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1047 - Madame Medusa

1047 - Madame Medusa

Titel: 1047 - Madame Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an der Fassade hoch. Fenster wie kalte Augen. Kein Licht. Dafür hohes Unkraut, das sich im leichten Wind bewegte.
    »Alles tot, John.«
    »Ja, sieht so aus.«
    »Aber du glaubst es nicht?«
    »Nein. Das ist mir zu trügerisch. Wer immer diese Madame Medusa auch sein mag. Für mich hat sie hier ein ideales Versteck gefunden. Besser hätte es für sie nicht laufen können. Hier ist sie sehr nahe an der Szene.«
    »Wie meinst du das?«
    Ich hob die Schultern. »Kannst du sie dir nicht als eine Nachrichtenhändlerin vorstellen?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Eben. Sie kann…«
    »Sei mal still, John!«
    Suko hatte mir die Worte zugeflüstert, und ich stoppte meine nächste Frage. Zwei lange Schritte weit war Suko zur Seite gegangen und dann wieder stehengeblieben. Er schaute angespannt den Weg zurück, den wir gekommen waren.
    Ich näherte mich ihm so leise wie möglich und flüsterte: »Hast du etwas gehört?«
    »Ja, ich glaube.«
    »Und was?«
    Er zuckte die Achseln. »Ein Rascheln, vielleicht auch eine Stimme. Das ist nicht so sicher.«
    »Wiederholte sich das Geräusch?«
    Er nickte.
    Wir blieben beide auf der Stelle stehen und lauschten. Das Rascheln konnte natürlich von einem Eichhörnchen oder einer Maus stammen, aber es waren auch andere Gründe denkbar. Wer so versteckt lebte wie diese Madame Medusa hatte vielleicht Sicherungen eingebaut.
    Ich dachte an den Hund…
    Wir hörten ein scharfes Geräusch. Vielleicht ein Bellen oder Knurren, und dann eine Stimme.
    »Was ist denn, Zeus?«
    »Eva!« sagte ich nur.
    »Und sie hat den Hund!«
    Sekunden vergingen. Wir nutzten die Zeit und huschten auf die Hausmauer zu, die uns zumindest zu einer Seite hin den nötigen Schutz gab. So konnte niemand in unseren Rücken gelangen. Außerdem war es an dieser Stelle noch dunklerer.
    Es war der richtige Moment gewesen, denn wenig später hörten wir die Stimme der Frau lauter, dann huschte plötzlich der helle Strahl einer Lampe über den Boden und schwenkte auch dorthin, wo wir noch vor kurzem gestanden hatten.
    Am Beginn des Strahls malten sich zwei Schatten ab. Zum einen Eva, zum anderen der Hund, der an einer starken Leine hing. Eva mußte schon viel Kraft aufwenden, um ihn zu halten, denn er wollte sich losreißen. Zeus hatte uns bereits entdeckt, sich gedreht und stemmte sich nun auf seine Hinterpfoten. Er riß noch stärker an der Leine. Aus seiner weit geöffneten Schnauze drang ein scharfes Bellen. Es hörte sich für uns schon hungrig an.
    Klar, er wollte uns an den Kragen. Eva hatte längst gemerkt, daß etwas nicht stimmte. Sie war stehengeblieben, hielt Zeus mit aller Kraft und drehte die linke Hand, damit sie ungefähr in die Richtung leuchten konnte, in die ihr Hund bellte.
    Der Strahl huschte auf uns zu. Er zuckte hin und her. Verfehlte durch die unkontrollierten Bewegungen sein Ziel, aber er streifte Suko doch an der linken Schulter.
    Dieser Augenblick reichte aus, um entdeckt zu werden. Eva schrie uns laut an. »He, rührt euch nicht, verdammt!«
    »Keine Sorge!« rief ich zurück. »Wir bleiben ganz ruhig!«
    Der Hund bellte wieder. Er jaulte sogar dabei wie jemand, der litt, weil er nicht an sein Opfer herangelassen wurde.
    »Kommt näher, sonst lasse ich den Hund los! Ich will euch richtig sehen, verdammt!«
    Wir schauten uns an. Ich sah, daß Suko bereits seine Beretta gezogen hatte. Er hielt die Waffe in der rechten Hand und so dicht an seinem Körper, daß sie nur bei genauem Hinsehen entdeckt werden konnte.
    »Machen Sie keinen Unsinn, Eva. Halten Sie Ihren Rottweiler zurück.«
    Sie lachte laut und wütend. »Ihr habt wohl Angst, daß er euch die Kehlen zerreißt. Ich kann euch versprechen, Madame hat ihn auf den Menschen dressiert. Es wird nur wenig von euch zurückgelassen, wenn ihr mir nicht gehorcht.«
    »Was haben Sie sich denn vorgestellt?« fragte ich.
    »Wie?«
    »Ja, wie soll es weitergehen?«
    Sie konnte noch nicht antworten, weil der Rottweiler wieder verrückt spielte und sich losreißen wollte. Eva hatte große Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten. Sie stand noch auf der Stelle, taumelte aber von einer Seite zur anderen, wollte den Hund unter Kontrolle halten, doch der war wirklich auf Fremde dressiert.
    Eva verlor das Gleichgewicht. Sie rutschte nach hinten weg. Die Lampe in ihrer Hand fing an zu tanzen, was sich auch auf den Strahl übertrug. Wie ein schmaler Suchscheinwerfer stach er in den dunklen Himmel. In dieser Haltung bekam sie das Tier nicht mehr unter Kontrolle, und der

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