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1048 - Blutende Schatten

1048 - Blutende Schatten

Titel: 1048 - Blutende Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mensch, der sich in Schatten aufgelöst hatte und verschwunden war. War er tatsächlich verschwunden, oder existierte er als Schatten weiter, der plötzlich da war und anfing zu bluten?
    Unser Zeuge Sugar hatte so etwas schon erlebt. Auf seine persönlichen Aussagen war ich mehr als gespannt.
    Im Flugzeug hatte ich etwas gegessen. So brauchte ich jetzt keinen Stop einzulegen. Das Schwert lag unter einer Wolldecke verborgen. Niemand sollte auf dumme Gedanken kommen, wenn er mal einen Blick in den Jeep warf.
    Die Zeit drängte. Ich fuhr schnell. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß die Zeit drängte. Trotzdem klopfte mein Herz schneller, und auch mein Magen zog sich leicht zusammen, je näher ich dem Ort Lauder kam. Ich hatte dort nie gewohnt, war aber trotzdem mit ihm verwachsen, allein durch die Besuche bei meinen Eltern.
    Heute würde ich sie nur auf dem Friedhof besuchen können und schaute dann auf ihre Grabsteine.
    Viel war in Lauder passiert. Schreckliche Dinge hätte ich aufzählen können. Damals hatte mir mein Vater oft genug zur Seite gestanden. Da war auch er manchmal Zielscheibe böser Mächte gewesen.
    Ich hatte immer nur daran gedacht, daß es an mir und meinem Beruf gelegen hatte. Diese Denkweise hatte sich bei mir inzwischen verändert, seit ich wußte, daß mein Vater so etwas wie ein zweites, geheimes Leben geführt hatte und Lalibela darin eine Hauptrolle spielte.
    Gern hätte ich meine Mutter darüber ausgefragt, aber das ging leider nicht mehr.
    Lauder rückte näher. Mein Gesicht versteinerte immer mehr. Ich konnte die Gefühle nicht einfach hinter einem lockeren Lächeln verstecken. Zudem ging auch meine Phantasie mit mir durch. Ich konnte mir Lauder als kleine Hölle vorstellen, deren Tor bereits geöffnet war, um mich zu empfangen.
    Kurz vor dem Ziel mußte ich noch einmal tanken. Ich kaufte mir eine Dose Wasser und trank sie leer, während der Sprit in den Tank schoß. Der ältere Tankwart schaute mir dabei zu und blickte auch auf die Häuser der kleinen Ortschaft, die Oxton hieß.
    »Sie sind fremd, wie, Mister?«
    »Ja, ich möchte nach Lauder.«
    Der Mann winkte ab. »Da ist auch der Hund begraben. Wie hier. Wir haben zu wenige Anziehungspunkte für Touristen. Die großen Lochs liegen alle weiter im Norden, uns hat die Natur damals vergessen, als sie sich aufgebaut hat.«
    »Aber Sie leben doch auch.«
    »Mehr schlecht als recht.«
    Er wollte mir noch weiter von seinen Problemen erzählen. Ich war heute nicht in der Stimmung, mir so etwas anzuhören. Deshalb ging ich zur Seite und ließ die zusammengedrückte und leere Dose in einen dafür vorgesehenen Korb fallen.
    Danach zahlte ich, lächelte freundlich und nahm den Rest der Strecke unter die Reifen.
    Dann lag Lauder vor mir. Ich kam von der Höhe, schaute auf die Hausdächer des Kerns und sah auch die anderen Häuser an den Flanken der Berge.
    Eine wunderschöne Gegend. Bewaldet, ruhig, so bot sie eine Erholung für Körper und Seele. Wie oft hatte ich mich gefreut, nach Lauder zu kommen und meine Eltern zu besuchen, an diesem Tag aber klebte ein bedrohliches Gefühl in mir fest.
    Ich spielte mit dem Gedanken, zuerst zum Friedhof zu fahren, dann ließ ich es bleiben. Die Gräber konnte ich später noch besuchen, der Fall war zunächst wichtiger.
    Verändert hatte sich nichts. Trotzdem kam mir der Ort anders vor. Das lag an mir selbst. Mit Lauder verbanden mich einfach zu viele Erinnerungen. Die Häuser und Straßen waren die gleichen geblieben, trotzdem machten sie auf mich einen düsteren Eindruck, als hätte sich ein Schleier der Trauer über sie gelegt.
    Ich kam von meinen Gedanken einfach nicht los und preßte die Lippen zusammen.
    Menschen sahen mich einfahren, aber ich erweckte ihr Interesse nicht. Sie sahen auch nicht, wer hinter dem Lenkrad saß. Der Mittag war vorbei, nicht mehr lange, dann würde die Dämmerung anbrechen. Bis dahin wollte ich schon mehr wissen.
    Ich war mit Terence Bull verabredet, dem bärtigen Polizisten, der zu einem Freund geworden war.
    Auch er hatte mich erwartet und es in seinem Büro nicht mehr ausgehalten. Als die kleine Polizeistation in mein Sichtfeld kam, da sah ich ihn vor dem Haus stehen. Er sprach mit einer älteren Frau, die aber schon im Begriff war, sich zu verabschieden. Als ich den Jeep am Straßenrand ausrollen ließ und stoppte, hatte sie sich bereits entfernt.
    Terence Bull schaute zu, wie ich ausstieg. Er wußte nicht, ob er lächeln oder ernst sein sollte, entschied sich aber für ein

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