an sie. Nur war hier alles in Bewegung.
    Diese unterirdische Anlage strahlte Leben aus.
    Srimavo blieb wenige Schritte vor mir stehen. Sie breitete ihre dünnen Arme aus, als wollte sie das alles umarmen oder umschließen. Ich konnte das schwarze Feuer in ihren Augen spüren, obwohl sie ihren Blick von mir weggerichtet hatte.
    Sie stieß einen Laut aus, der wie ein Jubelschrei klang. Mit kurzen Schritten ging sie weiter auf das Zentrum der Halle zu. Ihr Kopf war leicht nach oben gehoben, als erfülle sie unsagbarer Stolz. Immer wieder tastete sie nach den verschiedenen Geräten, ohne sie jedoch zu berühren.
    Ihre Schritte wurden plötzlich schneller. Parnatzel und ich folgten ihr dichtauf.
    Jetzt wies ihre Hand nach oben. Ich folgte mit meinen Augen der Bewegung.
    In der Mitte der Halle hing dicht unter der Decke eine Kugel von etwa drei Metern Durchmesser. Ihr Inhalt war hellgrau und schien in einer ständigen wallenden Bewegung zu sein. Mit dem langsamen Pulsieren wechselten die Farbtöne in geringen Nuancen.
    Das ganze Gebilde wurde von einer dunkelgrünen flimmernden Schicht eingehüllt. Das war zweifellos ein Energiefeld. Es setzte sich nach unten in einem dünnen Stab fort, der in einem Trichter auf einem mir unbekannten Gerät endete. Fast sah es so aus, als ob der dünne Energiestab das Kugelgebilde trug.
    Srimavo steuerte zielstrebig auf diese Energieglocke zu.
    „Das ist Protoplasma", flüsterte mir Parnatzel zu. Er hatte zwei Stielaugen weit ausgefahren, um die schwach leuchtende Kugel unter der Höhlendecke genau zu beobachten.
    Ich hörte Srimavo leise Worte sagen, aber entweder wurde ihre Sprache von den Umgebungsgeräuschen übertönt, oder ich kannte diese Worte nicht. Jedenfalls verstand ich nicht, was sie von sich gab.
    Sie zitterte plötzlich am ganzen Leib. War es Furcht oder Erregung? Ich vermochte es nicht festzustellen.
    Mit ausgestreckten Armen schritt sie auf die Maschine zu, aus der der dunkelgrüne Trägerstrahl trat. Ihre Hände berührten das Metall. Sie suchte etwas.
    Ich folgte einer plötzlichen Eingebung und trat auf sie zu. Meine Hand berührte ihre Schulter, und sie zuckte wie unter einem Blitzschlag zusammen.
    „Was tust du da?"

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