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1051 - Als Verfluchte grüßen...

1051 - Als Verfluchte grüßen...

Titel: 1051 - Als Verfluchte grüßen... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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außergewöhnlich an diesem Lokal?«
    Finch wand sich. »Schlimm will ich nicht sagen. Aber da verkehren doch nur die Ölaugen.«
    »Wer bitte?«
    »Na ja, die Araber und so. Typen, die nicht aus Europa kommen. Deshalb wohl auch der Name Oase. Für einen normalen Londoner ist das Ding eigentlich nichts. Zumindest wäre es nicht mein Fall. Aber Hurt ließ sich davon nicht abbringen.«
    »Das haben auch unsere Kollegen gewußt.«
    »Klar.«
    »Dann werden sie auch dort gewesen sein«, sagte ich zu Suko gewandt.
    Finch fühlt sich angesprochen. »Keine Ahnung, ob das so gewesen ist. Sie können ja mal nachfragen.«
    »Danke für den Tip.« Ich lächelte Finch an, dem dieses Lächeln nicht suspekt war. Er wirkte so, als wollte er zurück in sein Wohnung flüchten. »Sonst fällt Ihnen nichts mehr ein? Kann durchaus sein, daß es noch andere Orte gibt, die von Hurt besucht worden sind.«
    »Nein, das weiß ich nicht. Er war ziemlich verschlossen und hat nie viel geredet. Ich kenne die Gründe nicht. Ich habe auch nicht gefragt. Bis sie ihn dann gekillt haben.«
    »Und da haben Sie auch nichts gesehen?«
    »Wo denken Sie hin? Nichts, gar nichts. Ich… ich … bin völlig ahnungslos.«
    »Gut, Mr. Finch, dann bedanken wir uns für Ihre Auskünfte. Geben Sie weiterhin acht.«
    »Klar, mache ich.«
    Wir zogen uns zurück. Finch schloß die Tür, so daß wir sprechen konnten, ohne daß er uns hörte. »Zufrieden?« fragte Suko mich.
    »Nein, aber es ist zumindest eine Spur.«
    »Genau. Und wenn ich über die Worte auf dem Zettel nachdenke und mir dazu noch das Lokal Oase vorstelle, dann scheinen die Dinge doch zu passen. Es deutet einiges auf Arabien hin oder so ähnlich.«
    Karthago, Baal, Salambo, das war schon orientalisch. Mir wollte nur nicht in den Kopf, was William Hurt mit einem Götzen wie Baal zu tun gehabt hatte. Natürlich gab es Theorien. Es konnte sich um eine Verschwörung der Anhänger des Baal handeln, der Hurt auf die Spur gekommen war. Das war möglich, denn gerade in der heutigen Zeit schlossen sich immer mehr Menschen zu Gruppierungen zusammen, die irgendwelchen Götzenbildern nacheiferten. Da konnte das Lokal durchaus eine Anlaufstelle gewesen sein.
    Draußen gab es unseren Wagen noch. Er war auch heil geblieben, weil die beiden Typen aufgepaßt hatten. »Alles klar bei euch?« fragte ich sie.
    »Immer. Ist der Job beendet?«
    »Ja.«
    Sie verzogen sich. Zwar hatte Finch erzählt, daß wir zu Fuß gehen konnten, doch darauf verzichteten wir, da wir mobil sein wollten.
    Deshalb stiegen wir in den Rover.
    Ich warf einen Blick auf die Autouhr. Es war nicht zu früh und auch nicht zu spät für einen Besuch in der Oase. Gerade die richtige Zeit, die wir nutzen wollten.
    »Gespannt?« fragte ich.
    Suko hob die Schultern. »Nicht nur das. Ich glaube beinahe, daß wir den roten Faden endlich in den Händen halten.«
    »Zu wünschen wäre es…«
    ***
    Über die Brücke hinweg waren wir auf dem Hinweg ja gefahren.
    Die Gleise der Eisenbahn schimmerten in der Dunkelheit. Sie lagen tiefer, und auf gleicher Höhe befand sich auch das Lokal. Warum man die Bude gerade dorthin gestellt hatte, wußte ich nicht. Sie stand einsam, denn andere Häuser gab es nicht in der unmittelbaren Umgebung. Und auch keine direkte Straße, die hinführte. Über einen durch Reifen geschaffenen Weg erreichten wir das Ziel und stellten den Rover neben einigen anderen Wagen ab.
    In der Dunkelheit war der Anstrich der Kneipe nicht genau zu erkennen. Ich tippte auf grün. Die Lampe an der Tür leuchtete so schwach, daß die Farbe kaum hervortrat. Weiter entfernt, wo die Gleise feucht schimmerten, ragten Signallampen empor. Sie sahen aus wie die deformierten Arme von Skeletten. Wenige Lichter leuchteten nahe der Schienen. Im Moment fuhr kein Zug. Wenn einer vorbeiratterte, dann war er sicherlich auch in dem barackenähnlichen Lokal zu hören.
    Aus ihm drangen orientalische Klänge, die fremd auf uns wirkten.
    Das Lokal hatte kleine Fenster. Einige waren gekippt. Qualm sickerte aus den Öffnungen hervor wie kriechender Nebel.
    Die Eingangstür war geschlossen, aber es gab einen Spion und einen Klingelknopf, den Suko drückte. Ich hielt mich im Hintergrund. Suko war als Asiate ebenfalls so etwas wie ein Exot. Er hatte sicherlich mehr Chancen, eingelassen zu werden.
    Zuerst schaute jemand durch das Loch, das bekamen wir mit. Die Person sah nur Suko, war zufrieden und öffnete die Tür. Schummeriges Licht fiel über die Schwelle und erreichte

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