1052 - Finale auf Chircool
schließlich alle versammelt waren, ergriff Jörg das Wort.
„Betschiden", sagte er, „ihr habt alles Wesentliche erfahren, was sich ereignet hat. Unser Kampf gegen den Verräter St. Vain war nicht sinnlos. Wir haben dadurch unsere Freiheit bewahrt. Jetzt ist der langersehnte Moment gekommen. Die SOL, das Schiff unserer Urväter, ist zurückgekehrt. Jeder von euch weiß, welche tiefe Bedeutung dieses Ereignis hat. Wir können aber nicht einfach hingehen und sagen, daß wir an Bord gehen wollen, denn der Verbrecher Claude St. Vain hat auf heimtückische Weise von dem Schiff Besitz ergriffen. Wir müssen daher warten und unseren Freunden in der SOL vertrauen. Sie werden St. Vain und seine Kumpane überwinden. Bis dies geschehen ist, ziehen wir uns in unser Notlager zurück. Nur der Doc, ein paar Männer als Boten und ich bleiben hier. Ihr werdet es erfahren, wenn die Gefahr beseitigt ist. Dann kommt alle mit eurer Habe auf die Ebene, um euch mit euren Brüdern und Schwestern zu vereinigen."
„Ich bitte darum", erhob der Heiler einen sanften Einwand, „daß ich mit in das Lager genommen werde. Mit einem gebrochenen Bein bin ich euch hier nur im Weg. Jörg Breiskoll genießt unser Vertrauen. Er soll das Kommando hier führen und uns später auf der SOL mit unseren Wünschen vertreten."
Die Betschiden erklärten sich damit einverstanden. Sofort begannen ein paar Männer, eine Trage zu bauen.
„Dann werde ich bei dir bleiben", sagte Francette entschieden. „Schließlich brauchst du jemand, der auf dich aufpaßt."
Jörg war von dieser Idee nicht sehr erbaut. Er zögerte erst, aber als er in die Augen des Mädchens sah, nickte er und gab damit sein Einverständnis.
„Hol bitte noch ein Blatt von Kritzel", bat er sie. „Wir geben es dem Doc mit. So kann ich ihn informieren, wenn die Lage auf der SOL bereinigt ist."
Francette tat, was Jörg verlangt hatte. Der Heiler nahm das Blatt und verstaute es sorgfältig. Wenig später rückten die Betschiden ab, um die Kunde von der Rückkehr der SOL zu den anderen zu bringen.
Jörg Breiskoll, Francette und zwei Männer und eine Frau blieben allein am Waldrand zurück.
Der Abend senkte sich über Chircool. In zwei Stunden würde es dunkel sein.
Draußen bei dem Raumschiff und in der Robotstation tat sich nichts.
Die Betschiden nahmen eine Mahlzeit zu sich. Immer wieder gingen ihre Blicke hinüber zu dem riesigen Schiff, das ihre Träume erfüllen sollte.
„Wir können nichts weiter tun als warten", stellte Francette etwas betrübt fest.
„Und genau das gefallt mir nicht." Jörg Breiskoll stand auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Atlan hat ein Blatt von Kritzel. Ich werde ihm eine Botschaft schicken, und ich werde mir nicht langer ansehen, daß ein Mann wie Claude St. Vain uns daran hindern will, auf unser Schiff zurückzukehren."
„Was hast du vor, Jörg?" wollte Francette wissen.
„Wenn es dunkel wird, schleiche ich mich in die SOL", sagte der junge Betschide. „Atlan weiß schon jetzt Bescheid, wenn er auf Kritzels Blatt schaut. Und daran zweifle ich nicht."
Francette sagte nichts.
9.
Atlans Versuch, ein Funkgerat in Betrieb zu nehmen, wurde von Claude St. Vain, der jetzt zusammen mit Barda Want in der Kommandozentrale war, zunächst unterbunden.
„Ich verbiete jeden Kontakt nach draußen", grollte der selbsternannte Herzog.
„Was ich vorhabe", antwortete Atlan, „ist auch in deinem Sinn, Herzog von Krandhor. Ich muß die Kranen in der Robotstation davon abhalten, von Kran Hilfe anzufordern. Wenn das nämlich geschieht, sind wir alle verloren. Die Kranen dulden uns zwar, aber sie sind nicht sonderlich gut auf uns zu sprechen."
St. Vain überlegte einen Moment.
„Ich habe auch den Kranen jeglichen Funkkontakt untersagt", meinte er dann zögernd, „aber vielleicht ist es wirklich nützlich, wenn du sie noch einmal darauf hinweist, daß sie sich bis zu unserem Abflug völlig ruhig verhalten."
Der Arkonide rief die Robotstation. Fahlwedders mürrisches Gesicht tauchte auf dem Bildschirm auf.
„Habt ihr Darobust endlich befreit?" fragte er.
„Nein", gestand Atlan. „Ich rufe aus einem anderen Grund. Der neue Herzog von Krandhor hat euch zwar jeden Funkkontakt untersagt, aber ich möchte aus einem anderen Grund die gleiche Bitte an euch richten. Ich möchte verhindern, daß es zu Konflikten zwischen eurem und meinem Volk kommt, bei denen nur die Betschiden die Leidtragenden wären. Diese Bitte gilt auch für die Zeit nach
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