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1045 - In den Höhlen von Lokvorth

Titel: 1045 - In den Höhlen von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Diesmal war das anders. Er hatte die Vishna-Komponente so weit reduziert, daß eigentlich keine Gefahr für einen Fehlschlag mehr existierte. Der Bruchteil, der ihm noch Sorgen machte, lag unter einem Fesselfeld, das er speziell für das Kleinstfragment des Viren-Imperiums entwickelt hatte.
    Jeder Einfluß von draußen konnte aber dieses labile Gleichgewicht so nachhaltig stören, daß das ganze Experiment gefährdet wurde.
    Deshalb gab es für ihn nur eine Devise, und die hieß Rückzug. Er nahm dabei sogar in Kauf, daß er seine Experimente nicht so fortführen konnte, wie es geplant war.
    Unverrichteter Dinge und ohne die Ausrüstung machte er sich auf den Rückweg. Die kleine Ladeplattform versteckte er in einer Nebenhöhle auf dem halben Weg zu seinem Domizil tief im Berg.
    Sein Gefühl sagte ihm, daß der Abend hereinbrach, auch wenn er die Sonne Scarfaaru nicht sehen konnte. Es war an der Zeit, seinen dunklen Trank zuzubereiten und zu sich zu nehmen. Er hatte in den vergangenen Wochen viel gearbeitet, was nicht ohne Folgen für seinen körperlichen Zustand geblieben war.
    Grübelnd näherte er sich dem Stahltor, hinter dem sein Labor lag. Ihm war klar, daß es nur die Menschen von der Station im Sumpftal sein konnten, die ihm auf die Schliche gekommen waren. Vielleicht hatten sie die Verluste in der Hauptkuppel bemerkt und waren seinem Helfer zu den Wasserkängurus gefolgt.
    Das Tor zu seinem Subplanetarischen Labor schwang zurück. Hier fühlte er sich sicher. Es war an der Zeit, ein paar Stunden auszuruhen.
    Gedankenverloren richtete er seinen Blick auf die Kugel aus Protoplasma. Er zuckte zusammen.
    Das Fragment des Viren-Imperiums glitt langsam auf dem Fesselstrahl abwärts. Sein erster Gedanke war, daß in dem Energiesiegel ein Defekt aufgetreten war.
    Er rannte los, so schnell er konnte. Es galt zu retten, was noch zu retten war. Wenn die Kugel erst den Boden erreicht hatte, war alles zu spät. Das Fesselfeld würde zusammenbrechen.
    Noch bevor er die Mitte seines Labors erreichte, hörte er die Stimme, die wie ein kosmischer Gesang durch jede Faser seines Körpers drang.
    „Komm zu mir! Ich habe viele Gesichter, aber du hast nur eines."
    Quiupu verstand nicht, wer damit gemeint war. Vielleicht galten diese Botschaften sogar ihm.
    Er hielt wenige Schritte vor dem Fesselfeldgenerator an. Zwei Energiefäden liefen von dort zusätzlich weg und mündeten in zwei Käfige, die er nicht angelegt hatte. In dem einen Käfig lag ein Mann, den er noch nie gesehen hatte. Der andere hüllte einen Körper ein, den er zumindest theoretisch kannte. Das mußte ein Matten-Willy des Zentralplasmas von der Hundertsonnenwelt sein.
    Von diesen beiden drohte ihm keine Gefahr.
    Was seine Sinne zu verwirren drohte, war das etwa zwölfjährige Mädchen, dessen Hände auf den Manipulatoren des Fesselfeldgenerators lagen. Das Kind starrte ihn aus unergründlichen Augen an. Weisheit, Überlegenheit und eine unglaubliche Reife verrieten diese Blicke.
    Was Quiupu noch in diesen Augen sah, machte ihm mit einem Schlag klar, was geschehen war. Die lodernden schwarzen Flammen konnten nur einen Ursprung haben. Seine Vermutung war erschreckend und verwirrend zugleich.
    In seiner Not wählte er einen Trick, der ihm helfen sollte, ein paar Sekunden Zeit zu gewinnen, um den stetigen Fall der Plasmakugel zu unterbrechen.
    Der Zeitpunkt war falsch, aber das spielte jetzt keine Rolle.
    Quiupu holte Luft und öffnete seinen schmalen Mund.
    Das durchdringende Geheul des Iliatrus erfüllte die unterirdische Halle.
     
    *
     
    Das dunkelgrüne Energiefeld, das mich einhüllte, war wie eine Zwangsjacke. Ich litt schreckliche Qualen. Zwar konnte ich meinen Körper unter äußerster Anstrengung noch etwas bewegen, aber entkommen konnte ich der Falle, die Sri mit der Maschine aufgebaut hatte, keinesfalls. Parnatzel erging es nicht anders. Er versuchte mit allen Fähigkeiten seines außergewöhnlichen Körpers eine Lücke in dem Energieschirm zu finden oder zu erzeugen, aber es gelang ihm nicht.
    Srimavo beachtete uns nicht mehr. Wir lagen wie zwei überflüssige Gegenstände achtlos auf dem Boden.
    Ich konnte sie aber genau beobachten. Nur ihre Stimme konnte ich nicht verstehen, denn das grüne Feld dämpfte die Schallwellen sehr stark. Sie bewegte aber fast unablässig ihre Lippen. Ich hatte den Eindruck, daß sie sich in einer Art Ekstase befand.
    Ihre kleinen Hände probierten unablässig die Schaltelemente der Maschine, über der auf dem

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