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1051 - Die schwarze Flamme

Titel: 1051 - Die schwarze Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns konnte sich vorstellen, wie das „Ernten" der Spoodies vor sich gehen sollte. Jeder hatte seine eigenen Bedenken über das Gelingen dieses Unternehmens, keiner wollte so recht an einen Erfolg glauben. Und doch waren wir alle bereit, selbst die geringste Chance wahrzunehmen.
    Endlich erreichten wir Varnhagher-Ghynnst.
    Ferngho suchte uns mit seinem Zweiten Kommandanten auf und erklärte: „Euer Einsatz wird sich etwas verzögern. Leider weilt gerade das Spoodie-Schiff in Varnhagher-Ghynnst. Die INGADEM muß solange im Ortungsschutz bleiben. Diese Gelegenheit wollen wir nützen, um euch über die Einzelheiten eurer Mission zu informieren. Hört zuerst die Vorgeschichte."
    Ferngho erzählte uns, daß schon einmal ein Schiff mit ähnlicher Mission nach Varnhagher-Ghynnst geflogen sei und hier einen kleinen Himmelskörper entdeckt habe.
    Als es jedoch bei diesem Asteroiden anlegte, geriet es in das Schußfeld verborgener Verteidigungsanlagen und wurde vernichtet. Ein zweites Schiff, mit dem es bis zuletzt in Verbindung stand, zeichnete alle Phasen dieser Tragödie auf.
    Wir bekamen diese Unterlagen vorgeführt und erlebten die Vernichtung des in die Falle gegangenen Schiffes mit. Danach zeigte uns Ferngho die Auswertungsergebnisse.
    Der kleine, etwa sechzehn Schiffslängen messende Asteroid war kartographiert, alle Verteidungsanlagen eingezeichnet und zum Teil sogar analysiert, so daß ihre Kampfstärke bekannt war. Wir erfuhren, daß es auch mobile Kampfmaschinen gab, deren Zahl nicht genau bekannt war, die jedoch auf etwa tausend geschätzt wurde.
    „Das Warnsystem und die Verteidigungsanlagen sind dermaßen ausgeklügelt", erklärte uns Ferngho, „daß es für jedes größere Objekt unmöglich ist, auf dem Himmelskörper zu landen, ohne die Waffensysteme zu aktivieren. Jedes Schiff, auch wenn es nur die Größe eines Beiboots hat, würde unweigerlich vernichtet werden. Wir haben jedoch eine Lücke im Verteidigungssystem gefunden. Nach unseren Berechnungen müßte es möglich sein, Einzelpersonen auf den Asteroiden zu schleusen, ohne daß die Anlagen sie registrieren. Ein solcher Stoßtrupp könnte unbemerkt ins Innere des Himmelskörpers vordringen, die Schaltzentrale erreichen und die Verteidigungsanlagen abschalten. Das ist eure Aufgabe."
    „Ich dachte, wir seien dazu ausersehen, Spoodies zu ernten", wandte ich ein.
    Ferngho erteilte seinem Stellvertreter das Wort. Der Zweite Kommandant hieß Wehlader und war von kleinem Wuchs. Man hatte den Eindruck, daß er ständig grinse, was ihn eher unsympathisch als freundlich erscheinen ließ.
    „Keine Spoodie-Ernte ohne penible Sicherheitsvorkehrungen", erklärte er. „Wir wissen noch zu wenig über das Spoodie-Feld, um uns nach dem Muster der Erntemannschaft in dieses vorwagen zu können. Es gibt zu viele Unsicherheitsfaktoren, Einer davon ist dieser befestigte Asteroid, den wir Varnhagher-Ghynnst-Bastion, kurz, Varghy-Bastion, genannt haben."
    „Heißt das, daß das technische Personal des Spoodie-Schiffes diese Festung errichtet hat?" fragte ich ungläubig.
    „Das können wir ausschließen", erklärte Wehlader zu meiner Erleichterung; dieser Gedanke wäre für mich einfach unerträglich gewesen. „Aber wir können nicht ausschließen, daß Varghy-Bastion zum Schutz des Spoodie-Feldes errichtet wurde, von wem auch immer, und daß es Einrichtungen gibt, die es uns Kranen unmöglich machen, die Spoodies zu ernten."
    Ich nickte verstehend. Wenn die Verteidigungschancen von Varghy-Bastion deaktiviert wurden, bestand die Chance, das Monopol der Erntemannschaft zu brechen.
    Damit wurden die Hintergründe für unsere Mission transparent.
    „Wann kommen wir zum Einsatz?" fragte ich.
    „Sobald das Spoodie-Schiff Varnhagher-Ghynnst in Richtung Krandhor-System verläßt", erklärte Ferngho. „Wir werden euch rechtzeitig unterrichten. Bis dahin bleibt ihr in Isolation, weil außer uns zehn Kommandanten niemand sonst eingeweiht ist. Ich hoffe, es wird nicht mehr lange dauern."
     
    *
     
    Wir hatten Zeit genug, uns die kompliziert verlaufenden Schleichwege einzuprägen, auf denen wir zur Oberfläche von Varghy-Bastion gelangen konnten, ebenso wie die neutralen Zonen, die es auf dem Asteroiden selbst gab.
    „Ihr müßt nur darauf bedacht sein, nicht entdeckt zu werden", schärfte uns Ferngho ein. „Denn wenn Alarm gegeben wird und die mobilen Wächter auf euch angesetzt werden, seid ihr verloren."
    So gut die Oberfläche des Himmelskörpers auch erschlossen war, über

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