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105 - Der Ruf nach Freiheit

105 - Der Ruf nach Freiheit

Titel: 105 - Der Ruf nach Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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Kinksais und einer warmen, weichen Hoggad-Frau. Aber daraus würde nichts werden: Gwinn, sein nutzloses Weib, war beleidigt in die Hütte ihrer Mutter gezogen. Nur weil er angeblich nicht genug Verständnis gezeigt hatte. Verständnis wofür?
    »… verbannt ihre Seelen in die Körper von Kolks«, hörte Endro noch, dann war Haakors Bericht zu Ende. Der Clanchef runzelte die Stirn. Sein Blick fiel auf die Technos, die blass und stumm am Marterpfahl hingen. An dem ganzen Ärger sind nur die Fremden schuld! Seit sie aufgetaucht sind, läuft alles schief!
    Erst säuft der eine meinen Kaadi weg, dann lässt sich das Weib nicht fangen, und jetzt verhexen sie auch noch die Tiere!
    Er zeigte auf Peter und Andrew. »Tötet sie!«
    »Äh… bist du dir sicher?«, fragte Haakor zweifelnd. »Das sind Pekkmans Söhne!«
    Der Clanchef wich zurück, während er die Technos ansprach.
    »Stimmt das? Seid ihr die Söhne dieses Schamanen?«
    Colonel Farmer und Lieutenant Shaw sahen sich an. Die Versuchung war groß, Matts Lügenmärchen einfach weiterzuspinnen und den Hoggads mit apokalyptischen Strafen zu drohen, wenn sie sie nicht freiließen. Aber es war gefährlich, den Bogen zu überspannen. Also nickten sie nur stumm und beließen es dabei. Zum Glück, denn plötzlich wehten Geräusche heran, die schnell lauter wurden. Gosta kehrte mit den Sklaven zurück. Stunden zu früh.
    »Schafft die Kerle ins Lager!«, fuhr Gosta die Wächter an und kam ans Lagerfeuer. Er berichtete Endro vom plötzlichen Widerstand der Sklaven, von Aruula und dem Tod der beiden Hoggads. Der Clanchef wusste nicht, was ihn mehr ärgern sollte: diese Neuigkeiten oder Gostas Blicke auf Pfeil und Bogen.
    Die Frage wurde schnell belanglos. Dann nämlich, als der Sklavenhüter entschied: »Wir brechen sofort auf, mit allen verfügbaren Männern! Ich will dieses Weib! Sie wird mir dafür zahlen, dass sie Bruni und Frenk getötet hat!«
    »Moment mal, Freund! Befehle gebe immer noch ich!«, raunzte Endro. »Und ich sage: Wir beginnen die Suche bei Tagesanbruch.«
    »Ja, aber… wieso erst dann?«, stammelte Gosta verblüfft.
    »Wegen Pekkman.«
    »Pekkman?« Gosta klang, als müsste er sich übergeben. Sein Blick flog zwischen Haakor und Endro hin und her und blieb am Clanchef hängen. »Das ist nicht dein Ernst, oder? Ich meine, du wirst diese alberne Geschichte doch wohl nicht glauben! Du bist unser Anführer!«
    »Ich weiß, wer ich bin.« Endro stampfte verärgert seinen Bogen auf und hielt Gosta den Pfeil unter die Nase. »Hör zu: Die Frau kann uns nicht entkommen, schließlich leben wir auf einer Insel - wo sollte sie hin? Und was Pekkman angeht, den fangen wir im Hellen, wenn er schläft und die Seelen unserer Krieger nicht in Kolks bannen kann.«
    »Kolks wie diesen?« Gosta entriss ihm Pfeil und Bogen.
    Ohne Zögern legte er an. Vom Göttertor kam ein durchbohrter Vogel gestürzt, flatterte noch ein paar Mal mit den Schwingen und lag still. Eine weiße Feder sank in den Schnee.
    »Neiiin!« Corporal Farmer zerrte verzweifelt an den Ketten.
    Der Hoggad näherte sich ihm. Achtlos kickte er den Kolk beiseite.
    »Jetzt müsste eigentlich etwas passieren, nicht wahr?«, fragte er sanft. Gosta sah sich um. Er wusste seine Angst gut zu verbergen - niemand ahnte, dass das schwarze Herz des Sklavenhüters zum Zerspringen schlug. Gosta wartete einen Moment, dann breitete er die Arme aus und atmete auf. Seine Kaltschnäuzigkeit kehrte zurück. »Tja, ich fürchte, euer Schamanenkrieger kommt nicht! Zu schade, wirklich! Aber ihr wisst ja: Erfundene Freunde sind noch schlimmer als gar keine!«
    »Beim Volk der Dreizehn Inseln gibt es auch ein Sprichwort!«, scholl es plötzlich zornig über den Platz. Aruula trat ins Mondlicht, das Schwert in der Hand. Sie musterte die Hoggads, als wären sie Würmer. »Jage nicht, was du nicht töten kannst!«
    Endro fiel die Kinnlade herunter. »Ist… ist… sie das?«, stammelte er. Sein ausgestreckter Finger verfolgte die Barbarin, bis sie in der Nacht verschwand.
    Gosta nickte grimmig. »Das war sie. Wir sollten sie nicht entkommen lassen!«
    »O nein, auf keinen Fall!« Endro winkte Haakor heran und befahl ihm, die Hoggads aus dem Dorf zu holen. Sofort. »Und bringt mir mein Schwert!«, rief er ihm nach.
    Der Clanchef rieb sich die Hände. Verflogen waren Unlust und Müdigkeit. Was für eine Frau! Wild, schön und mutig -
    genau die Richtige für mich! Aruula wird mir viele starke Söhne schenken!
    Er runzelte die Stirn, als

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