1045 - In den Höhlen von Lokvorth
Wissenschaftlerin nickte.
Es dauerte keine zwei Minuten, bis Fron mit seiner Werkzeughand den Mechanismus zerlegt hatte. Der Stahlflügel schwenkte zur Seite.
Das helle Licht blendete die Menschen für einen Moment. Sarga Ehkesh zögerte jedoch nicht. Sie schritt jetzt voran.
Die große Halle mit den vielen Maschinen und Geräten kam ihr sofort vertraut vor. Mit ihren geschulten Augen erkannte sie auf Anhieb, daß Quiupu hier sein neues Experimentlabor aufgeschlagen hatte.
Den seltsamen Geräuschen aus der Mitte des unterirdischen Raumes maß sie zunächst keine Bedeutung bei. Außerdem wurde sie abgelenkt, denn ihr Funkgerät meldete einen Anruf.
„Wir haben Quiupus Labor gefunden", rief Demos Yoorn erregt. „Hier scheint etwas Seltsames vorzugehen."
Bevor Sarga antworten konnte, lag der ganze Felsdom in einem gleißenden, hellen Licht. Ein dumpfer Druck lahmte die Menschen. Töne von schauerlicher Schönheit schwangen durch die Luft.
„Jetzt muß ich es tun", schrie Adelaie plötzlich auf.
Sarga drehte sich langsam zu der Laborantin um. Die blickte starr nach vorn. Ihre Augäpfel verdrehten sich, und in ihrem Gesicht stand der Ausdruck von Schmerzen.
Plötzlich sprang die junge Frau auf Fron zu und entriß ihm den Impulsstrahler, der im Gürtel des Technikers steckte. Dann rannte sie los.
Sarga, Kirt und Fron hatten Mühe, ihr zu folgen.
Adelaie stürmte durch die Reihen von Geräten und Maschinen auf die Mitte der Felskuppel zu. Unvermutet hielt sie an.
Langsam hob sie die Waffe. Im gleichen Moment entdeckte Sarga Sphinx, die mit ihren Händen eine riesige leuchtende Kugel berührte. Daneben lagen Jakob Ellmer und der Matten-Willy in verkrümmten Haltungen auf dem Boden.
Von der gegenüberliegenden Seite näherte sich Demos Yoorn mit fünf Männern und Frauen von der LUZFRIG. Sie bewegten sich im Zeitlupentempo, als müßten sie gegen einen unsichtbaren zähen Brei ankämpfen.
Adelaie richtete ihre Waffe auf Srimavo, die sie in diesem Augenblick erkannte. Das Gesicht des Mädchens glühte.
Mit einem Ruck riß die Laborantin den Impulsstrahler herum und feuerte auf ein in allen Farben leuchtendes Gerät in der Nähe. Sofort verschwanden alle Leuchterscheinungen in der Höhle. Die seltsamen Klänge verstummten.
Die hellgraue Kugel schwebte auf einem grünen Strahl in die Höhe und verharrte dicht unter der Felsendecke.
Sarga Ehkesh wollte einen Schritt nach vorn tun, aber sie prallte gegen ein unsichtbares Energiefeld. Ihren Begleitern erging es nicht anders. Auch Yoorn und seine Leute blieben notgedrungen stehen.
Srimavo drehte sich langsam im Kreis. Sie musterte jeden der Anwesenden mit einem langen Blick. Das schwarze Feuer in ihren Augen war erloschen. Nur eine unendliche Traurigkeit und Einsamkeit strahlte aus ihrem Gesicht.
Ihre Hand hob sich, und ein paar Finger berührten das Aggregat, über dem die hellgraue Kugel schwebte.
Zwei der leuchtenden Fäden erloschen.
Jakob Ellmer und Parnatzel standen befreit auf. Sie wollten auf das Mädchen zugehen, aber Sri schüttelte schweigend den Kopf. Sie deutete befehlend in Richtung der Menschen, die bei Sarga Ehkesh standen.
Widerspruchslos gingen der Mann und der Matten-Willy auf Sarga zu. Sie blickten sich mehrmals nach Srimavo scheu und ehrfurchtsvoll um.
Die unsichtbare Sperre stellte für sie von der anderen Seite aus kein Hindernis dar.
„Was ist geschehen?" fragte Sarga den ehemaligen Raumfahrer.
„Ich weiß es nicht." Jakob Ellmer schüttelte verwirrt den Kopf. „Es war schlimmer als ein Alptraum."
„Ich weiß es auch nicht", blubberte Parnatzel.
Inzwischen hatten Demos Yoorn und seine Leute die Versuche aufgegeben, die Energiewand zu durchdringen. In einem Bogen stießen sie zu Sarga und ihren Begleitern.
„Da!" sagte Adelaie. Sie zeigte auf Srimavo.
Das Mädchen stand in einem flimmernden Feld und schickte einen sehnsuchtsvollen Blick auf die hellgraue Kugel.
„Komm!" rief sie, und jeder der Anwesenden nahm dieses Wort als einen Befehl auf, der nur ihm galt, obwohl alle wußten, daß sie nicht gemeint waren.
„Ich komme", schrillten zwei Worte durch die Stille des Felsendoms.
Wie aus dem Nichts stand plötzlich Quiupu neben Sphinx.
Die beiden Findelkinder starrten sich an. Nichts rührte sich mehr.
Die Kugel unter der Decke begann zu pulsieren und schickte seltsame Lichtmuster auf die beiden ungleichen Wesen, die sich reglos gegenüberstanden: „Wir müssen helfen", verlangte Jakob Ellmer.
„Wem?" fragte Sarga
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