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105 - Trank des Verderbens

105 - Trank des Verderbens

Titel: 105 - Trank des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sie schlug auf beide ein und geriet mehr und mehr in Panik.
    »Hilfe!« kreischte sie. »Hilfe! Warum hilft mir denn keiner?«
    Akim sprang und stieß sie nieder. Sie verlor ihre »Waffe«, den Kochlöffel, mit dem sie ohnedies nichts ausgerichtet hatte, und im nächsten Moment hockte Dave auf ihr.
    Und der nächste Biß war tödlich!
    ***
    Robin Ellis, der Sekretär des Komponisten und Dirigenten Randolph Anderson, fummelte ständig an seiner Brille herum.
    Ich traf ihn in Andersons Haus. Tucker Peckinpah hatte das für mich arrangiert. Niemand sonst wäre jetzt zu Ellis vorgedrungen. Er stand noch voll unter dem Schock des Erlebten, hatte noch nicht verarbeitet, was er gesehen hatte.
    »Wir… wir hatten ein freundschaftliches Verhältnis«, stammelte er.
    Wir befanden uns in einem großen Livingroom. In der Nähe des offenen Kamins stand ein schwarzer Flügel.
    »Sie können sich nicht erklären, was geschehen ist«, sagte ich.
    »Überhaupt nicht. Wie kann ein Mensch ohne jedes Vorzeichen plötzlich so komplett den Verstand verlieren? Mr. Anderson war in bester geistiger und körperlicher Verfassung. Und auf einmal…« Er schnippte mit dem Finger. »Einfach so!«
    »Wie war er während des Fluges?« wollte ich wissen.
    »Locker und gelöst. Wir haben uns gut unterhalten.«
    »Hatte Anderson Geheimnisse vor Ihnen?« fragte ich.
    »Ich war sein engster Vertrauter, sein zweites Gewissen«, antwortete Robin Ellis. »Ich wußte über alles Bescheid. Er verließ sich in jeder Beziehung auf mich.«
    »Während des Fluges fiel Ihnen also nichts Verdächtiges auf.«
    »Absolut nichts«, sagte Robin Ellis und richtete schon wieder seine Brille.
    »Und vor Ihrer Abreise aus New York?«
    »Es war alles in bester Ordnung. Mr. Andersons Stimmung war großartig. Es war alles normal bis zu seinem plötzlichen geistigen Blackout«, sagte Robin Ellis. »Aus unerfindlichen Gründen hatte er auf einmal wahnsinnige Angst vor diesem BBC-Reporter.«
    »Chuck Attenborough«, sagte ich. »Ich habe mit ihm bereits gesprochen.«
    Ellis sah mich gespannt an. »Was sagt er?«
    »Es ist ihm ebenfalls unbegreiflich, wie Anderson so reagieren konnte«, antwortete ich.
    Robin Ellis schüttelte den Kopf. »Ich kann es immer noch nicht begreifen. Es war ein grauenvolles Ende.«
    »Ich hab's gesehen.«
    »Sie waren auch da?« fragte Ellis.
    »Ich habe die BBC-Aufzeichnung gesehen«, entgegnete ich. »Die Kameras holten Anderson ganz nah ran. Wahrscheinlich konnte ich es genauer verfolgen als Sie.«
    »Es war erschütternd. Dieses Bild, als sich der Jet auf Mr. Anderson stürzte, wird mich bis an mein Lebensende verfolgen.«
    »Irgend etwas muß die Katastrophe ausgelöst haben«, sagte ich. »Was könnte das Ihrer Ansicht nach gewesen sein?«
    »Ich weiß es nicht, Mr. Ballard.« Robin Ellis seufzte schwer. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Denken Sie nach!« redete ich ihm ins Gewissen.
    »Meinen Sie, das habe ich noch nicht getan? Es kommt nichts dabei heraus.«
    »Versuchen Sie's noch mal!« drängte ich den Sekretär. »Sie können vielleicht dazu beitragen, daß dieser hinterhältige Mord gesühnt wird.«
    Robin Ellis sah mich an, als zweifelte er nun an meinem Geisteszustand. »Mord? Es war bestenfalls Selbstmord, Mr. Ballard.«
    »Ja, danach sollte es aussehen, aber der Maestro fiel einem verdammt raffinierten Mordanschlag zum Opfer.«
    »Haben Sie für Ihre Behauptung Beweise?« wollte Robin Ellis wissen.
    »Noch nicht, aber einen sehr hartnäckigen Verdacht«, antwortete ich. »Sie betraten den VIP-Raum, wurden von den Journalisten erwartet…«
    »Sie umringten den Maestro sofort, drängten mich ab. Ich blieb aber in der Nähe, für den Fall, daß er meine Unterstützung brauchte. Journalisten können manchmal beinharte Fragen stellen, und Randolph Anderson war ein sensibler Künstler. Wenn es Fragen gab, die unter die Gürtellinie zielten, griff ich immer ein.«
    »Gab es diesmal solche Fragen?« erkundigte ich mich.
    »Nein. Es lief das übliche Frage-und-Antwort-Spiel ab.«
    »Als Sie in den VIP-Raum kamen, fiel Ihnen da etwas Ungewöhnliches auf?« fragte ich.
    »Nein. Nichts.«
    »Jede Kleinigkeit kann wichtig sein«, sagte ich.
    Robin Ellis nahm die Brille ab und massierte sine Nasenwurzel. »Da war…«
    »Ja?« fragte ich, damit er weitersprach.
    »Es ist ganz unbedeutend.«
    »Erzählen Sie es mir trotzdem«, verlangte ich.
    »Also, da war kurz ein roter Punkt auf Mr. Andersons Stirn. Ich dachte noch: Nanu, wie kommt er denn

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