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1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Backbordseite des Bootes tauchte er noch einmal kurz auf, um die Lungen mit Luft zu füllen.
    Dann drückte er sich mit kräftigen Stößen in die Tiefe und glitt über den Grund des Sees auf das Ufer zu. Als er zwei Dritte?! der Distanz zurückgelegt hatte, wandte er sich auf den Rücken, um den Wasserspiegel über sich beobachten zu können.
    Er hatte noch einen halben Meter Wasser über sich, als er das Pochen hörte. Es war ein rhythmisches Geräusch und hörte sich nach Schritten an. Er griff mit den Händen unter sich und krallte sich in den sandigen Seeboden. Das Wasser trug ihm Stimmen ans Ohr.
    Er konnte die Worte nicht verstehen, aber die abgehackte, bellende Sprechweise war unverkennbar kranisch.
    Eine Patrouille! Die verbrauchte Luft brannte ihm in den Lungen. Ein unwiderstehliches Verlangen überkam ihn, sich abzustoßen, aufzutauchen und zu atmen ... zu atmen ... Er lauschte hinter den pochenden Schritten her - oder war es sein eigener Pulsschlag? Er hörte die Stimmen nicht mehr, aber das mochte daran liegen, daß ihm das Blut dröhnend in den Ohren brauste. Wie lange konnte er noch aushalten? Er hatte die Lungen voller Luft gepumpt, den Körper mit Sauerstoff übersättigt. Ein Übermaß an Sauerstoff täuschte den Instinkt. Er versäumte, dem Gehirn zu signalisieren, wenn frische Atemluft benötigt wurde. Vielleicht war es in diesem Augenblick schon zu spät?
    Er konnte nicht mehr. Die Hände verloren den sandigen Grund aus dem Griff; die aufgeblähte Lunge trieb ihn nach oben. Frische Luft strich ihm übers nasse Gesicht. Mit letzter Willensanstrengung zwang er sich dazu, den verbrauchten Atem nur langsam von sich zu geben - nicht in einem einzigen Schwall, wie es die gepeinigten Nerven verlangten. Er paddelte vorsichtig mit den Händen. Die Schultern schürften über Sand. Er hatte das Ufer der Bucht erreicht.
    Während er vorsichtig Luft holte, hörte er sich um. Die Schritte waren nicht mehr zu hören, die Stimmen drangen ihm aus weiter Ferne ans Ohr. Mit letzter Kraft schnellte er sich in die Höhe und fand sich plötzlich an einem Ort, an dem es finster war - finster und warm - finster und sicher...
    Die schmerzenden Lungen pumpten Luft in kurzen, ruckenden Stößen und schüttelten den Körper mit konvulsivischen Zuckungen. Er lag auf dem Rücken und ließ sie gewähren. Seine einzige Furcht war, daß die kranische Patrouille zu guter Letzt doch noch umkehren würde, weil sie das wilde Pochen seines Herzens hörte.
     
    *
     
    „Das war knapp", schnaufte Pantschu. „Chaktar kam gerade noch durch, dann hörten wir die Schritte. Wir konnten dich nicht warnen."
    Atlan machte eine beschwichtigende Geste.
    „Schon gut", keuchte er. „Glaubt ihr, sie haben etwas bemerkt?"
    „Nicht das geringste", antwortete Nivridid. „Sie waren zu sehr in ihr Gespräch vertieft."
    Der Arkonide spürte, wie ihn neue Kraft durchflutete. Er richtete sich auf alle viere auf und kroch bis dahin, wo die Dunkelheit endete. Vorsichtig spähte er hinter der Kante des Gebäudes hervor. Das Boot hatte das Ufer fast erreicht. Die beiden Kranen, die gewinkt und ihm zugerufen hatten, waren nirgendwo mehr zu sehen. Es war alles in Ordnung. Das Vorhaben war gelungen.
    Niemand hinderte ihn mehr daran, sich mit den Gefangenen in Verbindung zu setzen.
    Und was dann? erkundigte sich der Extrasinn spöttisch.
    Atlan achtete nicht auf den Einwand. Er kehrte zu den Gefährten zurück. Die dunkle Zone, in der sie sich befanden, lag zwischen einer typisch kranischen Stufenpyramide, die zur rechten Hand bis zu einer Höhe von fünfundzwanzig Metern aufstieg, und einem flachen Bauwerk zur Linken, das als Lagerhalle oder Laborgebäude diente und dem Prinzip der kranischen Architektur nur noch dadurch verbunden war, daß es abgeschrägte Stirnwände besaß.
    Der Arkonide blickte an den unregelmäßig geformten Stufen der Pyramide empor. Er sah ein paar kleine Fenster, von denen die Mehrzahl erleuchtet war, aber er fand keine Treppe, die an der Außenwand hinaufführte, wie er es von Kran gewohnt war.
    Pantschu hatte inzwischen die Basis der Pyramide untersucht, soweit der Schatten reichte. „Es gibt keinen Eingang", meldete er bedrückt.
    „Wer sucht einen Eingang?"
    Die Stimme kam aus der Höhe. Atlan wandte sich um und sah die schattenhaften Umrisse einer Gestalt, die oben auf der Basisstufe der Pyramide stand. Es ließ sich nicht erkennen, wie sie dorthin gekommen war. Es war ein Krane, der dort oben stand.
    „Helfer in der Not",

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