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1052 - Die Nekropole

1052 - Die Nekropole

Titel: 1052 - Die Nekropole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, konnte er mit seinem Leben abschließen. Die kannten kein Pardon. Hier ging es um viel, so daß ein Leben nicht zählte. Selbst das eines Kindes nicht, denn darauf hatte der Götze nie Rücksicht genommen.
    Die Reifen des Pick-Ups wirbelten Staubwolken auf. Hassan fuhr sehr schnell. Das Licht tanzte vor ihm wie gelbliche Gesichter. Sie hatten die Umgebung der Ruinen schon erreicht, aber sie wollten nicht die Tempelanlage besuchen, sondern die Nekropole. Der Eingang lag hoch. Er war nur wenigen Eingeweihten bekannt. Um ihn zu erreichen, mußten sie eine Leiter hochsteigen. Dahinter lag der Stollen, der direkt zum Ziel führte.
    »Halt an, wir sind da!«
    Hassan erschreckte sich, als er den Befehl hörte. Er setzte ihn sofort in die Tat um. Der PickUp schleuderte noch mit dem Heck, prallte aber gegen kein Hindernis.
    La Roche war als erster draußen. Er hatte sich noch immer nicht beruhigt. Zudem hatten sich seine düsteren Vorahnungen verstärkt.
    Auch wenn alles in der Umgebung normal aussah, er konnte sich vorstellen, daß die Dinge anders gelaufen waren.
    »Komm, komm…!« Ihm ging alles zu langsam. Hassan schien der Mut verlassen zu haben.
    »Keine Sorge, wir schaffen es noch!«
    »Das sagst du.«
    »Aber ein Auto habe ich hier nicht gesehen.«
    »Idiot. Die können sich mit einem Taxi fahren lassen.« La Roche kümmerte sich nicht mehr um seinen Kollegen. Er lief bereits mit langen Schritten in die Ruine hinein, weil er so schnell wie möglich die Nekropole ereichen wollte.
    Die Männer kannten sich hier aus und brauchten auch keine Umwege zu laufen. Ihre Zeit drängte, trotzdem vergaß vor allen Dingen La Roche die Vorsicht nicht. Er hielt die Luger in der rechten Hand und schaute beim Laufen immer wieder in die schmaleren Quergänge hinein, in denen es leider zu dunkel war, um eine Bewegung wahrzunehmen.
    Sie waren hier, und sie hielten sich noch in der Nähe auf. Das wußte La Roche. Für so etwas hatte er im Laufe der Zeit ein sicheres Gespür entwickelt. Spuren hatten sie nicht hinterlassen, doch er konnte sich auf sein Gefühl verlassen.
    Düster und schon unheimlich in der von Dämmerlicht erfüllten Luft ragten die beiden Säulen in die Höhe. Als wären einem Riesen die Arme abgehackt worden, um sie hier als Mahnmale vergangener Zeiten zu deponieren.
    La Roche huschte als erster hindurch. Hassan folgte ihm auf dem Fuß, und La Roche hörte das Keuchen des anderen in seinem Nacken. Er war bisher ohne Licht gelaufen. Das änderte sich von nun an. Aus Hassans Bestand hatten sie zwei starke Stablampen mitgenommen.
    La Roche leuchtete als erster. Er ging nun langsamer und schaute auch immer wieder in die verschiedenen Richtungen. Sogar den Boden suchte er nach Spuren oder Hinweisen ab, ohne allerdings welche auf dem Stein oder festgetretenen Lehm zu finden.
    Wenig später tanzte der Lichtkegel über die senkrecht hochsteigende Wand. Ein zweiter gesellte sich dazu, und beide Kreise tasteten sich an die Höhlenöffnungen heran.
    Einige Male tauchten sie darin ein. Nur war das für die Männer nicht wichtig. Etwas anderes zählte. Das war für Hamed La Roche so schlimm, daß er einen wilden Fluch ausstieß.
    Die Leiter lag nicht mehr am Boden. Jemand hatte sie hochgehoben und aufgestellt. Sie endete dicht unter dem eigentlichen Eingang zur Höhle, und La Roche wußte Bescheid.
    »Ich habe es gewußt!« keuchte er. »Verdammt noch mal, ich habe es gewußt! Diese Hundesöhne sind raffiniert und schlau. Merde, wir sind zu spät gekommen.«
    Hassan sah die Lage nicht so schlimm. »Glaubst du das wirklich, Hamed? Es ist nichts passiert, verflucht!«
    »Nicht hier. Wie sieht es in der Höhle aus?«
    Hassan hob die Schultern.
    La Roche verstand die Bewegung falsch. »Soll das heißen, daß du mich im Stich läßt?«
    »Nein… ähm … warum?«
    »Das wäre auch unser Todesurteil.« La Roche trat dicht an seinen Mitstreiter heran. »Hör genau zu, mein Freund. Von nun an kommt es einzig und allein darauf an, wie wir uns verhalten und die Sache durchziehen. Ist das klar?«
    »Sicher. Was redest du da?«
    »Ich wollte es dir nur noch einmal gesagt haben. Du und ich, auch andere, wir wollen, daß die alten Zeiten wieder anbrechen und die Menschen sich auf ihre Ursprünge besinnen. Sie sollen und werden die alten Götter anbeten, und Baal wird an der Spitze stehen. Das haben wir geschworen, das haben wir uns versprochen, und ich bin derjenige, der das Versprechen nicht brechen wird.«
    »Du kannst auf mich zählen,

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