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1048 - Blutende Schatten

1048 - Blutende Schatten

Titel: 1048 - Blutende Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und weißlichblau schimmerndem Stahl umgeben war.
    Ein wunderbares Schwert. Eine Waffe des Guten, ähnlich wie mein Kreuz. Als ich sie anschaute, fiel es mir noch immer schwer zu begreifen, daß sie einmal dem König Salomo gehört hatte. Aber ich war bei ihm gewesen, ich kannte seinen mächtigen Tempel. Durch das Rad der Zeit war mir diese Reise ermöglicht worden, und das Schwert hatte ich gewissermaßen als Andenken mitgebracht.
    Einmal hatte ich es einsetzen müssen, als ich gegen Satanica kämpfen mußte. Es war unhandlich, mit einem Schwert herumzulaufen, zudem befanden wir uns nicht im Mittelalter, aber ich wollte die Waffe auch nicht in meiner Wohnung ›verrotten‹ lassen und entschloß mich deshalb, das Schwert mitzunehmen, auch ins Flugzeug. Schwierigkeiten durfte es dabei nicht geben, denn meine Vollmachten reichten aus, um auch Waffen zu transportieren.
    Ich trank den Kaffee, aß eine Scheibe Nußbrot und gönnte mir noch einen Vitaminstoß in Form des Orangensaftes.
    Sir James und Suko mußten informiert werden. Glenda Perkins ebenfalls. Sie konnte mir schon das Ticket besorgen - das Ticket, denn ich wollte Suko zunächst einmal nicht mitnehmen. Er würde zwar sauer darüber sein, doch ich sah den Fall irgendwie als meine Privatsache an, mit der ich allein zurechtkommen mußte. Da wollte ich nach Möglichkeit keine anderen mit hineinziehen.
    Es war noch recht früh, als ich nebenan klingelte und mir eine erstaunte Shao öffnete, die hastig einen Bademantel übergeworfen hatte. »Du schon, John?«
    »Wer sonst?«
    »Ist was passiert?«
    »Laß mich rein.«
    »Okay.«
    Suko fand ich am Eßtisch. Er war dabei, Tee in Tassen zu füllen. Er sah mich ebenfalls erstaunt an.
    »Was ist los, John?«
    Ich setzte mich. »In Lauder brennt die Hütte.«
    »Aha. Das hat ja mal so kommen müssen. Hängt es mit deinem Vater zusammen?«
    Ich wiegte den Kopf. »Wohl nicht direkt, mehr mit dem Haus meiner Eltern.«
    »Ich höre.«
    Bei meinem Freund und Kollegen Suko brauchte ich nicht hinter dem Berg zu bleiben. Ich berichtete ihm, was ich wußte, und er war auch sofort Feuer und Flamme.
    »Wann fliegen wir?«
    »Ich fliege, Suko.«
    »Verstehe.« Sein Lächeln wirkte enttäuscht. »Du möchtest mich nicht dabeihaben.«
    »So kannst du das nicht sehen, Suko. Dieser Fall ist meine Privatsache.«
    »Das glaube ich nicht. Erinnere dich daran, daß wir damals alle involviert waren.« Er tippte gegen seine Brust. »Ich war im Haus deiner Eltern! Ich war zusammen mit Terence Bull und habe so einige Veränderungen erlebt.«
    »Das weiß ich alles.«
    »Wunderbar, John. Deshalb gehöre ich auch dazu. Wer weiß, was da auf dich zurollt. Da ist es besser, wenn man einen Partner hat, auf den man sich verlassen kann.«
    »Da gebe ich dir recht.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    Ich drehte mich von Suko weg, um Shao anzuschauen. Sie stand auf Sukos Seite. »Er hat recht, John, du solltest wirklich nicht allein losziehen. Wenn es diese blutenden Schatten tatsächlich gibt, könntest du auf verlorenem Posten stehen. Du weißt selbst, welchen Ärger es damals gegeben hat.«
    Ich war überzeugt, konnte aber trotzdem nicht zustimmen, denn hier in London war auch noch einiges zu erledigen. Der letzte Fall hatte noch einige atmosphärische Störungen nach sich gezogen. Sir James brauchte uns als Zeugen. Im Botschaftsviertel ging die Angst um. Das Mißtrauen gegen den englischen Staat war ebenfalls hochgedrungen. Wir hätten an diesem Tag zu einer Versammlung gemußt, um gewisse Dinge aus dem Weg zu räumen. Menschen mußten beruhigt werden. Wer konnte das besser, als die Männer, denen es gelungen war, die Medusa zu zerstören. Das war eigentlich Suko gewesen. Dank seiner Dämonenpeitsche war Madame Medusa endgültig vernichtet worden.
    »Was hältst du von einem Kompromiß, Suko?«
    »Nicht viel im Prinzip.«
    »Habe ich mir gedacht.«
    »Sag ihn trotzdem.«
    »Du kommst morgen nach.«
    »Warum?«
    »Weil einer von uns die Menschen aus den Botschaften beruhigen muß. Deshalb.«
    »Stimmt«, sagte Shao leise. »Ihr habt am frühen Nachmittag einen wichtigen Termin.«
    Begeistert war Suko nicht. Wäre ich auch nicht gewesen. Zugleich war er ein Mensch, der die Realitäten richtig einzuschätzen wußte. »Ich weiß, John, daß du, gleich sagen wirst, daß ich es gewesen bin, der die Medusa vernichtet hat. Um dir zuvorzukommen, stimme ich zu. Ich werde also morgen nach Lauder kommen.«
    Mir fiel der berühmte Stein vom Herzen. »Ich halte es

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