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1047 - Madame Medusa

1047 - Madame Medusa

Titel: 1047 - Madame Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht«, flüsterte sie gequält.
    »Wenn wir davon ausgehen, daß er dir tatsächlich unterlaufen ist, dann solltest du ihn korrigieren.«
    »Ja, gern. Aber wie?«
    Madame überlegte nicht lange. »Ich möchte dich noch fragen, wie du sie einschätzt.«
    »Das ist schwer.«
    »Versuche es.«
    »Es waren ein Einheimischer und ein Chinese. Sie machten einen harmlosen Eindruck. Zuerst jedenfalls. Das glaube ich jetzt nicht mehr. Sie haben sehr gezielt gefragt.«
    »Wie genau?«
    »Eben gezielt.«
    »Wie es Polizisten tun?«
    Eva bewegte hastig ihre Augendeckel, wie ein Mensch, der plötzlich nervös geworden ist. »Ja - ich weiß nicht. Das kann alles sein. Gibt es nicht sogar einen Grund?«
    »Meinst du Lokone?«
    »Ja, ihn.«
    Madame blieb sehr ruhig. Dieser Zustand ließ darauf schließen, daß sie scharf nachdachte. Sie krauste auch die glatte Stirn und murmelte etwas vor sich hin, von dem Eva nur knapp die Hälfte verstand. Aber sie merkte, daß ihre Chefin sich Gedanken machte und diese auch aussprach. »Ja, es ist möglich, daß du recht hast. Lokone ist gestorben, und Lokone war jemand, der auf der Prominentenleiter ziemlich weit oben stand. Man wird alles darangesetzt haben, um seinen Tod aufzuklären, und dazu werden Männer eingesetzt, die nicht eben als Streifenpolizisten durch die Gegend laufen. Ich denke, daß wir vorsichtig sein sollten, Eva.«
    »Und was sollen wir tun?«
    »Wir?« Madame lächelte. »Wir tun nichts. Du wirst etwas unternehmen, meine Liebe.«
    »Was denn?«
    »Es ist ganz einfach. Wenn sie tatsächlich Verdacht geschöpft haben, werden sie versuchen, uns einen Besuch abzustatten und dabei nicht erst bis zum nächsten Tag warten. Wir können also damit rechnen, daß sie noch in dieser Nacht kommen und sich an unser Haus heranschleichen wie zwei Diebe.«
    »Heimlich auf das Grundstück gehen?«
    »Zum Beispiel. Typen wie die klingeln nicht. Aber dieser Grund und Boden gehört mir. Man hat ihn mir geschenkt, und ich bin auch bereit, ihn zu verteidigen. Mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen.« In ihren Pupillen schimmerte plötzlich ein kalter Glanz, als wären dort zwei Steine poliert worden. »Ich möchte nicht sofort mit dem Äußersten beginnen. Zuerst bist du an der Reihe.«
    Eva war es nicht recht. Das zeigte auch ihr Erschrecken an. »Was kann ich denn gegen die beiden unternehmen?«
    Madame Medusa winkte ab. »Nicht du allein, Eva, das wäre fatal. Aber wir haben einen mächtigen Helfer. Nicht grundlos habe ich Zeus so gut dressiert.« Sie lachte kurz, dann stieß sie wieder den bestimmten Pfiff aus.
    Der Rottweiler, der im Dunkel des Zimmers gelegen und gewartet hatte, stand sofort auf und tappte auf seine Herrin zu, die über sein Gesicht streichelte.
    »Zieh dir was über, Eva. Ich denke, daß Zeus ein wenig Bewegung guttun wird. Lauf mit ihm eine Runde um das Haus und vergiß auch das Grundstück nicht.«
    Die junge Frau war schon aufgestanden. »Ja, Madame, Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Das weiß ich doch, meine Liebe…«
    ***
    Suko und ich waren nicht die einzigen Fußgänger, die sich um diese Zeit durch die Straßen bewegten, aber wir gehörten nicht zu den Wachtposten, die immer mal wieder zu sehen waren und ihren Aufgaben auch sehr genau nahmen.
    Zweimal waren wir gestoppt und angeleuchtet worden. Um Ärger zu vermeiden, kamen wir der Aufforderung nach und legitimierten uns. Beim zweitenmal wurde uns nach der Entschuldigung eine Frage gestellt. »Geht es um das Verschwinden des Zweiten Botschafters?«
    Ich stutzte. »Was wissen Sie darüber?«
    Der Mann in der Uniform einer Wachgesellschaft wußte nicht so recht, was er antworten sollte.
    »Genaues weiß ich nicht, Sir, aber man redet eben darüber. So etwas spricht sich gerade unter Wachleuten herum, obwohl die Presse noch keinen Wind davon bekommen hat, denn in den Zeitungen war davon nichts zu lesen.«
    »Das ist richtig. Es könnte sein, daß wir uns mit diesem Problem beschäftigen, Mister. Zunächst eine andere Frage. Haben Sie schon von einer Madame Medusa gehört?«
    »Die Wahrsagerin?«
    »Eben die.«
    Der Mann schob seine Mütze in den Nacken. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Aber ich glaube an den ganzen Kram nicht.«
    »Das steht nicht zur Debatte. Haben Sie diese Person schon einmal zu Gesicht bekommen?«
    »Nein, nie. Die bleibt in ihrem Haus. Sie hat sich zurückgezogen. Aber ich kenne die andere mit dem Hund. Hin und wieder schleicht sie mit dem Rottweiler durch die

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