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1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entscheidung nach den jeweils vorherrschenden klimatischen Bedürfnissen richtete.
    „Finden Regenfälle gewöhnlich zu einer bestimmten Tageszeit statt?" erkundigte sich Atlan.
    „Üblicherweise in den letzten Stunden vor Sonnenaufgang."
    Der Arkonide nickte befriedigt.
    „Gut. Weiter brauchen wir nichts. Wir fangen heute nacht schon an. Die Chemikalien werden aus dem Lagergebäude geholt. Wir brauchen eine Bombe, die kräftig genug ist, um ein bißchen Schaden anzurichten, und ein spektakuläres Feuerwerk veranstaltet, das die Bruderschaftler ein paar Minuten lang in Atem hält. Serigaal - du beschaffst mir die besten zehn Kämpfer aus deiner Truppe. Delbar - du siehst dich um, woher wir die zweibis dreihundert bekommen, die für den eigentlichen Einsatz erforderlich sind.
    Grundbedingung für alle Teilnehmer: sie müssen schwimmen wie die Fische!"
    Die Gesichter waren ernst, nur Tschangs Miene zeigte ein süffisantes Lächeln.
    „Ich sehe, daß du hier das Kommando übernommen hast", sagte er. „Wäre es nicht an der Zeit, daß du uns deinen Plan erläuterst?"
    „Du hast recht", stimmte Atlan zu. „Wer seinen Hals riskiert, soll wissen, zu welchem Zweck. Hört zu ..."
    Er erläuterte ihnen sein Vorhaben - in groben Umrissen und nicht ganz der Wahrheit entsprechend, was das eigentliche Ziel anging. Sie hörten ihm zu, ohne ihn ein einziges Mal zu unterbrechen. Als er geendet hatte, herrschte eine Zeitlang betretenes Schweigen.
    Schließlich sagte Serigaal: „Ich bin, wie gesagt, kein Kämpfer. Als Wissenschaftler schätze ich deine Erfolgsaussichten auf fünfzig Prozent. Mit anderen Worten: es ist fast schon ein Selbstmordunternehmen."
    Er musterte Atlan mit herausforderndem, eine Erklärung heischenden Blick.
    „Du hast recht", bestätigte der Arkonide. „Aber welche andere Wahl bleibt uns noch?"
     
    *
     
    Nivridid und Chaktar beschafften die Chemikalien, während Pantschu Posten stand und darauf achtete, daß die beiden nicht von einer Patrouille der Bruderschaft überrascht wurden. Es sprach für die Siegesgewißheit der Geheimbündler, daß sie sich nicht die Mühe gemacht hatten, das Lagergebäude zu räumen. Der Gedanke, daß die Eingeschlossenen den Inhalt verwenden könnten, um daraus Wurfgranaten und ähnlich primitive Waffen zu basteln, war ihnen offenbar nie in den Sinn gekommen. Atlan war damit zufrieden. Je sicherer die Bruderschaft sich fühlte, um so überraschter würde sie sein, wenn er zuschlug. Freilich warf auf der anderen Seite dieselbe Überlegung ein schlechtes Licht auf die Kampfbereitschaft der gefangenen Wissenschaftler und Techniker. Es war ihnen kein einziges Mal die Idee gekommen, daß sich mit den Chemikalien etwas hätte anfangen lassen.
    Fachleute, die mit den gefährlichen Stoffen umzugehen verstanden, gab es unter den Eingeschlossenen genug. Atlan beschrieb, wie die Bombe zu wirken hatte. Die Experten machten sich an die Arbeit. Im Lauf des Tages entstand ein Gebilde von der Größe eines Spielballs, wie ihn junge Kranen benutzten - zusammengesetzt aus mehreren Schichten hochbrisanter, plastischer Substanzen, untergebracht in einem trommelförmigem Metallbehälter und versehen mit einem simplen mechanischen Zünder, auf der Wirkung einer kräftigen Sprungfeder beruhend, der mit einer primitiven Uhr gekoppelt war. Wenn das Ding hochging, würden die Bruderschaftler ihr blaues Wunder erleben - und ihr grünes, rotes, gelbes, violettes ...
    Atlan und seine Gefährten hatten sich im ehemaligen Computerlabor niedergelassen. Es war der einzige Raum in der ganzen Pyramide, in dem man sich ausstrecken konnte, ohne sich vor achtlos trampelnden Füßen fürchten zu müssen. Sie hatten ein umfangreiches Mahl zu sich genommen, die erste Halbfrischkost seit ihrem Aufbruch von Kran, und durchgesetzt, daß eine der heißbegehrten Hygienezellen eine volle Stunde lang für sie allein reserviert wurde, so daß sie sich einer nach dem ändern den Staub und den Schweiß der langen Reise vom Leib spülen konnten.
    Atlan hatte angeordnet, daß den Tag hindurch geschlafen werde. Die kommende Nacht mochte die Entscheidung bringen. Es war wichtig, daß sie bei Kräften waren, wenn sie ihr gefährliches Unternehmen begannen. Die Beleuchtung war ausgeschaltet. Der Arkonide starrte in die Dunkelheit und gab sich wohlig dem Gefühl der allumfassenden Müdigkeit hin, das ihn hinabzog in die konturlose Schwärze traumlosen Schlafs.
    Da hörte er plötzlich Nivridids Stimme. „Du hast ihnen nicht die

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