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1051 - Die schwarze Flamme

Titel: 1051 - Die schwarze Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wir bekamen es nie zu sehen, spürten nur seine Gegenwart. Niemand von uns hätte zu sagen vermocht, welche Form es hatte, oder ob es überhaupt materiell war.
    Wir bekamen nur seine Macht zu spüren.
    Diese MACHT - unsichtbar, aber deutlich spürbar, nicht greifbar, aber stets gegenwärtig - schlich sich in unsere Gehirne und versuchte, uns um den Verstand zu bringen.
    Die MACHT brannte sich wie die Schwarze Flamme des Wahnsinns in unsere Geister und verwirrte unsere Sinne.
    Sie war das Chaos.
    Sie war der Irrsinn.
    Und, beim Licht des Universums, wir wußten: Diese MACHT war unser schlimmster Feind.
     
    *
     
    Wir fochten einen ständigen Kampf ums Überleben.
    Nachdem die Robotwächter erst von unserer Anwesenheit wußten, wurde es immer schwerer, sie zu überlisten. Dennoch - unsere ersten drei Ausfälle waren auf das Wirken der Macht zurückzuführen.
    Ich war mit meiner Gefährtin Drineo und drei männlichen Begleitern namens Kirgom, Albrar und Endhater unterwegs zu einer Sauerstoffregion, die einer von ihnen gerade entdeckt hatte. Wir hatten jeder zwei leere Druckflaschen bei sich, die wir auffüllen wollten, um einen Vorrat für schlechtere Zeiten zu haben. Denn es gab Anzeichen dafür, daß die Wächter eine Säuberungsaktion starten wollten.
    Wir machten uns also auf den Weg zu der Atemkammer, von der die Wächter nicht wissen konnten, daß sie uns bekannt war. Darum befürchteten wir auch nicht, in eine Falle zu geraten.
    Tatsächlich stießen wir auch auf keinen einzigen Robotwächter. Wir erreichten unser Ziel und begannen mit dem Füllen der Sauerstofflaschen.
    Auf einmal schrie Kirgom: „Meine Flasche bekommt Überdrück. Ich kann den Vorgang nicht stoppen."
    Ich hielt das für unmöglich, denn in den Sauerstoffbehältern waren Sicherheitsventile eingebaut. Kirgom wollte fliehen, doch da explodierte der Behälter, und er verlor dabei sein Leben.
    Albrar und Endhater gebärdeten sich daraufhin wie verrückt - und sie waren es zweifellos. Zuerst hielt ich ihr Verhalten nur für eine Schockreaktion. Sie schrieen etwas von einer Schwarzen Flamme, die sie verzehrte. Endhater rief: „Bevor ich dem Irrsinn verfalle, töte ich mich selbst."
    Und er tat es, indem er sich den Strahler an den Leib hielt und abdrückte. Er feuerte noch, als sein Arm schon kraftlos war, und der Energiestrahl traf Albrar. Als auch Drineo ähnliche Symptome wie die beiden Unglücklichen zeigte, drehte ich die Luftzufuhr ihres geschlossenen Raumanzugs ab, bis sie das Bewußtsein verlor. Erst dann regulierte ich das Sauerstoffsystem wieder, nahm sie auf die Arme und floh mit ihr.
    Ich lief wie blind, denn vor meinen Augen schienen Schwarze Flammen zu züngeln, die mir die Sicht raubten. Ich rannte so lange, bis mich diese Vision losließ und ich mich wieder sicher fühlte.
    Unsere Gefährten hielten Drineo und mich zuerst für übergeschnappt - und, beim Licht des Universums, viel hat dazu wirklich nicht gefehlt -, aber nach und nach bekamen sie alle den verhängnisvollen Einfluß dieser Macht zu spüren, sofern sie nicht schon vorher den robotischen Wächtern zum Opfer gefallen waren.
    Wir hatten uns ein Versteck in der Randzone der Anlagen eingerichtet, das nahe einer Atemkammer lag, und es so gut wie möglich gegen eine Entdeckung durch die Wächter abgesichert. Dort konnten wir uns bis zuletzt helfen.
    Nur einmal wurden wir dort aufgespürt - und zwar von jener unheilvollen Macht, die nach unseren Gehirnen griff. Zuerst verspürten wir nur eine gesteigerte Unruhe, die wir jedoch den besonderen Umständen zuschrieben. Als sich diese allmählich zu scheinbar unbegründeter Panik steigerte, wir Angstzustände bekamen und aggressiv wurden, da war uns irgendwann klar, daß dies eine besondere Ursache haben mußte. Wir dachten alle an die unsichtbare Macht, die nach unseren Gehirnen griff.
    Ich fühlte mich beobachtet und bedroht - ich hielt es an diesem Ort nicht länger aus und befahl, das Versteck vorübergehend zu räumen. Erst nachdem ich mit Drineo eine große Strecke zurückgelegt hatte, fühlten wir uns leichter.
    Es dauerte jedoch lange, bis wir uns ins Versteck zurückwagten. Erst die Bedrohung durch Wächter, die uns aufgespürt hatten und uns verfolgten, zwang uns, dort Zuflucht zu suchen. Nach und nach fanden sich auch die anderen wieder ein. Aber zwei kamen nicht mehr zurück. Wir fanden später ihre Leichen. Sie wiesen Schußwunden auf. Die Robotwächter hatten sie einfach liegengelassen.
    Vaskan und Ply, ein Paar, das

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