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1051 - Die schwarze Flamme

Titel: 1051 - Die schwarze Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine innere Beschaffenheit erfuhren wir nichts. Ebenso blieb die Frage nach den Erbauern der Bastion unbeantwortet. Die Form der Kampfmaschinen, die flache, ovale Körper hatten und sich auf sechs Gelenkstützen fortbewegten, gab kaum Aufschlüsse.
    „Es ist eure Aufgabe, auf alle diese Fragen Antworten zu finden", sagte Ferngho herablassend, als er kam, um uns abzuholen.
    Er war wieder nur in Begleitung seines Stellvertreters. Sie führten uns durch verlassene Korridore zur Luftschleuse, wo zwanzig Raumanzüge bereitlagen. Jeder war mit einem Namen versehen, und die Anprobe zeigte, daß sie uns förmlich auf den Leib angemessen waren. Und wieder war niemand von der Mannschaft zur Stelle, um uns behilflich zu sein.
    „Ich habe fast den Eindruck, daß wir auf einem Geisterschiff sind", meinte meine Gefährtin Drineo scherzhaft, aber Ferngho und Wehlader verzogen keine Miene.
    „Die Luftschleuse wird ferngesteuert bedient", sagte Ferngho dazu. „Ihr werdet auch weiterhin nur mit einem von uns Kontakt haben. Einer von uns wird immer am Funkgerät sein."
    „Das erscheint mir doch reichlich übertrieben", sagte Arkus.
    „Dann scheinst du die Bedeutung eurer Mission nicht zu verstehen", erwiderte Wehlader. „Willst du zurücktreten?"
    Arkus winkte ab. Er sah ein, daß sich jede weitere Diskussion erübrigte.
    Wir waren froh, endlich von Bord dieses Schiffes gehen zu können und auf uns selbst gestellt zu sein. Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken gehabt, und je länger ich über unseren Auftrag nachdachte, in desto zweifelhafterem Licht erschien er mir, ohne mir anzumaßen, die Entscheidung der Herzöge kritisieren zu wollen. Aber sie schienen mir in dieser Angelegenheit schlecht beraten worden zu sein.
    Wie man es auch drehte und wendete, diese Aktion war ohne das Wissen des Orakels gestartet worden, und das konnte nicht recht sein. Hatte uns das Orakel nicht immer gut beraten?
    Ich war froh, als wir endlich die Luftschleuse verlassen konnten und uns im freien Weltraum befanden. Da völlige Funkstille befohlen worden war, bis wir die Oberfläche des Asteroiden erreichten, verständigte ich mich mit meinen Kameraden durch Handzeichen. Drineo blieb, wie immer, an meiner Seite. Wir waren schon seit vielen Jahren ein Elternpaar, ohne jedoch bisher Zeit gefunden zu haben, für die gewünschte Nachkommenschaft zu sorgen. Diesbezügliche Pläne mußten wir immer wieder aufschieben. Aber nach diesem Einsatz wollten wir endlich unsere Zukunftspläne verwirklichen.
    Das Übersetzen von der INGADEM zum Festungsasteroiden war sehr zeitraubend und verlangte uns vollste Konzentration ab. Denn erstens hatte das Raumschiff einen Sicherheitsabstand einhalten müssen, und zweitens konnten wir diese beachtliche Distanz nur mit einem gering dosierten Energieaufwand überbrücken. Abgesehen davon, daß uns eine Route vorgeschrieben war, die wir einhalten mußten. Um nicht zu weit voneinander abzutreiben, hingen wir gemeinsam an einer Sicherheitsleine.
    Es schien eine Ewigkeit vergangen, bis wir endlich auf Varghy-Bastion angelangt waren. Immerhin hatte das Warnsystem nicht auf uns angesprochen. Per Richtfunk schickten wir den kodierten Impuls ab, der besagte, daß wir gut angekommen waren.
    Damit begann die zweite und viel gefährlichere Phase unserer Mission. Wir mußten einen Zugang ins Innere des Asteroiden finden. Zwar kannten wir die Positionen sämtlicher Schleusen, aber die konnten wir aus verständlichen Gründen nicht benutzen.
    Aus diesem Grund begannen wir damit, uns durch die Schlackemassen einen Weg zu schmelzen. Obwohl wir vorsichtig zu Werke gingen, kamen wir gut voran und gelangten schließlich an eine ungesicherte Metallwand. Diese durchbrachen wir und konstruierten aus dem ausgeschnittenen Metallstück ein Schott. Auf diese Weise hatten wir uns unseren privaten Zugang ins Innere der Bastion geschaffen.
    Der Raum hinter diesem Schott war leer und gab keinerlei Aufschlüsse auf das, was uns in anderen Sektionen erwarten mochte. Und er war im buchstäblichen Sinn leer, nämlich auch luftleer.
    Das gemahnte uns daran, daß unsere Sauerstoffvorräte beschränkt waren. Die Hälfte davon hatten wir bereits aufgebraucht, ohne daß wir wußten, wie nahe wir unserem Ziel waren.
    Da erreichte uns der Rückruf von der INGADEM.
    Uns war sofort klar, daß irgend etwas passiert sein mußte, denn ohne Grund hätte uns Ferngho nicht zurückgerufen. Wir dachten natürlich sofort an eine Gefahr durch die Wächter des Asteroiden und

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