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1046 - Der Hexenturm

1046 - Der Hexenturm

Titel: 1046 - Der Hexenturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leuchte lag auf dem Boden. Ihr Licht wurde noch vom breiteren Strahl einer Taschenlampe unterstützt, die Marek bei sich getragen hatte. Er hielt sie nicht mehr fest, sondern hatte sie ebenfalls eingeschaltet hingelegt, damit die beiden Strahlen sich kreuzen konnten.
    Der Pfähler verließ sich auf die Waffe, die seinem Namen alle Ehre machte. Mit der rechten Hand umklammerte er den Pfahl. Die Spitze zeigte nach vorn, und das Ziel war die verdammte Hexen-Eule. Er wollte sie vernichten. Er wollte sie so zerstören wie einen Vampir, und der alte Kämpe war schneller als die Kreatur.
    Sie flatterte in die Höhe. Sie bewegte sich auch schnell und sehr unruhig. Aber sie kannte den alten Routinier Marek nicht, der sich auch durch das hektische Schlagen der Schwingen nicht von seiner Aufgabe abhalten ließ.
    Er stürzte auf den Eulenkörper zu. Genau im richtigen Augenblick rammte er den Pfahl von unten nach oben. Ein wuchtiger Stoß, und die Spitze erwischte den Körper in der Mitte. Zuerst drang sie durch, dann hatte er den Pfahl so tief in den Vogel hineingestoßen, daß der Anfang an der anderen Seite wieder hervorschaute. Die Eule steckte praktisch auf dem Pfahl wie ein Schmetterling auf der Nadel des Sammlers.
    Marek wuchtete sie hoch. Er drehte sich, brüllte auf - und schleuderte sie weg.
    Haarscharf flog der Körper an mir vorbei. Beinahe wäre er durch die Öffnung gesegelt. Er prallte noch gegen die Ecke, fiel zu Boden und blieb zum Glück im Lichtschein der Taschenlampe liegen.
    Marek ging zwei Schritte vor. Er zielte noch immer auf den Körper, denn er war bereit, noch einmal zuzustoßen. Ich hielt die Eule ebenfalls unter Kontrolle.
    Die Waffe hatte ihren Körper zerrissen. Oder zumindest eine tiefe Wunde hinterlassen. Der Pfahl aus Eiche war schräg in den Körper gedrungen und hatte ihn tief aufgerissen. Der Kopf bewegte sich. Er schlug hin und her. Auch die Flügel schabten über den Boden, als wollten sie ihn fegen. Ob die Eule vernichtet war, stand noch nicht fest.
    Zumindest war sie schwer angeschlagen.
    Marek blickte mich an. Er öffnete den Mund, als wollte er mir einen Vorschlag machen. Ich winkte ab, noch bevor er das erste Wort gesprochen hatte.
    »Laß es mich tun.«
    »Wie?«
    »Ich muß etwas ausprobieren.«
    Er ahnte schon etwas und lächelte. »Okay, dann nimm dein Kreuz, John. Ich will es auch sehen.«
    Die schwer angeschlagene Hexen-Eule konnte nicht ruhig bleiben. Noch immer schlug sie um sich. Sie versuchte auch, wieder in die Höhe zu kommen. Ihre Bewegungen waren allerdings schlapper geworden, und die großen Augen sahen verschleiert aus.
    Das Kreuz erwärmte sich, als es die Nähe des Wesens spürte. Die Berührung war nur kurz. Wir alle hörten ein leises Zischen, und ich glaubte sogar, einen Schrei vernommen zu haben. Einen sehr fernen und entsprechend leisen.
    Dann war es vorbei.
    Die Hexen-Eule verglühte vor unseren Augen, denn eine sehr mächtige Gegenkraft hatte sie erwischt. Da hatte schon der Hauch der Berührung ausgereicht, um das Monstrum zu zerstören. Und wie ein Hauch war auch die Glut erschienen. Nur für einen Moment, ausgelöst durch die Kraft des Kreuzes, war sie über den Körper hinweggehuscht und hatte ihn vernichtet.
    Zurück blieb Asche…
    Ich richtete mich auf. Marek nickte mir zu. »Sehr gut, John, so packen wir sie.«
    »Ja, das war eine. Die anderen werden sich hüten, in unsere Nähe zu kommen. Sie müssen sich etwas anderes einfallen lassen.« Ich deutete auf einige der Kinder. »Außerdem müssen wir sie noch wegschaffen. Es wundert mich sowieso, daß sie in dieser Kälte noch nicht erfroren sind, so lange wie sie schon hier liegen.«
    Der Pfähler hob die Schultern. »Ich weiß es auch nicht, John. Es kann ja sein, daß die Eulen ihre Beute gewärmt haben. Wie mütterliche Gefühle einer Teufelin. Wie dem auch sei, wir müssen sie nach unten schaffen, bevor die anderen angreifen.«
    »Unten sind noch Bill und Palu.«
    Marek schwieg. Dabei schaute er zu Boden.
    Ich sah im an, daß er nicht gerade fröhlich war, und fragte deshalb:
    »Was denkst du?«
    »Hoffentlich haben sie es überstanden.«
    Marek hatte mir aus der Seele gesprochen. Im Moment waren wir außer Gefahr. Das konnte sich sehr schnell ändern. Überhaupt wußten wir nicht, wie zahlreich die Eulen waren. Vielleicht hätte uns Genova darüber Auskunft geben können, sie aber war nicht nur wie ein Spuk aufgetaucht, sondern auch wie einer verschwunden.
    Ich überließ Marek die junge Mutter mit

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